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https://doi.org/10.11588/diglit.30629#0194
Regierungszeit Ottheinrichs 1556-1559
[Psa. cxxviii. [1-2]]: Wol dem . der den herrn fürchtet
und auf seinem weg gehet, du wirdst dich neeren mit
deiner hand arbeit. Wol dir, du hasts gut. So schreibt
auch Paulus vom weib also [ii. Tim. ii. [l.Tim. 2,
15]]45: Das weib wirdt seelig vory kinderzeugen, so
sie bleibt im glauben und in der lieb und in der heili-
gung sampt der zucht.
Nach disem verlesen sprech der pfarrer also:
zIr neuen eeleut, wöllet ir auf solche fürgeleßne
stuck euer eelich pflicht bestetigen lassen, so kumpt
herzu.
So dann beid eeleut für den pfarrer kommen,
sprech erz zu dem mann: N., wiltu N., hie zugegen,
zu deinem eelichen gemahel?
Darnach zum weib: N., wiltu disen N. zu deinem
eelichen gemahel?
Und als sie beid solchs mit ja bestetigen, neme der
pfarrer ire beide händ, füge sie zusammen und
sprech:
Euer beide eelich pflicht, so ir hie vor Gott und
der heiligen christenlichen kirchen thut, bestetige
ich euch in dem namen des vaters und des sons und
des heiligen geists. Was Gott zusammengefügt hat,
das soll der mensch nicht scheiden [Mt. 19, 6].
Haben sie dann ring, mögen sie dieselbigen ein-
ander geben, Darauf heiß sie der pfarrer niderknien
und sprech also:
Lasst uns bittena.
Allmechtiger, ewiger Gott, der du mann und weib
geschaffen und zum eestand verordnet hast, darzu
x 1577: + und er soll dein herr sein.
y 1577: durch.
z-z Fehlt 1577.
a 1577: beten.
b-b 1577:
Nun laßt uns auch miteinander heten das heilig
vaterunser.
Darauf vermahne er die neuen eheleuth, zu
hören und zu behalten den 128. Psalm, welcher
ein lehr- und trostpsalm ist für alle gottselige ehe-
leuth.
Wol dem, der den herrn förchtet und auf seinen
wegen gehet. Du wirst dich nehren deiner hände
arbeit, wol dir, du hast es gut. Dein weib wirdt
sein wie ein fruchtbar weinstock umb dein hauß
herumb, deine kinder wie ölezweige umb deinen
disch her. Sihe, also wirdt gesegnet der mann, der
den herrn förchtet. Der herr wirdt dich segnen
auß Zion, das du sehest das glück Jerusalem dein
leben lang und sehest deiner kinder kinder. Friede
uber Israel.
mit früchten des leibs gesegnet und die geheimnuß
deines lieben sons Jesu Christi und der kirchen,
seiner geliebten gspons, darin bezeichnet, wir bitten
deine grundlose barmhertzigkeit, du wöllest sollich
dein geschöpf, ordnung und segen nicht lassen ver-
rucken oder undergeen, sonder gnedigklich in uns
bewaren, durch Jesum Christum, unsern herrn,
Amen.
bEs spreche ein jeder in sonderheit und bete das
vaterunser. Darauf volge46 der segen, Numeri47 vi.48
[24-26]: Der herr segne dich etc.b
Von besuchung und communion der krancken.
Der allmechtig, barmhertzig Gott hat sich der
elenden und betrübten, die seinen namen aus rech-
tem vertrauen anrüfen, so gnedigklich angenom-
men, das er nicht allein inen allen väterlichen schutz
und hilf verspricht, sonder füret auch underm zu-
namen seiner majestet fürnemlich disen titel, das er
sey [Psal. ix. [10. 19]] ein zuflucht der elenden, ein
heiland deren, so da seind eins zerknitschen49 hert-
zen, und [Josue x. [12-14] Esa. xxxviii. [8]] hat auch
zum mehrmalen ehe wöllen den natürlichen lauf
himmels und der erden verendern, dann die elenden
in irer not verlassen. Neben dem, so rüfet auch der
son Gottes alle betrübte zu im und verspricht inen
hilf [Matth. xi. [28]]: Kompt alle, sagt er, zu mir die
ir beschwerdt und beladen seit, ich will euch er-
quicken.
Nun seind die krancken nicht die geringsten under
Und beschliesse mit dem gewönlichen segen:
Der herr segne und behüte euch etc. [vgl. Num. 6,
24-26].
Es sollen auch bey allen kirchen die ministri
ein register halten, darein sie ordentlich verzeich-
nen den tauf- und zunamen der neuen eheleuth,
von wannen sie bürtig, wer ihre eltern seyen, item
auf was jar und tag sie ihren christlichen kirch-
gang deß orts gehalten haben etc.
[Rezitation von Psalm 128 auch im Agendbüch-
lein Worms 1560 nach der Trauung, in Zweibrük-
ken 1557 vor der Trauung; vgl. KO 1563, unten
S. 401].
45 Marginal fehlt Württemberg 1553 und 1555.
46 Neuburg 1554: folget; Württemberg 1553 und
1555: volgt.
47 Neuburg 1554: + am.
48 Württemberg 1553 und 1555 Marginal: + Num. 6.
49 Neuburg 1554: zerknirsten; Württemberg 1553
und 1555: zerknitsten.
