Abb. 85 H. 194, B. 92, Bu. 5,5 —6,5 cm. — Gotische Minuskel mit Fraktur-Versalien
An(n)o D(omi)ni -15-59 de(n) [20. . . mar]tiia / ist vsser diser we[lt . . .] /
verschaide(n) der Edel vnd vest hans / Vo(n) Gertringen gena(n)t harder der / letst
seines stam(m)es vnd Name(n)s / dess leyb alhie der Frelichen / Vfferstehvng sein
vnd aller / Glebigen gewartet
Wappen: Harder v. Gärtringen;
Schenk v. Stauffenberg Rauh v. Winnenden
Zur Person des Verstorbenen vgl. das bei seinem Totenschild Gesagte3. Dort wie auch hier ist das
Aussterben des Geschlechts im Mannesstamm durch die gestürzte Stellung des Hauptwappens
gekennzeichnet. Die seitlich stehenden Wappen beziehen sich auf die beiden Ehefrauen4.
Die Schrift hat den Charakter einer Übergangsschrift, denn sie besitzt als Gotische Minuskel einer-
seits ausgeprägte Brechungen und kaum Unterlängen, ist aber — abgesehen von den Versalien — mit
Frakturbuchstaben wie rundem d, o und kursivem Schleifen-s am Wortende durchsetzt.
a Das Todesdatum ist nach dem Datum auf dem Totenschild ergänzbar.
1 Auf den ersten Blick entspricht die jetzige Anbringung nicht der ursprünglichen Intention, denn jetzt ist die Platte so
montiert, daß sich nicht das Hauptwappen, sondern die Grabschrift und die Wappen der Ehefrauen in „gestürzter“
Stellung befinden. Die Ausrichtung der rundbogigen Bildnische, die die Wappen umfängt, steht nicht in Einklang mit
der Ausrichtung der Inschrift.
2 Hier war der Fuß der Kanzel eingelassen, bevor die Platte 1913 aus dem Boden gehoben wurde und an die heutige
Stelle kam.
3 Vgl. nr. 201.
4 Vgl. nrr. 180, 209.
Gabelkover, Stuttgart, HStA J1 Nr. 48g II, fol. 750r. — OABHerrenberg 1855, 185. — Schahl, Gärtringen 1963, TI. — Gand,
Seelbuch 55, und Abb. S. 52. — Heimberger, Gärtringen 1982, 68 — 70. — Haibauer, Gärtringen 1996, 131 f. u. Abb. 107.
203 Herrenberg, ev. Stadtkirche (Stiftskirche U. L. Frau) 1560
Gemaltes und geschnitztes Holz-Epitaph des Jacob Feind und der Barbara geb. Ziper (Zipper, Zip-
perer). Im Langhaus, im südlichen Seitenschiff (s. Lageplan II). Rechtecktafel mit Dreiecksgiebel,
Nadelholz, bemalt. Im Giebelfeld Totenschädel; im Feld Gemälde mit der Darstellung des Gebets Jesu
am Ölberg. Die großfigurige Szene ist im Vordergrund durch eine Mauer abgegrenzt, vor der die
Familie der Verstorbenen, ausgeführt in kleinerem Maßstab und begleitet von ihren Wappen, betend
kniet, links der Ehemann mit drei Söhnen, rechts die Ehefrau. Namensbeischriften auf Spruchbändern
(B). Außer Christoph sind alle Familienglieder durch Kreuze in ihren Händen als bereits verstorben
gekennzeichnet, was hier durch kleine Kreuze vor den Namen angezeigt wird. Unten im Feld inner-
halb des vielleicht später zugefügten kunstlosen Rahmens integrierte Schrifttafel (A) mit der Grab-
schrift.
Abb. 90 H. 155, B. 91, Bu. 1,8 cm. - Fraktur
A Anno • 1560a • am Montag nach Judika Starb die erbar vnd Tugent=/=sam Fraw
Barbara Ziperin, vnd dan Gleich hernach montag nach / Jacoby Starb der
Ernhaffptb vnd Firnem Jacob Feind ier geliebter haus=/=wirt, dise baide
perschone(n) Sind seliglich im hern entschlaffen denen / Gott der allmechtig ain
Freliche aufferstehung verley amen
B Christoff / + Jer[g] / + Jacob / + Jacob Feindt / + Barbara Ziberin(n)
Datum: 1. April, 29. Juli
Wappen: Feind1, Ziper2
Barbara Ziper entstammt vermutlich der in Herrenberg nachweisbaren Familie Zipper3.
Die Schrift ist eine gut gestaltete, eng geschriebene Fraktur. Einzelne Versalien sind reich mit Haar-
strichen geschmückt.
a Jahreszahl durch Betonungsstrich mit Ausbuchtung nach oben hervorgehoben,
b So für Ernhafft.
