Kirchenordnung 1556
Der seiner rut schont, der hasset seinen son. Wer
in aber lieb hat, der züchtiget in bald. Prov. 13
[24; vgl.] 19 [18] 29 [17].
7loHast du kinder, so zeuch sie, beug iren halß
von jugent auf, laß inen iren willen nicht in der ju-
gent und entschüldig ir thorheit nicht, Ecclesiast. 7.
[23] und 30 [11-13].
72 p Ir väter, erbittert euer kinder nicht, auf das
sie nicht scheuch werden, sonder ziehet sie auf in
der zucht und vermanung zu dem herrn, Ephe. 6
[4; vgl.] Coloss. 3 [21].
Den kindern.
72 p Ir kinder, seyd gehorsam euern eltern in dem
herrn, dann das ist billich. Eere vater und mutter,
das ist das erst gebot, das verheissung hat, auf das
dirs wol gee und lang lebest auf erclen [vgl. Ex. 20,
12], etc. Ephes. 6 [1-3; vgl.] Colos. 3 [20].
Den knechten, mägden, taglöner73 und arbeitern.
72 p Ir knecht, seid gehorsam euern leiblichen hern
mit forcht und zittern in einfaltigkeit euerer hertzen
als Christo, nicht mit dienst allein für augen als den
menschen zu gfallen, sonder als die knecht Christi,
das ir solchen willen Gottes thut von hertzen mit
gutem willen. Lasst euch düncken, das ir dem herrn
dienet und nit den menschen, und wisset, was ein
jetlicher guts thun wirdt, das wirdt er von dem
herrn empfahen, er sey knecht oder herr, Ephes. 6.
[5-8; vgl.] Coloss. 3. [22-24].
74 q Ir knecht, seid underthon mit aller forcht
dem75 herrn, nicht allein den gütigen und gelinden,
sonder auch den wunderlichen, l.Petri 2 [18].
Den haußherrn76.
77rIr herrn, thut auch dasselbig gegen inen und
lasst euer tröwen und wißt, das ir auch einen herrn
o GMMH Marginale: + Eccles. vii. und xxx.
p GMMH Marginale: + Ephes. vi. Coloss. iii.
q GMMH Marginal: + i. Pet. ii.
r GMMH Marginale: + Ephes. vi. Coloss. iii.
71 Württemberg 1553 und 1555 als Marginal: Eccle-
siastici Sirah. 7. 30.
72 Neuburg 1554, Württemberg 1553 und 1555 als
Marginal: Ephes. 6. Coloss. 3.
73 Württemberg 1555: taglönern.
im himmel habt, und ist bey im kein ansehen der
person, und beweiset den knechten, was recht und
billich ist, Ephes. 6. [9] Coloss. 3. [4, 1],
Der gmeinen jugend und andern.
78Lasst euch nit verfüren, weder die hurer, noch
die abgöttischen, noch die eebrecher, noch die dieb,
noch die geitzigen, noch die truncknen, noch die
lesterer, noch die rauber werden das reich Gottes
ererben, l.Cor. 6. [9-10] [i. Pet. v. [5-7]] Ir jungen,
seyd underthon den alten, allesampt seid under-
einander underthon und haltet vest an der demut.
Dann Gott widersteet den hoffertigen, aber den
demütigen gibt er gnad. So demütigt euch nun un-
der die gewaltige hand Gottes, das er euch erhöhe
zu seiner zeit. All euer sorg werfet auf in, dann er
sorgt für euch, l.Pet. 5. [5-7].
Den jungfrauen.
[i. Cor. vii. [32-34]] Es ist ein underschid zwi-
schen einem weib und einer jungfrauen, welche sich
nit verheyrat, die sorgt, was den herrn angehöret,
das sie heilig sey beide, am leib und auch im geist,
l.Cor. 7. [32-34],
Den witwen.
[i. Tim. v. [5-7, 13]] Welche ein rechte wittib80
und einsam ist, die stellet ir hoffnung auf Gott und
bleibt am gebet tag und nacht. Welche aber in wol-
lust81 lebt, die ist lebendig tod. Solches gebeut inen,
das sie unstraflich seyen, nit faul, schwetzig noch
fürwitzig und reden, das nicht sein soll. l.Ti-
moth. 5 [5-7, 13].
Für jederman.
Die summa göttlichs gsatz.
[Matth. xxii. [37-40]] Du solt lieben Gott, deinen
herrn, von gantzem hertzen, von gantzer seelen, von
74 Neuburg 1554, Württemberg 1553 und 1555
Marginal: + 1.Pet. 2.
75 Württemberg 1555: den.
78 Neuburg 1554: haußhaltern.
77 Neuburg 1554, Württemberg 1553 und 1555
Marginale: + Ephes. 6. Coloss. 3.
78 Neuburg 1554, Württemberg 1553 und 1555
Marginal: + 1.Corin. 6.
