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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0171
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148 Liebfrauen, jetzt Domkreuzgang Kruzifixrelief des Theoderich Ebbracht 1453
Aus dem Kreuzgang der 1804—07 abgebrochenen Liebfrauenkirche stammend, heute
im Südflügel des Kreuzgangs im 5. Joch von Osten (Joch 12) an der Wand. —-
Den Inschriftrahmen füllt ein Kruzifix mit großem Korpus, darunter stehen Maria
und Johannes. Zu Füßen der Muttergottes kniet in kleinerem Maßstab der Stifter,
der ein Inschriftband vor sich und ein kleineres unter sich hat. Hinter (also nicht
über) dem Kreuz liegt ein Dreipaß mit Lilienenden. — Die Randinschrift beginnt
oben auf dem inneren, nach unten geneigten Rand. Allein schon daraus ist zu ersehen,
daß der Stein zum Auf stellen bestimmt war, was ja auch aus dem Bild hervorgeht. —■
Aus zahlreichen Rillen am Rande geht hervor, daß es sich um einen umgearbeiteten
Grabstein handelt, von dem noch diese Schriftreste zeugen.
Roter Sandstein 282 :162 cm. Schrift 3,5 und 5 cm.
Auf dem oberen nach innen geneigten Rand:
$n cruce fuöautt Dominus ferue requiefces: Colle tuam tulit tpe fuam
her. links:
guftauit acetum ♦ ^Fac quoD iöem non eft maior teuerencla ferm
Ouä Domini fi uis effc fuus fecutor oportet Cormentis tormenta
fcqui non ttur aD aftra delictis
unten:
♦♦♦♦Do mortem quam foluere Debes föature perfolue Deo moriaris in illo l&umpe
her. rechts:
moras iqitur fmpone filencia earnt ♦ Felicias fufpenDe
tuas et eurrat arma ^rompta manus toliatqs moras Dilata
ooluptas* Anno Dni fllceecltereio
Schriftband vor dem knieenden Kanoniker:
^ans mifero öe^tram fecli me tolle per onDam /
<5eDibus ot taubem placiDis in morte qufefcam /
Auf dem kleinen Spruchband unter dem knieenden Stifter:
CfjeoDeri9 (Bbbradjt 1^62
Täfelchen auf dem Kruzifix: $ ♦ M * $
Situ Äreuje fdjrüi^te bet ^err: bet Änecht verharrt in träger Stube?
Stimm beiit Äreu; auf! Sr trug baS feine. €r trank bcn €ffig.
du begleichen! Sfi nicht größer bie (Shrfurcht be3 Äned)te£ aß bie be$ $errn? SSenn bu fein Oe/
folgSmann fein roillft, geziemt eS ficf>,
durch SJtartern ben SJtartern nachiufolgen. Sticht fleigt man ju ben Sternen auf
durch Süfte; barum jable Gott ben dob, ben bu ber Statur m zahlen fchulbig bifl; ftirb in ihm!
durchbrich alfo baö Saubern; gebiete Schweigen bem §leifd)e;
du Einhalt beinen irbifdjen Süflen; unb eS eile ;u ben SÖaffen
die kampfbereite Sauft, unb e$ befeitige bie £emmniffe bie aufgefchobene £u|t.
(Sn).

Mit diesem Gedicht hängen aber die Verse auf dem Spruchband vor dem Kanoniker
offenbar nicht zusammen.

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