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Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0600
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1079 St. Stephan Grabstein des Egbert Guding j- 29. IV. 1507

und des Johann Guding f 11. IV. 1487.
Im Südflügel des Kreuzganges liegt im 2. Joch von Westen ein stark abgetretener Stein mit zwei
Figuren ohne architektonischen Rahmen. Es ist noch zu erkennen, daß die rechte Gestalt einen
Kelch in der Hand hält, den sie segnet.
Roter Sandstein mit gelben Schichten 203 :105 cm. Sehr. 5,5 und 6,5 cm. Oben und her. links ist
nichts mehr zu lesen. Der lesbare Text beginnt an der unteren Kante:
tjonl tüw .... (bert9?) gubing ...... canont
Nach den Buchstabenresten wird wohl der Vorname auf dem rechten Rand den Egbert Guding
genannt haben, von dessen Inschrift wir den Wortlaut kennen.
Anno 1507 penultima Aprilis obiit honorabilis D. Egbertus Guding canonicus, cuiusanima . . . .
Nach dem Liber vitae (f. 43) war Egbert Guding Kustos, was in der Grabinschrift sicher er-
wähnt war. Da es sich um einem Doppelgrabstein handelt, stand wahrscheinlich auch noch
folgende Inschrift vor der des Egbert Guding:
Anno Domini 1487 Aprilis XI obiit Johannes Guding domicellaris.
Nach dem Liber vitae (f. 38) war Johann Guding aber Kanoniker. Außerdem nennt die gleiche
Quelle (f. 39) noch einen Wilkin Guding de Oyta, Doctor des Kirchenrechts und Stiftsherr an
St. Stephan t 30. IX. 1488.
Fragmenta Gamans V f. 191. — A


1080 Liebfrauen Grabstein des Ivo Wittich f 4. XII. 1507

Wittich war in der Ägidiuskapelle von Liebfrauen begraben1. Aus Erz (Abb. s. S. 521).
Ivo Wittich, Doctor Ordinarius Decretorum
hic iacet, ut vacet a penis inferorum.
Quem Hamelburg edidit, solvit Moguntia membris.
Obiit 1507 quarta Decembris.
3vo SÖitttd), orbentlidjer Sebret beb Äirdjenredjtb,
liegt biet, baf er von ben Oualen ber Unterwelt verfebont bleibt,
ubn, ben ^ammelburg gebar, crlöfte Wfaüp von feinem Selbe.
(Er ftarb am 1. ©e^ember 1507.
Wittich ist besonders bekannt durch seine Inschrift auf Gutenberg von 1504 (s. Nr. 1064).
Wittich war Geistlicher, Dr. der freien Künste und der Rechte, Prof, des Kirchenrechtes an der
Universität Mainz, an der er auch die Professur für Geschichte stiftete und der er seine Bücher
vermachte. 1491 war er R.at des Erzbischofs Berthold von Henneberg, 1495 erster kurmainzer
Assessor am Reichskammergericht in Frankfurt. Vikar am Dom, Kanoniker von Liebfrauen,
Benefiziat am Hl. Geist-Spital, erzbischöflicher Siegelbewahrer und Rektor der Universität
waren seine Würden. Schließlich berief er noch Drucker nach Mainz. Außerdem war er Bres-
lauer Domherr, ohne aber dort zu residieren.2
Gudenus III S. 971 Nr. 38. — Knodt, Mog. lit. II S. 11. — Würdtweinsches Epitaphienbuch f. 44. — F. W. E. Roth, Beiträge zur
Mainzer Schriftstellergeschichte, in: Katholik 78 (1898) II S. 106—115 und Al. Ruppel, Johannes Gutenberg (Berlin 1939) S. 195
A. 1 zur Person. —
1 C. A. Schaab, Geschichte der Erfindung der Buchdruckerkunst (Mainz 1830) S. 460. —
2 W. Dersch in: M. Z. XXXV (1940) S. 44. —



1081 Bildnis des Albrecht von Brandenburg 1508

Vor schwarzem Hintergrund ist auf Holz das Brustbild des jugendlichen Klerikers gemalt.
Albrecht ist mit einem Chormantel und einer Kappe bekleidet. Der Chormantel wird von einer

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