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Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0226
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282 Memorie Grabstein des Johann von Kronberg f 23. III. 1505

Auf dem Grabstein war ein Priester dargestellt, der den Kelch hielt. Die Inschrift
stand auf dem Rande.

Anno Domini MCCCCC.V. die xxiii mensis Martii
0 Venerabilis Dns Joannes de Cronberg Canonicus hujus Ecclesiae,
cujus anima requiescat in pace.

Ahnenwappen: Kronberg
Handschuhsheim

Reifenberg
Krüftel (Schönbg. v. Wesel ist falsch).

Unter dem gleichen Stein war Simon von Kronberg f 15. VII. 1540 Nr. 385 beigesetzt,
wovon eine nachträglich eingemeißelte Inschrift kündete, ferner Johann Gotfried
Christoph von Franckenstein f 1703.
Bourdon Nr. 10. — Helwich, Annalen III f. 896. — Fragmenta Gamans f. 43. — Gudenus II S. 900 Nr. 153. —
Joannis II S. 349 zur Person. — A

282a Weißfrauen, jetzt Domschatz Krankenölbüchse

1506


Silber, die Figuren vergoldet. Höhe
7,7 cm. Durchmesser 3,5 cm. Inschrift
auf dem gewölbten Deckel eingraviert,
6 mm hoch, um das Wappen 2 mm
hoch.
aiowi JNI • AI1O
15 06
I (Wappen) H
Die Inschriften stehen mit „dem Kopf“
gegeneinander. Das Wappen, ein auf-
steigender Adler unter einem Sparren,
gehört der Mainzer Familie Gosten-
hofer zum Schenkenburg, zusammen
mit dem Äbtissinnenstab läßt es sich
auf die Äbtissin Dorothea Gustenhofer
von Weißfrauen beziehen, die zwi-

schen 1498 bis 1518 in Urkunden des Mainzer Stadtarchivs vorkommt. Demnach
stammt die Büchse aus dem Weißfrauenkloster und wurde laut Inschrift für die
letzte heilige Ölung bei Kranken benutzt (vgl. die Büchse in St. Achatius in Mainz-
Zahlbach von 1588/1601, ebenfalls von Äbtissinnen des Klosters gestiftet, im 2. Teil
dieses Werkes). Was die Buchstaben IH zu Seiten des Wappens bedeuten, kann
ich nicht angeben. — Auf dem Zylinder der Büchse ist der auferstandene Christus
mit der Kreuzfahne, der die vor ihm knieende heilige Maria Magdalena mit ihrem
Salbgefäß segnet, abgebildet, also die Szene des Noli me tangere (Jo. 20, 11—18).
Die Figuren sind, trotzdem sie nur eingraviert sind, vergoldet. Diese flüchtig ge-
zeichnete, aber sehr ansprechende Darstellung bezieht sich einmal auf den Inhalt der
Büchse (Salbung), man wird sie aber auch im Hinblick auf die Patronin des Weiß-
frauenklosters, die heilige Maria Magdalena, gewählt haben (vgl. im 2. Teil dieses
Werkes die Wandgemälde ohne Datum am Weißfrauenkloster). a

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