Regierungszeit Friedrichs II. 1544-1556
gesang vormals gsungen oder gesprochen hat, wie
hernach volget. Und sol sich fieissen, daß sein ge-
berde mit den worten sich vergleichen, das ist,
wann er singet: Nam er das brot, so sol er auch die
grossen hostien nemen und seinr brust gleich hal-
ten, biß die wort volendet sein7.
[Noten] Unser herr Jesus in der nacht, da er ver-
raten ward, nam er das brod und dancket und gabs
seinen jungeren und sprach: Nempt hin und esset,
das ist mein leib, der für euch gegeben würt 8zur
vergebung der sünden8 [vgl. 1. Kor. 11, 23-24] [Ende
der Noten9]
10Deßgleichen, wann er singt: Nam er den kelch,
sol er mit dem kelch auch also thun, wie vorgemelt
ist10.
[Noten] Desselbengleichen nam er auch den kelch
nach dem abendmal und dancket und gab in den
und sprach: Trinckt alle daruß, das ist mein blut
des neuen testamentes, das für euch und für vil ver-
gossen würt zu vergebung unser sünde. Solchs thut,
so oft irs thut, zu meinem gedechtnus [vgl. 1.Kor.
11, 25] [Ende der Noten11]12.
[Folgt der Schluss des Gottesdienstes mit den
Gebeten wörtlich aus Neuburg 1543]
[Von besuchung und communion der krancken,
wörtlich aus Neuburg 1543,
Varianten am Schluss:]
... Und damit das dester fruchtbarlicher geschehe,
sollen sie in gemeyn, wie eyn jeder in solcher letsten
7 In Neuburg 1543 folgt hier eine Anweisung, in
gleicher Weise auch den Kelch zu erheben, hier in
1547 an eine spätere Stelle versetzt.
8-8 Neuburg 1543: das thut zu meinem gedechtnus.
9 Genau entsprechend Handbuch der deutschen
evangelischen Kirchenmusik, Bd. I, 1, Göttingen
1941, Nr. 403, S. 319.
10-10 Geht in Neuburg 1543 den Einsetzungsworten
vorauf, vgl. Anm. 7. Neuburg. 1543 hat an dieser
Stelle eine Anweisung zur Elevation der Hostie
sowie eine andere, den Kelch während der Konse-
kration vor die Brust zu erheben, beides hier in
1547 fortgefallen.
11 Genau entsprechend Handbuch der deutschen
evangelischen Kirchenmusik, Bd. I, 1, Nr. 403,
S. 319.
not seinen nechsten underrichten, trösten und ster-
cken mög, fleissig und oft lehren13.
Darumb 14viler mißbreuchen aber15 ungeschick-
lichheyt zu fürkommen14 und damit auch nicht neue
und ergerliche mißbräuch eynreissen, sol das hoch-
wirdig sacrament bey den krancken in den häusern,
wann sie in die kirchen zu gehn nit vermögen, con-
secrirt und dem krancken alsbald gereycht werden.
Ordnung der communion der krancken.
Wann nun der priester zum krancken kompt, so
bereyte man erstlich (wo es nicht zuvor geschehen
ist) den tisch ehrlich 16und nach gelegenheyt mage
man den krancken auf volgende weiß underrichten
und trösten. Doch soll man under disen puncten
eynen oder zwen, nit allemal gar nemen von wegen
der verlengerung16.
[Folgt die Krankenvermahnung,
wörtlich aus Neuburg 1543]
Und so der kranck noch nicht hat gebeycht, soll er
in darzu vermanen und ungefehrlich also sprechen:
Damit ir aber das alles dester baß fassen und
glauben könd, möget ir euer beycht thun und, was
euch in eurm gewissen am allermeisten beschweret
und anfichtet, mir anzeigen, so will ich euch christ-
lich und treulich darin underrichten, trösten und
auß befelch Christi die absolution mittheylen .
Wann er nun gebeycht, underricht und absolution
empfangen hat, damit sein glaub gestercket und
sein hertz getröst werde, sol er im den glauben 17mit
12 Neuburg 1543 hat an dieser Stelle noch eine An-
weisung zur Elevation des Kelchs, die hier in
1547 fortgefallen ist.
13 Neuburg 1543 hat an dieser Stelle noch einen
längeren Abschnitt über mannigfache Schwierig-
keiten des Transports des in der Kirche konse-
krierten Sakraments.
14-14 Neuburg 1543: solche und andre mer ungeschick-
licheyt zu furkommen.
15 Besser: oder.
16-16Neuburg 1543: mit einem reinen weissen tuch und
angezündtem liecht etc. Und so es des krancken
gelegenheit erleiden will, mag der priester ine auf
folgende weiß unterrichten und trösten.
17-17 Neuburg 1543: und das vaterunser vorbeten oder.