80 Neuburg 1554: witwe.
81 Neuburg 1554: wollüsten.
9 Sehling, Bd. XIV, Kurpfalz
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Der seiner rut schont, der hasset seinen son. Wer
in aber lieb hat, der züchtiget in bald. Prov. 13
[24; vgl.] 19 [18] 29 [17].
7loHast du kinder, so zeuch sie, beug iren halß
von jugent auf, laß inen iren willen nicht in der ju-
gent und entschüldig ir thorheit nicht, Ecclesiast. 7.
[23] und 30 [11-13].
72 p Ir väter, erbittert euer kinder nicht, auf das
sie nicht scheuch werden, sonder ziehet sie auf in
der zucht und vermanung zu dem herrn, Ephe. 6
[4; vgl.] Coloss. 3 [21].
Den kindern.
72 p Ir kinder, seyd gehorsam euern eltern in dem
herrn, dann das ist billich. Eere vater und mutter,
das ist das erst gebot, das verheissung hat, auf das
dirs wol gee und lang lebest auf erclen [vgl. Ex. 20,
12], etc. Ephes. 6 [1-3; vgl.] Colos. 3 [20].
Den knechten, mägden, taglöner73 und arbeitern.
72 p Ir knecht, seid gehorsam euern leiblichen hern
mit forcht und zittern in einfaltigkeit euerer hertzen
als Christo, nicht mit dienst allein für augen als den
menschen zu gfallen, sonder als die knecht Christi,
das ir solchen willen Gottes thut von hertzen mit
gutem willen. Lasst euch düncken, das ir dem herrn
dienet und nit den menschen, und wisset, was ein
jetlicher guts thun wirdt, das wirdt er von dem
herrn empfahen, er sey knecht oder herr, Ephes. 6.
[5-8; vgl.] Coloss. 3. [22-24].
74 q Ir knecht, seid underthon mit aller forcht
dem75 herrn, nicht allein den gütigen und gelinden,
sonder auch den wunderlichen, l.Petri 2 [18].
Den haußherrn76.
77rIr herrn, thut auch dasselbig gegen inen und
lasst euer tröwen und wißt, das ir auch einen herrn
o GMMH Marginale: + Eccles. vii. und xxx.
p GMMH Marginale: + Ephes. vi. Coloss. iii.
q GMMH Marginal: + i. Pet. ii.
r GMMH Marginale: + Ephes. vi. Coloss. iii.
71 Württemberg 1553 und 1555 als Marginal: Eccle-
siastici Sirah. 7. 30.
72 Neuburg 1554, Württemberg 1553 und 1555 als
Marginal: Ephes. 6. Coloss. 3.
73 Württemberg 1555: taglönern.
im himmel habt, und ist bey im kein ansehen der
person, und beweiset den knechten, was recht und
billich ist, Ephes. 6. [9] Coloss. 3. [4, 1],
Der gmeinen jugend und andern.
78Lasst euch nit verfüren, weder die hurer, noch
die abgöttischen, noch die eebrecher, noch die dieb,
noch die geitzigen, noch die truncknen, noch die
lesterer, noch die rauber werden das reich Gottes
ererben, l.Cor. 6. [9-10] [i. Pet. v. [5-7]] Ir jungen,
seyd underthon den alten, allesampt seid under-
einander underthon und haltet vest an der demut.
Dann Gott widersteet den hoffertigen, aber den
demütigen gibt er gnad. So demütigt euch nun un-
der die gewaltige hand Gottes, das er euch erhöhe
zu seiner zeit. All euer sorg werfet auf in, dann er
sorgt für euch, l.Pet. 5. [5-7].
Den jungfrauen.
[i. Cor. vii. [32-34]] Es ist ein underschid zwi-
schen einem weib und einer jungfrauen, welche sich
nit verheyrat, die sorgt, was den herrn angehöret,
das sie heilig sey beide, am leib und auch im geist,
l.Cor. 7. [32-34],
Den witwen.
[i. Tim. v. [5-7, 13]] Welche ein rechte wittib80
und einsam ist, die stellet ir hoffnung auf Gott und
bleibt am gebet tag und nacht. Welche aber in wol-
lust81 lebt, die ist lebendig tod. Solches gebeut inen,
das sie unstraflich seyen, nit faul, schwetzig noch
fürwitzig und reden, das nicht sein soll. l.Ti-
moth. 5 [5-7, 13].
Für jederman.
Die summa göttlichs gsatz.
[Matth. xxii. [37-40]] Du solt lieben Gott, deinen
herrn, von gantzem hertzen, von gantzer seelen, von
74 Neuburg 1554, Württemberg 1553 und 1555
Marginal: + 1.Pet. 2.
75 Württemberg 1555: den.
78 Neuburg 1554: haußhaltern.
77 Neuburg 1554, Württemberg 1553 und 1555
Marginale: + Ephes. 6. Coloss. 3.
78 Neuburg 1554, Württemberg 1553 und 1555
Marginal: + 1.Corin. 6.
80 Neuburg 1554: witwe.
81 Neuburg 1554: wollüsten.
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