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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0069
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könnte darauf hindeuten, daß der Kelch erst durch Sauter nach Kuppingen kam, sei es als eine Stiftung
aus dem Besitz des Pfarrers, sei es durch Ankauf. Sauter hat seiner Kirche auch eine spätgotische
Hostiendose verschafft, die er in ähnlicher Weise mit seinem Namen versehen hat, wie die Inschrift
von 1572 ausweist3.
Andererseits ist bei der Bedeutung der Pfarrkirche St. Stephan in Kuppingen als Urpfarrkirche der
Umgebung4 und bei der Zugehörigkeit zur Diözese Konstanz eine Herkunft aus einer dortigen
Goldschmiedewerkstatt nicht von der Hand zu weisen3. Wegen der tellerartigen Rundform des Fußes
mit hoher Zarge über durchbrochenen kleinen Vierpässen und wegen der Tropfenform der Medail-
lons verbindet sich der Kelch mit verwandten Goldschmiedewerken aus dem Bodenseegebiet6.
Nächstverwandt sind die Kelche aus Wettmgen, heute in der Zisterzienserabtei Mehrerau (Vorarl-
berg)7, und in Baltimore (USA), Walters Art Gallery, beide um 13208.
Die Inschriften A und B beginnen jeweils mit einem Tatzenkreuz. Die einzelnen Buchstaben sind in
einer breiten Konturschrift ausgeführt, die auf punziertem Grund wie eine erhabene Inschrift wirkt.
Das pseudounziale A mit schrägem Mittelbalken und das geschlossene unziale E besitzen eine aus-
geprägte Bogenschwellung. Die Inschrift C ist nicht fachmännisch ausgefuhrt, sondern flüchtig ein-
geritzt. Die Jahreszahl 1572 bezeichnet den Dienstantritt Sauters in Kuppingen. Form und Technik
sowie Ausführung der Inschriften A und B machen eine Ansetzung in der 1. Häfte des 14. Jahrhun-
derts wahrscheinlich.
a So für GRACIA PLENA; Anfang des Ave-Maria-Gebets nach Lc 1,28.
1 1382 kam das Patronat an Württemberg; vgl. Rauscher, Visitationsakten I, 236, Anm. 4.
2 Sein Grabmal ist erhalten. Biographische Daten s. dort bei nr. 339.
3 Vgl. nr. 218.
4 Zu den kirchenrechtlichen Verhältnissen vgl. Schahl, Kuppingen 1961, 109ff.; Janssen, in: Stiftskirche Herrenberg
1993, 15-17.
5 Bei der Inventur der Kirchenkleinodien 1535 besaß die Pfarrei Kuppingen drei Kelche mit Patenen, die aber nicht
näher beschrieben wurden; im allgemeinen durfte die Kirche wohl den ältesten und wertvollsten Kelch behalten;
Rauscher (wie Anm. 1) 249.
6 Zur Tropfenform und ihrer Herleitung vgl. Heuser, H., Oberrheinische Goldschmiedekunst im Hochmittelalter.
Berlin 1974, Abb. 414-423.
7 Zum Wettinger Kelch vgl. zuletzt Kettler, W, in: CIMAH III (Kantone Aargau, Basel-Stadt und Basel-Land, Bern
u. Solothurn), Freiburg/Schweiz 1992, nr. 58 mit Abb. 101 — 103; dort Ansetzung Ende 13.Jahrhundert.
8 Zusammenfassend zu diesen Stücken Fritz, Goldschmiedekunst 1982, Nr. 205/206 und 207/208.
Kunstschätze aus dem Kreis Böblingen im Württembergischen Landesmuseum Stuttgart (gez. F. W). In: ASG 28 (1951)
111. — Schahl, Kuppingen 1961, 117.

25 Waldenbuch, ev. Pfarrkirche (St. Vitus) l.H. 14.Jh.
Glocke mit Schulterinschrift zwischen Schnurstegen. An der Flanke drei Reliefs des Gekreuzigten
ohne Kreuz.
H. 49, Dm. 60 cm. — Gotische Majuskel, erhaben.
LVGAS MARCVS MATEVS IOHANNES
Zu einer Gruppe früher Glocken mit Evangelistennamen gehörig, die vermutlich einem Wander-
gießer zu verdanken sind.
Klunzinger, Glockenkunde 1858/59, 102. — DGWürttHohenzollern nr. 301; Einl. 12, Anm. 14.

26 Weil der Stadt, kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul 1. H. 14. Jh.

Grabplatte des Helwic Risplin (?). Auf der Südseite des Chores im Boden. Fragmentarisch erhaltene
Rechteckplatte aus rotem Sandstein mit Umschrift, die gegen das Mittelfeld durch Ritzlinie ab-
gegrenzt ist. Umriß trapezförmig, unten und wohl auch seitlich beschnitten. Von der Inschrift nur
die Kopfzeile erhalten, von der rechts außen ein Abschnitt in der Breite von ca. vier Buchstaben ab-
gesplittert ist. Links außen Ecke ausgebrochen; davor drei Hasten als Rest der linken Langzeile. Im
Feld oben kreisrunde Vertiefung für einen Eisenring, dessen Halterung noch teilweise erhalten ist.
Darunter großer wulstartig umrahmter Wappenschild. In der unteren Hälfte Oberfläche vollständig
zerstört.

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