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gesang vormals gsungen oder gesprochen hat, wie
hernach volget. Und sol sich fieissen, daß sein ge-
berde mit den worten sich vergleichen, das ist,
wann er singet: Nam er das brot, so sol er auch die
grossen hostien nemen und seinr brust gleich hal-
ten, biß die wort volendet sein7.
[Noten] Unser herr Jesus in der nacht, da er ver-
raten ward, nam er das brod und dancket und gabs
seinen jungeren und sprach: Nempt hin und esset,
das ist mein leib, der für euch gegeben würt 8zur
vergebung der sünden8 [vgl. 1. Kor. 11, 23-24] [Ende
der Noten9]
10Deßgleichen, wann er singt: Nam er den kelch,
sol er mit dem kelch auch also thun, wie vorgemelt
ist10.
[Noten] Desselbengleichen nam er auch den kelch
nach dem abendmal und dancket und gab in den
und sprach: Trinckt alle daruß, das ist mein blut
des neuen testamentes, das für euch und für vil ver-
gossen würt zu vergebung unser sünde. Solchs thut,
so oft irs thut, zu meinem gedechtnus [vgl. 1.Kor.
11, 25] [Ende der Noten11]12.
[Folgt der Schluss des Gottesdienstes mit den
Gebeten wörtlich aus Neuburg 1543]
[Von besuchung und communion der krancken,
wörtlich aus Neuburg 1543,
Varianten am Schluss:]
... Und damit das dester fruchtbarlicher geschehe,
sollen sie in gemeyn, wie eyn jeder in solcher letsten
7 In Neuburg 1543 folgt hier eine Anweisung, in
gleicher Weise auch den Kelch zu erheben, hier in
1547 an eine spätere Stelle versetzt.
8-8 Neuburg 1543: das thut zu meinem gedechtnus.
9 Genau entsprechend Handbuch der deutschen
evangelischen Kirchenmusik, Bd. I, 1, Göttingen
1941, Nr. 403, S. 319.
10-10 Geht in Neuburg 1543 den Einsetzungsworten
vorauf, vgl. Anm. 7. Neuburg. 1543 hat an dieser
Stelle eine Anweisung zur Elevation der Hostie
sowie eine andere, den Kelch während der Konse-
kration vor die Brust zu erheben, beides hier in
1547 fortgefallen.
11 Genau entsprechend Handbuch der deutschen
evangelischen Kirchenmusik, Bd. I, 1, Nr. 403,
S. 319.
not seinen nechsten underrichten, trösten und ster-
cken mög, fleissig und oft lehren13.
Darumb 14viler mißbreuchen aber15 ungeschick-
lichheyt zu fürkommen14 und damit auch nicht neue
und ergerliche mißbräuch eynreissen, sol das hoch-
wirdig sacrament bey den krancken in den häusern,
wann sie in die kirchen zu gehn nit vermögen, con-
secrirt und dem krancken alsbald gereycht werden.
Ordnung der communion der krancken.
Wann nun der priester zum krancken kompt, so
bereyte man erstlich (wo es nicht zuvor geschehen
ist) den tisch ehrlich 16und nach gelegenheyt mage
man den krancken auf volgende weiß underrichten
und trösten. Doch soll man under disen puncten
eynen oder zwen, nit allemal gar nemen von wegen
der verlengerung16.
[Folgt die Krankenvermahnung,
wörtlich aus Neuburg 1543]
Und so der kranck noch nicht hat gebeycht, soll er
in darzu vermanen und ungefehrlich also sprechen:
Damit ir aber das alles dester baß fassen und
glauben könd, möget ir euer beycht thun und, was
euch in eurm gewissen am allermeisten beschweret
und anfichtet, mir anzeigen, so will ich euch christ-
lich und treulich darin underrichten, trösten und
auß befelch Christi die absolution mittheylen .
Wann er nun gebeycht, underricht und absolution
empfangen hat, damit sein glaub gestercket und
sein hertz getröst werde, sol er im den glauben 17mit
12 Neuburg 1543 hat an dieser Stelle noch eine An-
weisung zur Elevation des Kelchs, die hier in
1547 fortgefallen ist.
13 Neuburg 1543 hat an dieser Stelle noch einen
längeren Abschnitt über mannigfache Schwierig-
keiten des Transports des in der Kirche konse-
krierten Sakraments.
14-14 Neuburg 1543: solche und andre mer ungeschick-
licheyt zu furkommen.
15 Besser: oder.
16-16Neuburg 1543: mit einem reinen weissen tuch und
angezündtem liecht etc. Und so es des krancken
gelegenheit erleiden will, mag der priester ine auf
folgende weiß unterrichten und trösten.
17-17 Neuburg 1543: und das vaterunser vorbeten oder.
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