prächtigen Pluvialschließe zusammengehalten. Trotz jugendlichen Alters hat Albrecht bereits
die priesterliche Stola an. Die Inschrift ist mit weißen Antiqua-Buchstaben her. links oben auf
den schwarzen Hintergrund gesetzt.
IMAGO ALBERTI MARCHIONIS BRÄDENB
CV XVIII ANV AGERET GRAPHICE DEPICTA
QVOD OPVS IAVS DE BARBARIS FACIEB
M. D. VIII
Sein gemaltev 35ilbniv Mbrccbtv, bev SOlavEßvaftu von 35vaiibeiibiii'g, alb er 18 jabre alt ivar, angefertigt von
3acopc be Q5arbati 1508.
1685 wird dieses Bildnis mit zwei anderen als im Inventar des Heidelberger Schlosses befindlich
erwähnt. Vor 1936 befand es sich im Privatbesitz in Berlin, 1938/39 sah ich es in Darmstadt
im Kunsthandel. Ob sich das Bildnis je in Mainz befand, ist zweifelhaft. Als Darstellung des
späteren Mainzer Erzbischofs und Kardinals, der auch häufig in diesem Werk erwähnt wird,
soll es hier nicht fehlen.
Raimond van Marie, The Renaissance Painters of Venice II (The Hague 1936) S. 461 und 474 Fig. 260. — A
1082 St. Stephan Messingkandelaber am Hochaltar 1509
Um den Hochaltar von St. Stephan stehen vier große Messingkandelaber (hoch 370 cm) von
spätgotischer Gestalt. Eisenstangen, die diese Säulen miteinander verbinden, beweisen, daß
sie zum Aufhängen von Vorhängen um den Altar dienten. Außerdem trägt jeder Kandelaber
oben einen Dorn zum Aufstecken einer großen Kerze. In der Hauptsache dienten sie aber
als Velenträger oder Tetravelsäulen einer liturgischen Verhüllung des am Altar dargebrachten
Meßopfers.1 Die in St. Stephan erhaltenen Säulen sind ganz seltene Vertreter dieses früher
häufigen Typs, leider sind sie als Velumträger nicht mehr im Gebrauch.
Am unteren Ende der beiden vorderen Kandelaberbasen (hoch 53 cm) sind die Inschriften
angebracht und zwar so, daß der Anfang jeder Zeile auf der her. rechten Säule, das Ende auf
der her. linken steht. Die Buchstaben sind eingraviert zwischen zwei Linien, der Grund ist
aufgerauht innnerhalb der Zeilen, während er zwischen den Zeilen glatt ist. Die beiden
Inschriftteile sind zusammen als Tabula ansata gedacht. Jeder Teil der Inschrift mißt 11:15
cm, Sehr. 1,5 cm (Abbildung s. S. 525).
TIBI • DEVS OPT •
NVM • VOBISQ DI
THOMARTYR ET
HV1VS • S • TEMPLI •
LEGAE • AN DN • M • D •
MAX • PATR1 LVMI
VI • STEPHANE PRO
MAR • MAGDALENA
PRAESIDIB • COL
IX • POSVERVNT
£>ir, (Sott, bem teilen unb ©roßten, bem Slater beb Sicfits unb euft>, bem betltgeti 'fJrotomai'tprer sStepfia»
unb ber bl- lOlaria SQlaqbalena, ben Patronen biefer Äircbe, fegten biefe (Säulen) bte Stiftöberrn itn 5«brc beb
fierrn 1509.
Aus den Kirchenrechnungen ist der Büchsenmeister Georg Krafft als Gießer der vier Säulen
nachzuweisen (s. a. Nr. 1092 und 1094). 400 Gulden kosteten ungefähr die Kandelaber. Der
Entwurf zu ihnen wurde von dem Maler Johann Abel von Ulm gemacht.
Klingelschmitt in: M. Z. V. (1910) S. 44. — Klein, St. Stephan S. 15 — Falk in ZVM III (1883) S. 301. — Arens in: Festschrift
St. Stephanskirche 1938, S. 41. — Würdtweinsches Epitaphienbuch f. 17. —
1 Joseph Braun, Der christliche Altar (München 1924) II, S. 133 f. und 146. — A
1083 Dominikaner Grabstein des Albert von Münsingen
Vor dem St. Annenaltar auf einer gemalten Tafel.
