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Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0379
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575 Querhaus Schrank 1616

Im Nordquerhaus des Domes beim Bartholomäusaltar waren zwei hölzerne Schränke
oder Truhen (arcae) zur Aufbewahrung von Kleidern und Ausstattungsstücken (orna-
menta). Diese hatte ein
N. R. V. M. 1616. angeschafft.
Ich möchte annehmen, daß dies Nikolaus Rapedius Vicarius Metropolitanae (ecclesiae)
oder weniger wahrscheinlich Von Mainz heißt, zumal Rapedius von Graach an der
Mosel stammte. Auf Rapedius als Stifter schließe ich, weil er 1622 einen Kelch (s. Nr.
590) und 1651 eine Kasel für denselben Bartholomäusaltar stiftete.
Ein Domherr mit diesen Initialen war nicht zu ermitteln.
Bourdon. — A

576 Sakristei Reliquiar 1616
Aus Holz und verglast stand auf dem Altar der Sakristei ein Reliquiar. Oben stand
die Jahreszahl:
1616 und: W. V. W. D.F.V.D.
Das sind die Namen der Ehegatten Wilhelm von Walderdorf f 1612
Dorothea Freiin v. Dehrn f 1618.
Bourdon. — A

577 Sakristei Pluviale 1616

Übei’ ein ganzes rotes Pluviale verstreut waren die weiß-roten W appen der W'albott
von Bassenheim eingewebt. Auf dem Rückenschild stand in Nadelmalerei:
Gloria Patri et Filio et Spiritui Sancto 1616
Von diesem Rückenschild hing eine silbervergoldete Kugel herab, auf der stand:
Anton Walbott a Bassenheim Praep. et Camer. Mogunt. Chor. Episc. Trevir. nec non
Praepos. S. Albani prope Mog. et Moxstatt anno 1629. 22 7bris.
Slnton Söatbott von 25a|fenf)cim, SJtainter tropft unb Kämmerer, Trierer (fborbifcfjof unb A'ropR von
@t. 2Uban bet 9)iain$ unb SDlocERabt (ftarb am) 22. September 1629.
Aus diesen zwei Daten 1616 und 1629 läßt sich die Geschichte des Pluviales rekon-
struieren. Die Wappen weisen darauf hin, daß es von Anton Walbott zu persön-
lichem Gebrauch bestellt wurde, die Kugel wurde dann nach seinem Tod an ihm
befestigt und hierdurch seine Stiftung an den Dom verewigt. Vielleicht war es über-
haupt Sitte, solche Kugeln an gestiftete Pluviales anzuhängen, da sich ja sonst an dem
Stoff nachträglich Inschriften nicht mehr leicht anbringen ließen (s. Nr. 620). Vielleicht
dienten sie auch dazu, um auf die Verwendung des Pluviales an einem bestimmten
Altar hinzuweisen, wozu es der Verstorbene bestimmt hatte. (In diesem Fall an dem
Bassenheimer Altar der Magnuskapelle, den Anton Walbott errichten ließ.)
Bourdon. — A

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