920 Franziskaner
Totenschild des Johannes Gutenberg
t 3. II. 1468
Der Erfinder der Buchdruckerkunst hatte in der Franziskanerkirche einen Totenschild, wie Joh.
Ernst von Glauburg (1684—1733) in seiner Mainzer Chronik (Frankfurter Stadtbibliothek)
berichtet. Dieser muß jedoch bereits 1577 zugrunde gegangen sein, als die Jesuiten die Grab-
mäler aus der Kirche entfernten.
A. Ruppel, Der Totenschild am Grabe Gutenbergs. Gutenberg=Jahrbuch 1957. S. 55 f. —
921 Franziskaner?
Gedenkschrift auf Johannes Gutenberg
t 3. II. 1468
In foelicem artis impressorie inventorem
D(po) O(ptimo) 3/(aximo) S(acrum)
Joanni genß fleisch artis impressorie repertori de
omni natione et lingua optime merito in nominis
sui memoriam immortalem Adam Gelthus posuit
ossa eins in ecclesia dini Francisci Maguntina
foeliciter cubant.
2(uf bett glütflidjen ©rfinbcr bei- SSucIjbrutfcrfunjl
©ott, bei« heften, bent -bödjften, geroeitjt verbient ift, fiat bteb jum unflerblidjen ©cbäd)tntb feinet
jobannöcnbflcifdj, bem ©rftnber bcr25ud)brncfcrfiin|l, Samens 2(bant ©eltbub gefeßt Seine ©ebeine ruhen
ber uni jebeö ’Tolf unb jebe Sprache auf bas Teile glücffelig in ber Äirdje bc£ fyt. Jrantibhi^ 511 2??aiip.
Johann Gensfleisch zum Gutenberg starb 1468 vor dem 28. Februar. Die humanistische Text-
fassung mit der Formel DOMS zeigt, daß dieses seit 1499 literarisch überlieferte Epigramm
nicht Gutenbergs ursprüngliche Grabschrift in der — 1742 abgerissenen — Franziskaner-
kirche gewesen sein kann. Doch darf an eine nachträgliche Erinnerungsinschrift gedacht wer-
den. Sollte diese Inschrift in der Franziskanerkirche angebracht gewesen sein, so müßte wohl
der Schlußsatz „ossa eius . . . cubant“ als Zutat im Drucke von 1499 betrachtet werden, und
auf jeden Fall wird die erste Zeile als Überschrift zu streichen sein. Adam Gelthus, der Ver-
fasser des Epigrammes, gehörte zu einem mit Gensfleisch verschwägerten Mainzer Geschlecht.
Die von Ivo Wittig verfaßte, 1504 in Stein gehauene Mainzer Inschrift auf Gutenberg
(Nr. 1064) lehnt sich der Textfassung dieses Epigramms an.
Memoriae Marsilii ab Inhen, Mainz, Peter Friedberg, 1499 (Hain 10781). — A. Schragius: Historia Typographiae Argentorati in-
ventae Cap. VI (abgedruckt in J. Ch. Wolfii Monumenta Typographica, Hamburg 1740, S. 33). — Joannis III S. 454. — J. D. Köh-
ler:Ehrenrettung Johann Gutenbergs (Leipzig 1741) S. 103. — Falk in Z.V.M. III (1883) S. 313. — G. Conrad: Die Adam Gelt-
huß'sche Inschrift zu Ehren Johannes Gutenbergs, in: Sammlung bibliothekswissensdtaftlicher Arbeiten, hrgg. v. Dziatzko: XIII,
1900, S. 13. — H. Heidenheimer: Vom Ruhme Johannes Gutenbergs, in: K. G. Bockenheimers Festschrift zur Gutenberg=Feier,
(Mainz 1900) S. 13. — K. Schorbach: Die urkundlichen Nachrichten über Johann Gutenberg, in: Hartwigs Gutenbergfestschrift
(Mainz 1900) S. 226. - F.W.E. Roth, Gutenbergs Tod und Begräbnisstätte, in: Wochenbeilage der Darmstädter Zeitung vom 22.
Februar 1913, S. 29. — Derselbe: Gutenberg=Studien, in: Literarisches Deutschland, Wochenbeilage der Frankfurter Volkszeitung
1914, Nr. 27. — Derselbe: Johann Gensfleisch zum Gutenberg, in: Hessische Chronik 1916 S. 233. — A. Ruppel: Das Grab Gutem
bergs (Mainz 1930) S. 9. - Der Text der Gedenkinschrift wurde außerdem in zahlreichen allgemeinen Werken zur Geschichte der
Buchdruckerkunst wiedergegeben, zuletzt von G.A.E. Bogeng: Geschichte der Buchdruckerkunst (Hellerau 193°) I- S. 237 und A.
Ruppel, Johann Gutenberg (Berlin 1939) S. 85. —
922 Alt-St. Peter Grabstein des Johann Erckel t 13. X. 1468
Ao Dni M. CCCCLXV11I die vero XIII mensis octobris 0 venerabilis vir Dnus. Joannes
Erckel, scholasticus et canonicus hnius ecclesie. c. a. r. i. p. a.
Nach Joannis starb Johann Erckel im Februar 1468, Gamans gibt das Jahr 1467 an.
