791 Reichklara
Grabstein des Georg zum Wallertheimer
t 19. VIII. 1395
Unter einem von Fialen getragenen Kielbogen stan-
den Mann und Frau in betender Haltung, mitten
zwischen ihnen ein Helm mit einem sechsspeichigen
Rad als Helmzier. Über dem Kielbogen die beiden
Wappenschilde, in dem rechten wieder ein Rad, der
linke zum Jungen.
Die Grabinschrift der Frau war verschwunden, die
Inschrift für den Mann begann unten in der Mitte:
/■ Anno domini MCCCLXXXXV feria quinta post assump-
tionis obiit venerabilis dominus Georg zum Waltertheimcr . . .
2lnt Donnerstag naclj (9)lariä) Himmelfahrt 1395 ftarb ber
ebrmürbige Herr Ücorg ?um Söaltcrtljeiiner...
Die Frau war Anna zum Jungen, die im Totenbuch
der Dominikaner unter dem 21. August als im Jahre
1438 verstorben und im Kapitelhaus des Domini-
kanerklosters beigesetzt genannt wird1.
Federzeichnung des 17. Jahrhunderts (24,5:16 cm, im Mainzer Stadt-
archiv III B ff 21). — Abschrift in den Akten derer zum Jungen (Darm-
Stadt, Staatsarchiv Abt. XII Conv. 154 a). — Fichard f. 38 v. — Hum-
bracht Taf. 48. —
1 Bockenheimer, Die Mainzer Geschlechter S. 31. — A
792 St. Emmeran Grabplatte des Jekel . . . zum guldin Swanen t 24. IX. 1395
Lag hinter dem Altar des heiligen Schweißtuchs im nördlichen Seitenschiff, zwischen Turm
und Altar, seit 1945 tief unter dem Schutt in der Kirchenruine. Die Längsachse der Platte lief
von Süden nach Norden. Es ist aber üblich, die Grabsteine so zu legen wie man die Toten be-
stattet, nämlich von Osten nach Westen. Demnach befindet sich die Platte nicht genau an alter
Stelle in der St. Emmeranskirche. Das wird auch dadurch bewiesen, daß der Kirchenfußboden
1760 schätzungsweise um einen Meter angeschüttet wurde. Dabei mußten die beiden bis 1945
in St. Emmeran erhaltenen Grabsteine (Nr. 708 und dieser) aufgehoben und neu verlegt werden.
Rotsandsteinplatte 167X75 cm. Schrift 5,5 cm. Inmitten der Platte ist der Verstorbene inlangem
Rock mit wulstigem Halskragen mit gefalteten Händen dargestellt. Zu Seiten seines Kopfes
befindet sich heraldisch rechts .ein Wappenschild mit drei übereinanderliegenden Jagdhörnern,
links ein Schild mit zwei gekreuzten Schlüsseln. Dies alles in Ritzzeichnung.
/■ Anno domini MCCCLXXXXV Jar uf den Fridag for sant Michels-Dag ]ekel.Willen (?) Sun zum
guldin Swanen.
Im Epitaphienbuch derer zum Jungen (f. 41 v.) ist ein Grabstein mit gleichen Wappen und
gleicher Zeichnung abgebildet, der in St. Qumtin gelegen habe. Die Inschrift unterscheidet sich
in folgendem: 1385 statt 1395. S. Ostertag Tag (sic) statt sant Michels dag, Catharina statt
Jekel. Aus der Art der Abschrift des Tages ist der Lesefehler leicht zu erkennen. Catharina
kann auf die Abbildung auch nicht zutreffen, da ja ein Mann dargestellt ist. Höchstwahrschein-
lich sind unser Grabstein und die Abbildung identisch. Die Wappen werden als: „zum Jungen
und „zu der Sommerwohne vel potius Gelthausen“ gedeutet, die gleichen waren auf dem
Grabstein eines anderen Angehörigen der Familie zum goldenen Schwanen von 1390 im
Kloster Dalheim, der m einer Bodmannschen Zeichnung (im Mainzer Stadtarchiv) überliefert
ist (Nr. 785). Fichard (f. 69 v.) gibt ebenfalls an, der Stein habe in St. Quintin gelegen und
das Datum 1385 getragen. Dann bringt er nochmals die gleiche Inschrift in etwas verändertem
Wortlaut in St. Emmeran mit der Jahreszahl 1395.
