1022 Karmeliterkirche Wandgemälde 15. Jhdt.
Wandgemälde des Marienrodes auf der Ostwand des siidl. Seitenschiffes, zu oberst die Figur
Christi mit der Seele Mariens auf dem Arm, eingerahmt von einem halbkreisförmigen
Spruchband mit der Inschrift in gotischen Minuskeln aus dem hohen Liede.
üeni electa rnea ct ponam in te (thronum) meum
Darunter die Schar der Apostel, über deren Köpfen die Namen stehen, und zwar:
pijaulus pljiHipus fpmo
Unterhalb des Sterbebettes Mariä knieten der Stifter und seine Frau mit Spruchband und
Wappen.
Das Fresko wurde bei der Wiederherstellung der Kirche wieder zugetüncht.
Neeb in: M. Z. XX/XXI (1925/26) S. 47 Taf. III. — F. Th. Klingelschmitt in: Festschrift zur Wiederherstellung der Karmeliter-
kirche zu Mainz (1924) S. 17. — P. Clemen, Die gotischen Wandmalereien der Rheinlande (Düsseldorf 1950) S. 277, Taf. 64. —
Abbildung bei A. Strempel, Die Karmeliterkirche zu Mainz (1943) Taf. 32. — A
1023 St. Mauritius Grabstein der Johanna Kemp t 28. IX. 14 . .
MCCCC . . XXVIII mensis Sept. 0 Devota Puella Johanna Kempen oriunda de Vrbe. Que
uti sit pia, recommendata Cristo, Marie.
2lnt 28. September 14... ftarb bie ebrfame Jungfrau Johanna Äempen, von fXvm gebürtig. £>afj biefe felig
fei, fei fic bei dbriflub unb Maria empfohlen.
Gudenus vermutet, Johanna sei eine Schwester des Propstes von St. Mauritius gewesen.
In Wirklichkeit war Johanna Kemp die Tochter des Propstes von St.Moritz, des Magisters
Johann Kemp, wie die beiden Kalendarien des Stiftes (Staatsarchiv Darmstadt Hs 274, 275)
bei der Nennung ihres reichen Vermächtnisses bezeugen. Johann Kemp ist seit 1397 nach-
weisbar, 1406 verzichtet er auf die Propstei1, sodaß der Tod seiner Tochter in die erste
Hälfte des 15. Jhdts. fallen wird.
Gudenus III S. 965 Nr. 19. — 1 Gudenus III S. 928. — A
1024 Reichklara Grabstein eines zum Jungen 14. oder 15. Jhdt.
Unmittelbar vor dem Hochaltar lag ein Grabstein mit dem Wappen derer zum Jungen.
A° Dom. M XVIII. Aprilis ....
Fichard f. 4 v. — Genealogia des Joh. Max. z. Jungen f. 5 (Auszug K. F. Bauer). — A
1025 Reichklara Grabstein der Margareta zum Bart f um 1425 bis 1450
Die Zeichnung des Mainzer Stadtarchivs gibt keinen Lageplatz an, die Darmstädter Abschrift
nennt die Reichklarakirche und bemerkt, daß die Jahreszahl von einem Stuhl überdeckt war.
Unter einem von Fialen getragenen Kielbogen stand betend die Frau mit offenen Haaren(!).
Über dem Bogen her. rechts das Wappen Fürstenberg, links zum Jungen (Abb. s. S. 501).
feria tertia post Catharinae virginis obiit Domicella Margaretha filia Hermanni Fürstenberg, uxor quon-
dam Henrici zum Bart, cnius anima requiescat in pace, amen.
Auf der Zeichnung wohl fälschlich: feria prima.
2lm Slenbtag nach Katharina flarb grau Margaretha, Tochter beb Hermann gürftenberg, eiufi (Sattin beb
Heinrich sum 95art.
Der Vorname des Ehemannes, der am 18. VIII. 1423 starb und dessen Grabstein in der Domi-
nikanerkirche lag (Nr. 851) und auf dem seine Frau Margarete nochmals abgebildet war, ist
ebenfalls falsch gelesen, es müßte Johann zum Bart heißen. Aus dem Wortlaut: uxor quondam
und der Tatsache, daß auf dem Grabstein des Mannes sich zwar das Bild der Frau, aber keine
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