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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (14. Band): Kurpfalz — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.30629#0397
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Kirchenordnung 1563

Antwort.
Eben darumb, daß er gesalbet, das ist, von
Gott, dem vater, verordnet und in die welt ge-
sandt ist zu meinem rechten propheten und leh-
rer, zum hohenpriester, der sich für mich geopfert
und mich bey dem vater vertritt, und zu meinem
könig, der mich hie auf erden regiert, biß er mich
endtlich zu ihm nemen wirdt in die ewige selig-
keit.24
Von Gott, dem heiligen geist.
Frag.
Was glaubstu vom heiligen geist ?
Antwort.
Erstlich, daß er gleich ewiger Gott mit dem
vater und dem sohn ist, zum andern, daß er auch
mir gegeben ist 25als der rechte tröster, der mich
heiliget, den glauben an Christum, das gebet und
alle frücht deß glaubens in mir pflantzet und er-
wecket25.
Frag.
Wie bistu gerecht für Gott ?
Antwort.
Allein durch wahren glauben in Jesum Chri-
stum, 26durch welchen mir meine sünde vergeben
sind26, also, daß allein die gnugthuung Christi
meine gerechtigkeit für Gott ist und ich dieselbe
allein durch den glauben annemen kan.
27Frag.
Was ist wahrer glaub ?
Antwort.
Ein gewisse erkandtnuß deß göttlichen und
väterlichen willens gegen uns und ein fest ver-
trauen auf seine gnädige zusag durch Christum,
unsern heyland27.
Frag.
Warumb können aber unsere gute werck nicht
die gerechtigkeit für Gott oder ein stück dersel-
ben seyn ?
Antwort.
Darumb, daß auch unsere beste werck in diesem
leben allhie unvollkommen und mit sünden be-
fleckt seynd.

25 - 25 1576: mich durch einen wahren glauben Christi
und aller seiner wolthaten theylhaftig machet.
Frag.
Was glaubstu von vergebung der sünden ?
Antwort.
Daß Gott umb der gnugthuung Christi willen
aller meiner sünden nimmermehr gedencken will.
26- 26 Fehlt 1576.
27- 27 Fehlt 1576.

Frag.
Verdienen aber unsere gute werck nichts, so sie
doch Gott in diesem und zukünftigen leben will
belohnen ?
Antwort.
Diese belohnung geschicht nicht auß verdienst,
sonder auß gnaden.

Von den heiligen sacramenten.
Frag.
Was sind die sacrament ?
Antwort.
Es sindt sichtbare, göttliche warzeichen und
sigill, 28an die verheissung deß evangelions ge-
henckt, uns zu versichern28, daß uns Gott von
wegen deß einigen opfers Christi, am creutz voll-
bracht, vergebung der stinden und ewiges leben
auß gnaden schencke.
Frag.
29 Weysen uns dann beyde, das wort und die
sacramenten, auf einerley Christum und einerley
grund der seligkeit ?
Antwort.
Ja freylich, denn Christi wahrer leib, für uns
gegeben, ist der rechte schatz deß evangelii und
der heiligen sacramenten29.
Frag.
Wieviel sacrament hat Christus in dem neuen
testament eyngesetzt ?
Antwort.
Zwey, den heiligen tauf und das heilig abend-
mal.
Vom heiligen tauf.
Frag.
30Was ist dann die heilige tauf ?
Antwort.
Es ist nicht ein schlechts wasserbad, sonder
ein sacrament oder göttlich warzeichen deß neuen
28- 28 Fehlt 1576.
29- 29 1576: Seind dann beyde, das wort und die sacra-
ment, dahin gericht, daß sie unsern glauben auf
das opfer Christi Jesu am creutz als auf den eini-
gen grund unserer seligkeyt weisen.
Antwort.
Ja freilich.
30- 30 1576; Wie würstu im heiligen tauf erinnert und
versichert, daß das einige opfer Christi am creutz
dir zugut komme ?

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