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Grabstein des Georg zum Wallertheimer
t 19. VIII. 1395
Unter einem von Fialen getragenen Kielbogen stan-
den Mann und Frau in betender Haltung, mitten
zwischen ihnen ein Helm mit einem sechsspeichigen
Rad als Helmzier. Über dem Kielbogen die beiden
Wappenschilde, in dem rechten wieder ein Rad, der
linke zum Jungen.
Die Grabinschrift der Frau war verschwunden, die
Inschrift für den Mann begann unten in der Mitte:
/■ Anno domini MCCCLXXXXV feria quinta post assump-
tionis obiit venerabilis dominus Georg zum Waltertheimcr . . .
2lnt Donnerstag naclj (9)lariä) Himmelfahrt 1395 ftarb ber
ebrmürbige Herr Ücorg ?um Söaltcrtljeiiner...
Die Frau war Anna zum Jungen, die im Totenbuch
der Dominikaner unter dem 21. August als im Jahre
1438 verstorben und im Kapitelhaus des Domini-
kanerklosters beigesetzt genannt wird1.
Federzeichnung des 17. Jahrhunderts (24,5:16 cm, im Mainzer Stadt-
archiv III B ff 21). — Abschrift in den Akten derer zum Jungen (Darm-
Stadt, Staatsarchiv Abt. XII Conv. 154 a). — Fichard f. 38 v. — Hum-
bracht Taf. 48. —
1 Bockenheimer, Die Mainzer Geschlechter S. 31. — A
792 St. Emmeran Grabplatte des Jekel . . . zum guldin Swanen t 24. IX. 1395
Lag hinter dem Altar des heiligen Schweißtuchs im nördlichen Seitenschiff, zwischen Turm
und Altar, seit 1945 tief unter dem Schutt in der Kirchenruine. Die Längsachse der Platte lief
von Süden nach Norden. Es ist aber üblich, die Grabsteine so zu legen wie man die Toten be-
stattet, nämlich von Osten nach Westen. Demnach befindet sich die Platte nicht genau an alter
Stelle in der St. Emmeranskirche. Das wird auch dadurch bewiesen, daß der Kirchenfußboden
1760 schätzungsweise um einen Meter angeschüttet wurde. Dabei mußten die beiden bis 1945
in St. Emmeran erhaltenen Grabsteine (Nr. 708 und dieser) aufgehoben und neu verlegt werden.
Rotsandsteinplatte 167X75 cm. Schrift 5,5 cm. Inmitten der Platte ist der Verstorbene inlangem
Rock mit wulstigem Halskragen mit gefalteten Händen dargestellt. Zu Seiten seines Kopfes
befindet sich heraldisch rechts .ein Wappenschild mit drei übereinanderliegenden Jagdhörnern,
links ein Schild mit zwei gekreuzten Schlüsseln. Dies alles in Ritzzeichnung.
/■ Anno domini MCCCLXXXXV Jar uf den Fridag for sant Michels-Dag ]ekel.Willen (?) Sun zum
guldin Swanen.
Im Epitaphienbuch derer zum Jungen (f. 41 v.) ist ein Grabstein mit gleichen Wappen und
gleicher Zeichnung abgebildet, der in St. Qumtin gelegen habe. Die Inschrift unterscheidet sich
in folgendem: 1385 statt 1395. S. Ostertag Tag (sic) statt sant Michels dag, Catharina statt
Jekel. Aus der Art der Abschrift des Tages ist der Lesefehler leicht zu erkennen. Catharina
kann auf die Abbildung auch nicht zutreffen, da ja ein Mann dargestellt ist. Höchstwahrschein-
lich sind unser Grabstein und die Abbildung identisch. Die Wappen werden als: „zum Jungen
und „zu der Sommerwohne vel potius Gelthausen“ gedeutet, die gleichen waren auf dem
Grabstein eines anderen Angehörigen der Familie zum goldenen Schwanen von 1390 im
Kloster Dalheim, der m einer Bodmannschen Zeichnung (im Mainzer Stadtarchiv) überliefert
ist (Nr. 785). Fichard (f. 69 v.) gibt ebenfalls an, der Stein habe in St. Quintin gelegen und
das Datum 1385 getragen. Dann bringt er nochmals die gleiche Inschrift in etwas verändertem
Wortlaut in St. Emmeran mit der Jahreszahl 1395.
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