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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0081
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Im Jahr des Herrn 1428 am Montag vor dem Fest der Geburt der Jungfrau Mana (6. September) starb Johannes d. Ä.
Truchseß genannt von Höfmgen, Edelknecht.
Wappen: Truchseß v. Höfmgen, Mannsberg
Das Grabmal läßt eine Eheverbindung der Höfmgen mit den Mannsberg erkennen, die in Gärtrin-
gen Besitz hatten2. Deshalb scheidet die Identifizierung mit Johannes Truchseß von Höfmgen, dem
adligen Rat und Obervogt zu Brackenheim, 1417 Statthalter oder Landvogt zu Mömpelgard, aus,
denn dessen Frau soll Mya Schenk von Winterstetten, genannt 1428 und 1443, gewesen sein3.
1 Gabelkover: „in templo, ex tabulis“.
2 Berthold von Mannsberg (gest. vor 1437) zu Herrenberg erhielt 1430 die Kirche in Gärtringen zu Lehen; vgl.
nrr. 58, 60.
3 Pfeilsticker § 1095, 1126, 2251.
Gabelkover, Stuttgart, WLB Cod. Hist. O 16a, p. 408.

49 f Weil der Stadt, Augustiner-Klosterkirche 1428

Sammel-Grabmal für die Mitglieder der Bruderschaft des Heiligen Eligius. Gestaltung unbekannt.
Wortlaut der Inschrift nach Protocollum conventus, Eintrag von 1669.
A(nn)o 1428 . da war diser stein gelebt allen denen die in der bruderschafft S.Eloy
seindt.
Offensichtlich war em gemeinschaftlicher Grabplatz für die Mitglieder der Bruderschaft in der Kirche
vorhanden und durch die vorliegende Grabplatte gekennzeichnet. Der hl. Eligius - hier S. Eloy ge-
nannt — war der Patron der Goldschmiede sowie der Metall verarbeitenden Handwerke, so auch der
Hufschmiede1. Im 15. und 16.Jahrhundert waren leistungsfähige Goldschmiede in Weil der Stadt
ansässig, die sich vermutlich in der Bruderschaft zusammengetan hatten; stellvertretend sei die Sippe
der Speidel genannt2. Diese religiösen Bruderschaften hatten u. a. neben der Verehrung des gewähl-
ten Heiligen das Ziel, dem Mitglied und seinen Angehörigen das Seelenheil durch Gebetsverbrüde-
rung und regelmäßige Feier des Jahrgedächtnisses zu sichern3. Außerdem hatten die Mitglieder die
Möglichkeit, zu günstigen finanziellen Bedingungen das Begräbnisrecht in dem Sammelgrab zu
erlangen. Die das Sammelgrab bedeckenden Grabplatten solcher Bruderschaften trugen selten eine
Inschrift. Meist waren sie nur mit dem Zeichen oder Wappen der betreffenden Handwerkergruppe
geschmückt4.
1 Zur Ikonographie und kultischen Verehrung vgl. LCI 6 (1974) Sp. 122 — 127.
2 Vgl. nr. 184.
3 Zur Institution der Bruderschaften vgl. LM 2 (1983) Sp. 738 — 741; bes. 740 (Vf. R.Weigand). — An der Augustiner-
Klosterkirche von Weil der Stadt bestanden außer der Eligius-Bruderschaft Bruderschaften zu Ehren des hl. Urban
(Gründung 1464), der Maria vom Trost (1694) und „de Christi Agonia“ (1722); vgl. Schütz, Siegfried, Über die
Eigentümer und Standorte des spätgotischen Kreuzes von Weil der Stadt. In: Heimatverein Weil der Stadt. Berichte
und Mitteilungen 34 (1985) H.3, 32 — 38; bes. 34.
4 Vgl. hier nrr. 76, 110.
Husara, in: Protocollum conventus, Weil der Stadt, Pfarr-Registratur, Bd. 1, 1663 — 1734, p. 103.

50 f Merklingen (Stadt Weil der Stadt), ev. Pfarrkirche (St. Remigius) 1430
Grabplatte des Conrad Resch. Vermutlich ehemals im Innern der Pfarrkirche. Bezeichnet als ,Epita-
phium“; Gestaltung unbekannt.
Inschrift nach Gabelkover.
A(nno) 1430 die G(er)mani o(biit) Conrad(us) Resch p(res)b(yte)r eccl(es)iae
Im Jahr 1430 am Tag des (hl.) Germanus (31. Juli) starb Conrad Resch, Priester der Kirche.
Gabelkover, Stuttgart, WLB Cod. hist. F 22, p. 902v.

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