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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]; Arens, Fritz [Oth.]; Bauer, Konrad Friedrich [Oth.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0337
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Zu Füßen der Tafel sah man auf der rechten Seite den Vater mit den Söhnen, auf der
linken seine zwei Frauen mit den Töchtern knien. Darunter die Inschrift in deutschen
goldenen Buchstaben:
Anno Domini 1586 uff Donnerstag den 25.augusti ist in Gott Christlich entschlaffen
die ehrenreichc und tugendsame fr au Praxedis Crafftin Joachim Segers burger und
des Raths zu Meintz eheliche haussfrau, der Seelen Gott gnaedig und barmhertzig
sein wolle. Amen.
Ao Dni 1592 den 7 fan. ist in Gott verschieden der ehrenachtbar und wohlweise herr
Joachim Seeger burger und Rathsverwandter in dieser churfürstlichen Stadt Mevntz.
Dessen Seelen Gott genade.

An den Bogensteinen des Gewölbes (arcuatis lapidibus fornicis), gemeint kön-
nen eigentlich nur die Rippen sein, standen ebenfalls Verse, die mit ihren Num-
mern jeweils versehen waren (Bourdon). Diese Numerierung hatte offenbar den
Zweck, daß man beim Lesen die Verse an den verschiedenen Rippen nicht durch-
einanderbrachte.

1. Mafestatc Dei dignum non arbitror istud
2. tarn sanctum tellure pati putrescere corpus.
3. ipsa sinu matrem proles complexa per altos
4. aeris ascendit tractus, fuxtaque paternum
5. ad laevam solium sublimi in saede locavit
6. cui superum mirata cohors, dominamque salutat
7. Curia tarn quali resonarit olpmpica plausu
8. Qui cantus coelo auditi, quam laeta, frequensque
9. Pompa quis ornatus divum ne dicere tanta.
10. Gaudia non capiunt nostri coelestia sensus.
11. Demum fussa super stellis et sole micantem,
12. Jre thronum coeli accepit sceptrum atque coronam.
'löütbtg her ^OiafcRät ©ottcö Balte icf> cö, nicht
ju bulbcn, bafj tiefer heilige £eib in ber (Erbe verfaule.
©er (Sobrt felbft $og bie butter umarmenb an fein Berp
flieg (mit ihr) auf bureb bie hoben Gefilbc bcö Bimmele:
ünb lief? fie neben bem ©bron beö Katers
pir £tnfen auf.erhabenem ®iße nieber.
(Eö flaunt fte an bie (Schar bet Binuidifchen unb begrübt fie als B^wiit.
2?on welchem 5ubel bamalö bie Jpiinmelöballc miebertönte,
welche Gefänge im Bimmel gehört mürben, wie fröhlich unb zahlreich
baö Geleit, welches ber Schmucf ber Bünmlifchen war, bah ich bavon fage — fo grofjc
himmlifchc greuben faffen unfere (Sinne nicht.
(Schließlich, aufgeforbert, fiel) ju bem übet ben Sternen unb ber Sonne
fehimmernben fthron tu begeben, empfing fie beö Btmmelö Sjeptet unb Ärone.

(®n.)

Offensichtlich gehört dieses letzte Gedicht, wenn es auch Bourdon nicht ausdrück-
lich betont, zu dem Himmelfahrtsgemälde. Es ist sonst aus dem Kreuzgang nicht
überliefert, daß die Wandbilder sich irgendwie weiter auf die Gewölbe ausdehnten.
In dem ersten lateinischen Gedicht ist bei Bourdon (zum Unterschied von Gudenus)
in Zeile 2 folgende Abweichung: sic credere sanctum est = So ist es heiliger Glaube.
Die beiden Lesarten muten fast wie die Äußerung zweier Ansichten zur Himmelfahrt
Mariä an, die eine ist mehr zweifelhaft gehalten, die andere eher im Stile eines Glau-
benssatzes. Was nun wirklich auf dem Denkmal stand, ist kaum mehr zu ermitteln.
Denkbar wäre immerhin auch, daß einmal die Inschrift geändert wurde, vielleicht auf
Grund einer Strömung in der theologischen Lehrmeinung.
Bourdon. — Gudenus II S. 894 bringt das erste Gedicht. — Fragmenta Gamans f. 60 v. — A
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