Albertus Doctor chari genitoris amore
Henrici pingi iußerat hancce notam
t 31. VII. 1509
523
die priesterliche Stola an. Die Inschrift ist mit weißen Antiqua-Buchstaben her. links oben auf
den schwarzen Hintergrund gesetzt.
IMAGO ALBERTI MARCHIONIS BRÄDENB
CV XVIII ANV AGERET GRAPHICE DEPICTA
QVOD OPVS IAVS DE BARBARIS FACIEB
M. D. VIII
Sein gemaltev 35ilbniv Mbrccbtv, bev SOlavEßvaftu von 35vaiibeiibiii'g, alb er 18 jabre alt ivar, angefertigt von
3acopc be Q5arbati 1508.
1685 wird dieses Bildnis mit zwei anderen als im Inventar des Heidelberger Schlosses befindlich
erwähnt. Vor 1936 befand es sich im Privatbesitz in Berlin, 1938/39 sah ich es in Darmstadt
im Kunsthandel. Ob sich das Bildnis je in Mainz befand, ist zweifelhaft. Als Darstellung des
späteren Mainzer Erzbischofs und Kardinals, der auch häufig in diesem Werk erwähnt wird,
soll es hier nicht fehlen.
Raimond van Marie, The Renaissance Painters of Venice II (The Hague 1936) S. 461 und 474 Fig. 260. — A
1082 St. Stephan Messingkandelaber am Hochaltar 1509
Um den Hochaltar von St. Stephan stehen vier große Messingkandelaber (hoch 370 cm) von
spätgotischer Gestalt. Eisenstangen, die diese Säulen miteinander verbinden, beweisen, daß
sie zum Aufhängen von Vorhängen um den Altar dienten. Außerdem trägt jeder Kandelaber
oben einen Dorn zum Aufstecken einer großen Kerze. In der Hauptsache dienten sie aber
als Velenträger oder Tetravelsäulen einer liturgischen Verhüllung des am Altar dargebrachten
Meßopfers.1 Die in St. Stephan erhaltenen Säulen sind ganz seltene Vertreter dieses früher
häufigen Typs, leider sind sie als Velumträger nicht mehr im Gebrauch.
Am unteren Ende der beiden vorderen Kandelaberbasen (hoch 53 cm) sind die Inschriften
angebracht und zwar so, daß der Anfang jeder Zeile auf der her. rechten Säule, das Ende auf
der her. linken steht. Die Buchstaben sind eingraviert zwischen zwei Linien, der Grund ist
aufgerauht innnerhalb der Zeilen, während er zwischen den Zeilen glatt ist. Die beiden
Inschriftteile sind zusammen als Tabula ansata gedacht. Jeder Teil der Inschrift mißt 11:15
cm, Sehr. 1,5 cm (Abbildung s. S. 525).
TIBI • DEVS OPT •
NVM • VOBISQ DI
THOMARTYR ET
HV1VS • S • TEMPLI •
LEGAE • AN DN • M • D •
MAX • PATR1 LVMI
VI • STEPHANE PRO
MAR • MAGDALENA
PRAESIDIB • COL
IX • POSVERVNT
£>ir, (Sott, bem teilen unb ©roßten, bem Slater beb Sicfits unb euft>, bem betltgeti 'fJrotomai'tprer sStepfia»
unb ber bl- lOlaria SQlaqbalena, ben Patronen biefer Äircbe, fegten biefe (Säulen) bte Stiftöberrn itn 5«brc beb
fierrn 1509.
Aus den Kirchenrechnungen ist der Büchsenmeister Georg Krafft als Gießer der vier Säulen
nachzuweisen (s. a. Nr. 1092 und 1094). 400 Gulden kosteten ungefähr die Kandelaber. Der
Entwurf zu ihnen wurde von dem Maler Johann Abel von Ulm gemacht.
Klingelschmitt in: M. Z. V. (1910) S. 44. — Klein, St. Stephan S. 15 — Falk in ZVM III (1883) S. 301. — Arens in: Festschrift
St. Stephanskirche 1938, S. 41. — Würdtweinsches Epitaphienbuch f. 17. —
1 Joseph Braun, Der christliche Altar (München 1924) II, S. 133 f. und 146. — A
1083 Dominikaner Grabstein des Albert von Münsingen
Vor dem St. Annenaltar auf einer gemalten Tafel.
Albertus Doctor chari genitoris amore
Henrici pingi iußerat hancce notam
t 31. VII. 1509
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