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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0429
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es in den 1780er Jahren renoviren.“ Mit dieser Renovierung kann Bodmann aber nur den
dicken Ölfarbenanstrich gemeint haben, der in jüngster Zeit wieder entfernt wurde. Die In-
schrift war vorzüglich erhalten. Die Schriftformen sind eindeutig um 1050 entstanden.
Der Stein wurde 1945 von dem Splitter eines Treffers, der die nordöstlichen Joche des Kreuz-
gangs ruinierte, getroffen, wodurch mitten in der Inschrift ein größeres Loch entstand.

Fragmenta Gamans V f. 150 und 159. — Würdtwein'sches Epitaphienbuch f. 31. — Joannis II S. 548. — Gudenus III S. 966. -
v. Quast in: Correspondenzblatt des Gesamtvereins 1853 S. 37. — J. Schneider in: Annalen des historischen Vereins für den
Niederrhein II (1856) S. 261. — Klein: St. Stephan S. 26. — Falk, Kunsttätigkeit S. 7. — Otte, Kunstarchäologie I S. 345, 436. —
Kraus II S. 122 Nr. 262. — Bauer S. 28. B

656 St. Jakob

Verschwundene Bauinschrift

1050

(Wörtlich nach Joannis II S. 803 zu deutsch:) Dieffenbach berichtet, daß (Erzbischof) Luit-
pold für dieses Kloster viele Kostbarkeiten (ornatus) zusammengetragen habe und spricht
davon in seiner handschriftlichen Aufzählung mit folgenden Worten: Obendrein waren im
Kloster selbst große und schöne Baulichkeiten. Es hatte zwei hohe Türme. Die Kirchentür
(monasterii) schaute von der Mitte des Bergrückens zur Stadt hinab. Das Tor des Klosters
war bergwärts gewandt. Vor ihm standen zwei steinerne Löwen, die die untenstehende Inschrift
hielten:

Anno millesimo, decies quintoque salutis,
Dum Leo templum regnat, Henricus Imperium,
Antistes clarus Luipoldus condidit istud,
In lacobi laudem, laudabilisque Dei.
„Praediolis amplis ditatum“, relligionis
Mox Benedictinae tradidit hoc monachis.
Psallat ovans grex ergo Deo, requiemque
perennem
Imploret regni pro Liupoldo suo.

5m Saßre beö -bette taufenb unb fünfzig,
2lte £ec bte Streße regiert unb -bemrieß bete Sieicß,
(Srüttbctc ber ßeßre Q5tfcßof Suttpelb bte£ Ätefler,
3u €ßreu unb qim £obe (Sottet.
glitt großen (Sütertt befeßenft, übergab erte
gttebalb 5Hßncßcn ber benebiftintfeßen Siegel.
2Ilfo finge bte frößltcße ®cßar (Sott unb erbitte,
jßrent Suitpolb im (-btmmeb)9ietcß ewige Stuß.

Die Jahreszahl: zehnmal 5 ergibt das Jahr 1050, das stimmt insofern, als Erzbischof Bardo in
diesem Jahr Kloster Jakobsberg gründete. Erzbischof Luitpold begann aber erst 1051 seine
Regierung (bis 1055). Die anderen Regierungsdaten sind: Kaiser Heinrich III. 1039(46)—56.
Papst Leo IX. (1049—55). Aus der irrtümlichen Zuschreibung der Klostergründung an einen
späteren Erzbischof kann man schließen, daß die Inschrift doch erst einige Zeit nach 1050
gedichtet wurde.

Joannis II S. 803. — Severus S. 56. — Klosterchronik des P. Pantaleon Rupprecht f. 5. — Boehmer=Will, Regesten I S. 178 Nr. 13
und S. 174 Nr. 52. — Kraus II S. 118 Nr. 254. A

657 Alt St. Peter Epitaph des Walther 1060
Ein quadratischer Stein an der Mauer.
Anno dominice incarnacionis millesimo LX. indict. V. Waltherus bonis operibus semper
intentus et eleemosynis vacans et orationibus et huius paradisi auctor magnificus.
Ad vitae metas hominis dum pervenit aetas,
Omne quod ante fuit tune quasi non fuerit.
Sed fidei merces durat per saecula perpes,
Illius et meritum . . . tet interitum.
Hane sociam vere studuit Waltherus habere,

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