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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0767
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Nach Schumann handelt es sich hier um eine Vagantenstrophe, von der Vers 1 und 2 sauber
gebaut, Vers 3 und 4 jedoch schlecht sind. Möglicherweise sind die beiden ersten Verse irgend-
woher übernommen, die anderen dann später hinzugedichtet worden. Das Gedicht ist wohl
spätmittelalterlich.
Fragmenta Gamans f. 89 v. — A
1559 Alt-St. Peter Auf einem Wandbild
In der Vierzehn-Nothelfer-Kapelle waren auf der Mauer die 14 Nothelfer zu sehen, unter
denen die Namen in folgender Reihenfolge standen:
S. Aegidius, S. Blasius, S. Pantaleon, S. Barbara, S. Agathius, S. Catharina, S. Leonardas,
S. Sebastian, S. Dionysius, S. Erasmus, S. Cyriacus, S. Christoph, S. Vitus, S. Eustachius.
Fragmenta Gamans f. 89. — A

Tafel an den Türflügeln

1560 Alt-St. Peter

Petrus Apostolici caput ordinis, aurea cultu
Cui sacro quondam erexit Moguntia templum,
Hoc colit et post vota bonis coelestibus implet,
Hic quicunque paras iratum flectere numen.
Clavigeri experiere manum bipatentibus astris,
Sin aedem hanc claudente Petro deus aethera
claudet.
Statt astris ist eher alis zu setzen.

ba3 Haupt Nr 2(pofteb@etneinfcßaftz bem bas
golbene $latn$ etnfl in ^eiliger 2?etef>tung (btefen)
Tempel erricßtet Mt,
®fjrt btefen unb erfüllt fo man ifm bittet, mit
bimmltfcßcn ©ütern.
Jpier wirft Du, wer immer bu bicß anfdjicEeft, bie
erzürnte ®e>ttyeit jur $it(be ju flimmen,
Sie Jpanb beS ScljlüffelträgerS erfahren, wenn bie
Torflügel (?) offen fielen,
2öo ntdjt, wenn ^etruS btefeS @otteSl)auS fcNiefjt,
(Snterbitt!), wirb @ott ben Himmel
verfehlteren. (@n.)

Würdtweinsches Epitaphienbuch f. 9. — Inscr. S. Petri f. 132. —

1561 Alt-St. Peter

Hauptfeste des Stifts

Vielleicht stand die folgende Inschrift auch an der Türe wie die vorher bei Würdtwein
erwähnte. — Es ist nicht ganz klar aus der Überlieferung zu ersehen, ob die Überschrift „Festa
— octodecim“ auch zur Inschrift gehört.
Festa suspendentia et decanalia collegii s. Petri, quorum sunt octodecim.
Suspendunt Petrus, Paulus cathedra atque
catenae,
Christus et ascendens, paracletus, Pascha,
Aachaeus,
Martinas, corpus, Baptista, Magique Triasque
Ac omnes sancti, quatuor maiora Mariae.

©uspenbierenbe unb bem Setan vorbebaltene §eße
beb ®t. tyetetbAottfteb, bereu aclftjetm finb.
(Eö fuSpenbicrcn: 1. bab §e|l beS bl. ^etruS, 2. bes
bl. ^auluS, 3. sTetri ©tublfeier, 4. f^etri Äettenfeier,
5. Söeibnacbten (= Qftrifhw), 6. Himmelfahrt, 7. $fing;
ften, 8. Oflern, 9. Äirchweih, io. SDlartinuS, n. ^ron#
leichnam, 12. 3of)anne£ ber Säufer, 13. Srcitönig,
14. 2(((crl)eiltgen unb bie vier Hauptfefte Mariens,
15. Eichtmcft, 16. 2?erEünbigung, 17. Himmelfahrt
unb 18. @eburt.
An den betreffenden Festtagen hatte also der Dekan des Petersstiftes die kirchlichen Funk-
tionen. Derjenige, der in der betreffenden Woche den Gottesdienst zu halten hatte, mußte
also zurücktreten.
Festa suspendentia sind diejenigen hohen Feste, an denen von den Stiftsherren die Anwesen-
heit bei den kirchlichen Feiern unbedingt verlangt wurde. Wenn jemand ohne Urlaub fehlte,
war er vom Bezug der besonders hoch bemessenen Präsenzleistungen des Festtages oder einer
bestimmten Zeitspanne ausgeschlossen (suspendiert). x)
Der Text der Inschrift steht auch vorne im Registrum chori von St. Peter (Pfarrarchiv).
Inscr. S. Petri f. 132. — Würdtweinsches Epitaphienbuch f. 9. — Zur Übersetzung frdl. Auskunft von P. Alban Gerster von Maria
Laach und Auskünfte von Prof. D. Dr. Anton Ph. Brück, Mainz.
1) Domkapitelsprotokolle III S. 254 u. 721, ferner Alois Gerlich, Das Stift St. Stephan zu Mainz (Mz. 1954) S. 25. — A

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