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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0325
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Abweichungen bei Gamans: coelesti fehlt — bei Bourdon: die jovis conceptionis —
bei Knodt: post conceptionem —
Die Erwähnung des verbesserten Kalenders ist bei diesem Epitaph deswegen erforder-
lich gewesen, weil nach der Bulle des Papstes Gregor XIII. von 1582 im Erzbistum
Mainz erst im November 1583, also einen Monat vor dem Tode Ebersheims, der neue
Kalender in Kraft gesetzt wurde.
Die Inschrift stimmt in ihrem zweiten Teil wörtlich mit der seines Bruders Wilhelm
Ebersheim f 28. IV. 1584 in St. Stephan überein (siehe folgender Teil). Das gleiche
gilt auch für die Inschrift des Grabsteins.
Gudenus II S. 878 Nr. 107. — Bourdon. — Fragmenta Gamans f. 72. — Knodt, Mog. lit. II p. 33/34. — JoannisII
S. 505 und Gudenus III S. 944 zur Person. — A

489 Kreuzgang Grabstein des Ludwig Ebersheim f 8. XII. 1583

Im Westflügel des Kreuzgangs lag im 2. Joch von Norden ein Grabstein, auf dem
inmitten ein Kelch dargestellt war. Ein Stück dieses Grabsteins hat sich erhalten.
Der oberste Teil, auf dem die Erzplatte befestigt war, ist noch vorhanden. Durch die
eingemeißelte Bourdonnummer 40 ist die Identifizierung möglich. In einem Kreis ist
die Hand, die über dem Kelch schwebt, noch zu erkennen. Roter Sandstein 174 :113 cm.
Am Rande lief ehemals eine Inschrift um. Im oberen Teil war eine eherne Tafel mit
dem Wappen des Carpentarius und folgender Inschrift:
Sub hac urna requiescunt cineres venerabilis atque egregii Domini Ludouici Ebers-
heim cognomento Carpentarius. Obdormivit IV idus decembris anno MDLXXXI1I
Unter tiefem Stein rubt btc Sffcbe bc3 ebvroürbigeu unb betvorragenben Jperrn £ubwtg CbcrSbetm mit
Beinamen Carpentarius. Cv fiatb am 8. ©ejembet 1583.
Statt IV idus muß es VI idus heißen. Unter dem gleichen Stein war noch eine Nach-
bestattung von 1605. Z:u Häupten des Steines befand sich an der Mauer das Epitaph
des Ludwig Ebersheim.
Bourdon Nr. 40. — A

490 St. Viktor, jetzt Domschatz Deckelbecher

1584

Silber vergoldet. Höhe ohne Deckel 24,7 cm, mit Deckel 35,5 cm. Schrift 0,7 cm. Unten
auf dem Becher steht in einem Rollwerkrahmen in Antiqua-Versalien eingraviert:

EX PIA DONATIONE DOMINORVM LVDOVICI ET /
WILHELMI CARPENTARII FRATRVM CANONIC- /
ORVM DIVI VICTORIS AD EANDEM DE- /
STINATVS. ANNO DOMINI .1584 /

9hib einer frommen Stiftung
ber Herren £ubtvig unb 2öih
beim Carpentarius, Q5rüber unb
kanonifer von St. Wtor, für
biefc Sircfte beftimmt. 1581.

Der Becher sowie sein Fuß sind mit Ornamenten verziert. Der gewappnete Mann mit
Lanze auf dem Deckel hält einen spitzovalen Schild mit farbigem Wappen: Grün und
rot, inmitten goldener Zickzackbalken, oben ein sechsstrahliger Stern. Als Beschau-
zeichen Mainzer Rad und gekreuzte Stäbe mit Kugel als Meisterzeichen.
Der Becher gelangte also vom St. Viktorstift in den Domschatz. Wenn Wilhelm
Ebersheim, genannt Carpentarius f 1584 in seiner Eigenschaft als Seniorvikar und
Domkapitelssekretär den Becher in den Domschatz gestiftet hätte, wäre er dort
wahrscheinlich doch von Bourdon verzeichnet worden.

Kdm. Dom S. 358 Nr. 7 Taf. 68 b. —

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