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An(n)o D(omi)ni -15-59 de(n) [20. . . mar]tiia / ist vsser diser we[lt . . .] /
verschaide(n) der Edel vnd vest hans / Vo(n) Gertringen gena(n)t harder der / letst
seines stam(m)es vnd Name(n)s / dess leyb alhie der Frelichen / Vfferstehvng sein
vnd aller / Glebigen gewartet
Wappen: Harder v. Gärtringen;
Schenk v. Stauffenberg Rauh v. Winnenden
Zur Person des Verstorbenen vgl. das bei seinem Totenschild Gesagte3. Dort wie auch hier ist das
Aussterben des Geschlechts im Mannesstamm durch die gestürzte Stellung des Hauptwappens
gekennzeichnet. Die seitlich stehenden Wappen beziehen sich auf die beiden Ehefrauen4.
Die Schrift hat den Charakter einer Übergangsschrift, denn sie besitzt als Gotische Minuskel einer-
seits ausgeprägte Brechungen und kaum Unterlängen, ist aber — abgesehen von den Versalien — mit
Frakturbuchstaben wie rundem d, o und kursivem Schleifen-s am Wortende durchsetzt.
a Das Todesdatum ist nach dem Datum auf dem Totenschild ergänzbar.
1 Auf den ersten Blick entspricht die jetzige Anbringung nicht der ursprünglichen Intention, denn jetzt ist die Platte so
montiert, daß sich nicht das Hauptwappen, sondern die Grabschrift und die Wappen der Ehefrauen in „gestürzter“
Stellung befinden. Die Ausrichtung der rundbogigen Bildnische, die die Wappen umfängt, steht nicht in Einklang mit
der Ausrichtung der Inschrift.
2 Hier war der Fuß der Kanzel eingelassen, bevor die Platte 1913 aus dem Boden gehoben wurde und an die heutige
Stelle kam.
3 Vgl. nr. 201.
4 Vgl. nrr. 180, 209.
Gabelkover, Stuttgart, HStA J1 Nr. 48g II, fol. 750r. — OABHerrenberg 1855, 185. — Schahl, Gärtringen 1963, TI. — Gand,
Seelbuch 55, und Abb. S. 52. — Heimberger, Gärtringen 1982, 68 — 70. — Haibauer, Gärtringen 1996, 131 f. u. Abb. 107.
203 Herrenberg, ev. Stadtkirche (Stiftskirche U. L. Frau) 1560
Gemaltes und geschnitztes Holz-Epitaph des Jacob Feind und der Barbara geb. Ziper (Zipper, Zip-
perer). Im Langhaus, im südlichen Seitenschiff (s. Lageplan II). Rechtecktafel mit Dreiecksgiebel,
Nadelholz, bemalt. Im Giebelfeld Totenschädel; im Feld Gemälde mit der Darstellung des Gebets Jesu
am Ölberg. Die großfigurige Szene ist im Vordergrund durch eine Mauer abgegrenzt, vor der die
Familie der Verstorbenen, ausgeführt in kleinerem Maßstab und begleitet von ihren Wappen, betend
kniet, links der Ehemann mit drei Söhnen, rechts die Ehefrau. Namensbeischriften auf Spruchbändern
(B). Außer Christoph sind alle Familienglieder durch Kreuze in ihren Händen als bereits verstorben
gekennzeichnet, was hier durch kleine Kreuze vor den Namen angezeigt wird. Unten im Feld inner-
halb des vielleicht später zugefügten kunstlosen Rahmens integrierte Schrifttafel (A) mit der Grab-
schrift.
Abb. 90 H. 155, B. 91, Bu. 1,8 cm. - Fraktur
A Anno • 1560a • am Montag nach Judika Starb die erbar vnd Tugent=/=sam Fraw
Barbara Ziperin, vnd dan Gleich hernach montag nach / Jacoby Starb der
Ernhaffptb vnd Firnem Jacob Feind ier geliebter haus=/=wirt, dise baide
perschone(n) Sind seliglich im hern entschlaffen denen / Gott der allmechtig ain
Freliche aufferstehung verley amen
B Christoff / + Jer[g] / + Jacob / + Jacob Feindt / + Barbara Ziberin(n)
Datum: 1. April, 29. Juli
Wappen: Feind1, Ziper2
Barbara Ziper entstammt vermutlich der in Herrenberg nachweisbaren Familie Zipper3.
Die Schrift ist eine gut gestaltete, eng geschriebene Fraktur. Einzelne Versalien sind reich mit Haar-
strichen geschmückt.
a Jahreszahl durch Betonungsstrich mit Ausbuchtung nach oben hervorgehoben,
b So für Ernhafft.
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