Würdtwein'sches Epitaphienbuch f. 11. — Fragmenta Gamans f. 85. — Inscr. S. Petri f. 134. — Joannis II S. 504, 509 zur Person. — A
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Totenschild des Johannes Gutenberg
t 3. II. 1468
Der Erfinder der Buchdruckerkunst hatte in der Franziskanerkirche einen Totenschild, wie Joh.
Ernst von Glauburg (1684—1733) in seiner Mainzer Chronik (Frankfurter Stadtbibliothek)
berichtet. Dieser muß jedoch bereits 1577 zugrunde gegangen sein, als die Jesuiten die Grab-
mäler aus der Kirche entfernten.
A. Ruppel, Der Totenschild am Grabe Gutenbergs. Gutenberg=Jahrbuch 1957. S. 55 f. —
921 Franziskaner?
Gedenkschrift auf Johannes Gutenberg
t 3. II. 1468
In foelicem artis impressorie inventorem
D(po) O(ptimo) 3/(aximo) S(acrum)
Joanni genß fleisch artis impressorie repertori de
omni natione et lingua optime merito in nominis
sui memoriam immortalem Adam Gelthus posuit
ossa eins in ecclesia dini Francisci Maguntina
foeliciter cubant.
2(uf bett glütflidjen ©rfinbcr bei- SSucIjbrutfcrfunjl
©ott, bei« heften, bent -bödjften, geroeitjt verbient ift, fiat bteb jum unflerblidjen ©cbäd)tntb feinet
jobannöcnbflcifdj, bem ©rftnber bcr25ud)brncfcrfiin|l, Samens 2(bant ©eltbub gefeßt Seine ©ebeine ruhen
ber uni jebeö ’Tolf unb jebe Sprache auf bas Teile glücffelig in ber Äirdje bc£ fyt. Jrantibhi^ 511 2??aiip.
Johann Gensfleisch zum Gutenberg starb 1468 vor dem 28. Februar. Die humanistische Text-
fassung mit der Formel DOMS zeigt, daß dieses seit 1499 literarisch überlieferte Epigramm
nicht Gutenbergs ursprüngliche Grabschrift in der — 1742 abgerissenen — Franziskaner-
kirche gewesen sein kann. Doch darf an eine nachträgliche Erinnerungsinschrift gedacht wer-
den. Sollte diese Inschrift in der Franziskanerkirche angebracht gewesen sein, so müßte wohl
der Schlußsatz „ossa eius . . . cubant“ als Zutat im Drucke von 1499 betrachtet werden, und
auf jeden Fall wird die erste Zeile als Überschrift zu streichen sein. Adam Gelthus, der Ver-
fasser des Epigrammes, gehörte zu einem mit Gensfleisch verschwägerten Mainzer Geschlecht.
Die von Ivo Wittig verfaßte, 1504 in Stein gehauene Mainzer Inschrift auf Gutenberg
(Nr. 1064) lehnt sich der Textfassung dieses Epigramms an.
Memoriae Marsilii ab Inhen, Mainz, Peter Friedberg, 1499 (Hain 10781). — A. Schragius: Historia Typographiae Argentorati in-
ventae Cap. VI (abgedruckt in J. Ch. Wolfii Monumenta Typographica, Hamburg 1740, S. 33). — Joannis III S. 454. — J. D. Köh-
ler:Ehrenrettung Johann Gutenbergs (Leipzig 1741) S. 103. — Falk in Z.V.M. III (1883) S. 313. — G. Conrad: Die Adam Gelt-
huß'sche Inschrift zu Ehren Johannes Gutenbergs, in: Sammlung bibliothekswissensdtaftlicher Arbeiten, hrgg. v. Dziatzko: XIII,
1900, S. 13. — H. Heidenheimer: Vom Ruhme Johannes Gutenbergs, in: K. G. Bockenheimers Festschrift zur Gutenberg=Feier,
(Mainz 1900) S. 13. — K. Schorbach: Die urkundlichen Nachrichten über Johann Gutenberg, in: Hartwigs Gutenbergfestschrift
(Mainz 1900) S. 226. - F.W.E. Roth, Gutenbergs Tod und Begräbnisstätte, in: Wochenbeilage der Darmstädter Zeitung vom 22.
Februar 1913, S. 29. — Derselbe: Gutenberg=Studien, in: Literarisches Deutschland, Wochenbeilage der Frankfurter Volkszeitung
1914, Nr. 27. — Derselbe: Johann Gensfleisch zum Gutenberg, in: Hessische Chronik 1916 S. 233. — A. Ruppel: Das Grab Gutem
bergs (Mainz 1930) S. 9. - Der Text der Gedenkinschrift wurde außerdem in zahlreichen allgemeinen Werken zur Geschichte der
Buchdruckerkunst wiedergegeben, zuletzt von G.A.E. Bogeng: Geschichte der Buchdruckerkunst (Hellerau 193°) I- S. 237 und A.
Ruppel, Johann Gutenberg (Berlin 1939) S. 85. —
922 Alt-St. Peter Grabstein des Johann Erckel t 13. X. 1468
Ao Dni M. CCCCLXV11I die vero XIII mensis octobris 0 venerabilis vir Dnus. Joannes
Erckel, scholasticus et canonicus hnius ecclesie. c. a. r. i. p. a.
Nach Joannis starb Johann Erckel im Februar 1468, Gamans gibt das Jahr 1467 an.
Würdtwein'sches Epitaphienbuch f. 11. — Fragmenta Gamans f. 85. — Inscr. S. Petri f. 134. — Joannis II S. 504, 509 zur Person. — A
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