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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0223
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Zwischen der Datumsangabe des Denkmals und des Grabsteines besteht ein Wider-
spruch. XIII Kal. Januarii ist der 20. Dezember.
Auf der Mitra ist eine Verkündigung dargestellt. Der Engel hält ein Spruchband
mit (Schrift 1,5 cm) :
• AVE • MARIA • GRACIA • PLENA •
An den Fanones (Bändern der Mitra, Schrift 4 cm) :
BIT FVR / O MARTINE •
Am Saum der Dalmatika des Erzbischofs (Schrift 3 cm):
• ORA - PRO • NOBIS • S • MARTINE • S • PATRO
Am Gewandsaum der kleinen Seitenfigur des heiligen Petrus (Schrift 1,5 cm):
HEILIGER • SAN • PETRE
Unter der Konsole der Erzbischofsfigur wird das große erzbischöfliche Wappen von
zwei Putten gehalten, oben an den Längsseiten und unter dem unteren Rand des Denk-
mals befinden sich in zwei Schilden die Wappen von Mainz und Henneberg
Ein kräftig profilierter Rahmen umschließt das Denkmal. Unter einem reich ver-
flochtenen Baldachin steht der Erzbischof in voller Pontifikalkleidung mit Kreuz,
Krummstab und Buch. Seitwärts am Rahmen sind mit eigenen Konsolen und Baldachi-
nen je zwei Heiligenfigürchen aufgestellt, nämlich Martinus und Petrus sowie Boni-
fatius und Jakobus. Unter dem erzbischöflichen Wappen ist die längsrechteckige
Inschrifttafel angeordnet. Hier läuft der Text nicht mehr den Rändern des Denkmals
entlang, wie das von mittelalterlichen Grabsteinen her Sitte ist. Er wird wohl erst-
malig auf einer leicht lesbaren Tafel am Unterbau des Denkmals gezeigt. Nach der
Madonna der Palästinafahrer haben wir hier die zweitälteste, aber schon wesentlich
besser ausgebildete Antiquainschrift.
Das prächtige Denkmal wird mit Sicherheit dem Hans Backoffen zugeschrieben.
Kdm. Dom S. 258 Taf. 51 a. — Fragmenta Gamans f. 15. — Gamans-Severus Fragmente I f. 125. — Bourdon. —
Gudenus II S. 826 Nr. 10. — Paul Kautzsch, Hans Backoffen (Leipzig 1911) S. 23. — Kautzsch, Dom Taf. 111 bis
116. — Sartorius, Übersetzung S. 4. — A

279 Dom Grabplatte des Kurfürsten Berthold von Henneberg f 21. XII. 1504

Ehemals vor dem Christophsaltar des Ostchores, im Mittelschiff auf der Nordseite
vor der ersten Arkade (Gudenusplan K). Jetzt am letzten Pfeiler der Südseite am
Westchor, dorthin wohl nach 1762 verbracht und in einen Rokokorahmen gesetzt.
Roter Marmor 205:108 cm. Schrift 6 cm.
her. links: DNS • BERTOLDVS • ARCHIEP ? MOGUNT • COMES •
her. rechts. DE • HENEBERG • OBIIT • XXI • DECEMBRIS • ANO • M • D•Illi •

Auf dem verzierenden Besatz des Schultertuches (Amiktparura) steht:

rechts:
H S
(= Jesus)
links:
M
(= Maria)
Wappen
in den vier
Ecken: Mainz
Henneberg
Henneberg
Mainz

10 D. I. II

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