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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (14. Band): Kurpfalz — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.30629#0283
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Kirchendienerbestallung 1558

batzen, sieben pfenningu, durch unsern kirchenbe-
reiter zu entrichten, und an wein zweyw fuder, an
korn zwantzig malter, durch unsermx hofkeller von
unsern weingefellen und kastenknecht auß unser
muil jarlichs zu lifern. Damit gedachtem kirchen-
bereiter, hofkellery und castenkhnecht ernstlich be-
velhendt, ime, Flinnerz, solliche gemachte und von
ime angenomene besoldung an gelt, wein und korn
zu allen und jeden obbestimbten fristen unwaiger-
lich und on saumbnus zu entrichten und zu vergnu-
gena.
Und heruf hat er mit handtgebenden treuen an
eides stat gelobt, unß getreu und holdt zu sein, un-
sern frommen und bestes zu werben, schaden und
nachteil zu warnen, auch ob unser kirchenordnung
zu halten und dero sambt, was wir kunftiglich mit
rath gotseliger leut zu mehrung Gottes ehrn und
seines heiligen worts und kirchen weiters verordnen
möchten, sovil inen das beruren würde, selbst zu ge-
leben und nachzukhommen und sich in seinem pre-
digambt und kirchendinst diser bestallung und re-

verßbriefs gemeß und, wie sich sunsten geburt, er-
barlich und christenlich zu erzeigen, alles treulich
sonder geverde. Und sol sein jar auf heut dato an-
und außgheen.
Zu urkhundt dis briefs, der geben ist zu Heidel-
berg under unserm bzu endeb ufgetruckten secret
cDurstags Sybastiani, den zwantzigsten Januarii
anno etc. funfzehenhundertfunfzigundachtc.
dDemnach gered und versprich ich, obgenanter
Johann Flinner, bey meinem gethanen aidt alles, so
hierin geschrieben und dise meine bestallung auß-
weisen thut, steet und vest zu halten, demselben zu
geleben und nachzukhommen, in meinem predig-
ampt und kirchendinst und, waß sich sonsten ge-
bürt, erbarlich und christlich zu erzeigen, alles treu-
lich sonder geverde. Des zu warem urkhundt hab ich
mein pitschier zu ende dises reverß getruckht.
Datum Durstags Sebastiani, den zwantzigsten
Januarii anno etc. funfzehenhundertfunfzigund-
achtd.

23. Instruction, weß sich unser pfaltzgrave Ottheinrichs, churfurstens etc., ge-
ordenter specialsuperintendens zu Lutzelstein, Doctor Johann Marbach, hinfurter
in seinem uferlegten ampt, sonderlich in visitirung der kirchen und schulen seines
betzyrckhs biß uf ferner verordenung verhalten und außrichten soll
[vom 1. September 1558]1

Erstlich wollen und befehlen wir, das ein yder
superattendens in seinem bestymbten bezyrck
zweymal die kirchen und schulen jerlich visitire, das
ein nach mitfasten2, das ander nach Bartholomei3.
[Beschickung der pfarrer.] Wo er dann in solcher

u-u Bestallung Klebitz: 19 alb[us], 4 d.
w Bestallung Klebitz: ein.
x Bestallung Klebitz: unsere.
y Bestallung Klebitz: keller.
z Bestallung Klebitz: Wilhelm Klebitzen.
a Bestallung Klebitz: vergunnen.
b-b Fehlt Bestallung Klebitz.
c-c Bestallung Klebitz: Sambstags circumcisionis
domini, den ersten Januarii 1558.
d-d Revers fehlt Bestallung Klebitz.

seiner visitation in ein fleckhen kompt, soll er den
pfarherr doselbst, desgleichen den diaconum (sofer
deß orts ein diaconus ist), fur sich erfordern oder
selbst nach gelegenheyt zu hause suchen und an-
fengklichs fein gutig unt freuntlich ansprechen und
1 Druckvorlage: Zeitgenössische Kop. in GLA
Karlsruhe 67/978, pag. 391-401. Der Titel (pag.
389: Bestallung eineß superintendens) und die Mar-
ginalien stammen nach einer hs. Bemerkung des
18. Jhs. auf pag. 391 von der Hand des Kirchenrats
und späteren Kanzlers Dr. jur. Christoph Ehemius.
2 Sonntag Laetare.
3 24. August.

17 Sehling, Bd. XIV, Kurpfalz

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