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[Psa. cxxviii. [1-2]]: Wol dem . der den herrn fürchtet
und auf seinem weg gehet, du wirdst dich neeren mit
deiner hand arbeit. Wol dir, du hasts gut. So schreibt
auch Paulus vom weib also [ii. Tim. ii. [l.Tim. 2,
15]]45: Das weib wirdt seelig vory kinderzeugen, so
sie bleibt im glauben und in der lieb und in der heili-
gung sampt der zucht.
Nach disem verlesen sprech der pfarrer also:
zIr neuen eeleut, wöllet ir auf solche fürgeleßne
stuck euer eelich pflicht bestetigen lassen, so kumpt
herzu.
So dann beid eeleut für den pfarrer kommen,
sprech erz zu dem mann: N., wiltu N., hie zugegen,
zu deinem eelichen gemahel?
Darnach zum weib: N., wiltu disen N. zu deinem
eelichen gemahel?
Und als sie beid solchs mit ja bestetigen, neme der
pfarrer ire beide händ, füge sie zusammen und
sprech:
Euer beide eelich pflicht, so ir hie vor Gott und
der heiligen christenlichen kirchen thut, bestetige
ich euch in dem namen des vaters und des sons und
des heiligen geists. Was Gott zusammengefügt hat,
das soll der mensch nicht scheiden [Mt. 19, 6].
Haben sie dann ring, mögen sie dieselbigen ein-
ander geben, Darauf heiß sie der pfarrer niderknien
und sprech also:
Lasst uns bittena.
Allmechtiger, ewiger Gott, der du mann und weib
geschaffen und zum eestand verordnet hast, darzu
x 1577: + und er soll dein herr sein.
y 1577: durch.
z-z Fehlt 1577.
a 1577: beten.
b-b 1577:
Nun laßt uns auch miteinander heten das heilig
vaterunser.
Darauf vermahne er die neuen eheleuth, zu
hören und zu behalten den 128. Psalm, welcher
ein lehr- und trostpsalm ist für alle gottselige ehe-
leuth.
Wol dem, der den herrn förchtet und auf seinen
wegen gehet. Du wirst dich nehren deiner hände
arbeit, wol dir, du hast es gut. Dein weib wirdt
sein wie ein fruchtbar weinstock umb dein hauß
herumb, deine kinder wie ölezweige umb deinen
disch her. Sihe, also wirdt gesegnet der mann, der
den herrn förchtet. Der herr wirdt dich segnen
auß Zion, das du sehest das glück Jerusalem dein
leben lang und sehest deiner kinder kinder. Friede
uber Israel.
mit früchten des leibs gesegnet und die geheimnuß
deines lieben sons Jesu Christi und der kirchen,
seiner geliebten gspons, darin bezeichnet, wir bitten
deine grundlose barmhertzigkeit, du wöllest sollich
dein geschöpf, ordnung und segen nicht lassen ver-
rucken oder undergeen, sonder gnedigklich in uns
bewaren, durch Jesum Christum, unsern herrn,
Amen.
bEs spreche ein jeder in sonderheit und bete das
vaterunser. Darauf volge46 der segen, Numeri47 vi.48
[24-26]: Der herr segne dich etc.b
Von besuchung und communion der krancken.
Der allmechtig, barmhertzig Gott hat sich der
elenden und betrübten, die seinen namen aus rech-
tem vertrauen anrüfen, so gnedigklich angenom-
men, das er nicht allein inen allen väterlichen schutz
und hilf verspricht, sonder füret auch underm zu-
namen seiner majestet fürnemlich disen titel, das er
sey [Psal. ix. [10. 19]] ein zuflucht der elenden, ein
heiland deren, so da seind eins zerknitschen49 hert-
zen, und [Josue x. [12-14] Esa. xxxviii. [8]] hat auch
zum mehrmalen ehe wöllen den natürlichen lauf
himmels und der erden verendern, dann die elenden
in irer not verlassen. Neben dem, so rüfet auch der
son Gottes alle betrübte zu im und verspricht inen
hilf [Matth. xi. [28]]: Kompt alle, sagt er, zu mir die
ir beschwerdt und beladen seit, ich will euch er-
quicken.
Nun seind die krancken nicht die geringsten under
Und beschliesse mit dem gewönlichen segen:
Der herr segne und behüte euch etc. [vgl. Num. 6,
24-26].
Es sollen auch bey allen kirchen die ministri
ein register halten, darein sie ordentlich verzeich-
nen den tauf- und zunamen der neuen eheleuth,
von wannen sie bürtig, wer ihre eltern seyen, item
auf was jar und tag sie ihren christlichen kirch-
gang deß orts gehalten haben etc.
[Rezitation von Psalm 128 auch im Agendbüch-
lein Worms 1560 nach der Trauung, in Zweibrük-
ken 1557 vor der Trauung; vgl. KO 1563, unten
S. 401].
45 Marginal fehlt Württemberg 1553 und 1555.
46 Neuburg 1554: folget; Württemberg 1553 und
1555: volgt.
47 Neuburg 1554: + am.
48 Württemberg 1553 und 1555 Marginal: + Num. 6.
49 Neuburg 1554: zerknirsten; Württemberg 1553
und 1555: zerknitsten.
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