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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (14. Band): Kurpfalz — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.30629#0530
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Regierungszeit Friedrichs III. 1559-1576

revers endtlich und gäntzlich geleben und nach-
setzen, auch alles das thun sollt und wollt, das einem
aufrechten, getreuen diener wohl und treulich an-
steht und er zu thuen schuldig ist, ohne gefährdte.
Form, wie einem jeden der eydt gestabt20 würdet.
Wie ich gelobt und mein treu geben habe, auch
mein bestallungs- und dagegen übergebener revers-
brief außweisendt und einem getreuen diener zu
thun und zu laßen wohl anstehet und gebührt, dem
soll und will ich alßo stet, vest und getreulich gele-
ben und nachkommen, ohne geferdte, alß mir Gott
helf, der allmächtig.
Beeydigung der lehenleuth, so von den stiften
undt clöstern lehen zu empfangen.
Ihr sollent geloben undt schweren, des durch-
leuchtigsten fürsten, pfaltzgraf Friderichen, chur-
fürsten etc., zugehörigen stift (oder closter) N.
nach lauth lehen- und übergebenen reversbriefs
umb solcher lehen willen berührtem stift (oder clo-
ster) undt hochermelts churfürsten hierüber geordt-
neten N. befehlchhaber und deren nachkommen zu
dienen, zu gewarten, [ge]treu, holdt undt gehorsamb
zu seyn, für schaden zu warnen, frommen und bestes
allezeit treulich zu werben und alles das zu thun, das
manne ihrem lehenherrn solcher lehen wegen von
recht oder gewonheit schuldig seyndt und billig
thuen sollen.
Eydt.
Alß ich gelobt und meine treu geben habe, auch
mir unterschiedtlich fürgesagt ist und die brief auß-
weisen, das alles und jedes soll und will ich steet,
vest und getreulich vollenziehen, thun und halten,
sonder gefehrdte, alß mit Gott helf, der allmächtig.
Was dan in beeydigung der geordtneten vormünd-
ter unmündiger kinder, auch gewaldthaber und an-
wäldte, sonsten auch für gemeine articul in beeydi-
gunge der räthe, pfleger, schaffner, diehner und
lehenleuth zu mercken und in acht zu haben, die
seyn in oft angezogener unserer cantzleyordtnung
20 Einen Eid durch Vorsprechen Wort für Wort leisten
lassen, vgl. DW X, 2, 1, 362-367. 21 25. April.
22 Diese Anhänge nur in einem Teile der Hss., sie fehlen
in GLA 67/947, Hs Batt 54, Cgm 3922 a, Cgm 2665
und bei Janson. Druckvorlage: GfLA 77/3492,

ußgeführet, nach deren man sich bey der verwal-
tung in zutragenden sonderbahren und nothfällen,
alß viel sich daher füegen will, jederzeit hat zu ge-
richten.
Beschluß.
Demnach ordtnen, heißen und befehlen wir hie-
mit ernstlich allen und jeden unsern jederzeit ge-
setzten verwalter, deßen zugeordtneten räthen,
schreibern undt andern dienern, welche diese ordt-
nung begriffen ist, auch die, so itzo in der verwal-
tung ambten und diensten seyn oder künftig kom-
men werden, daß sie sambtlich und ihr jeder inson-
derheit dem allen und jeden, so obgeschrieben ste-
het, bey den pflichten, damit sie unß und oft be-
rührter verwaltung verwandt seyndt, gehorsamb-
lich und stracks ohne verhinderung und nachlaß
geleben und nachkommen, jeder so viel, alß ihne be-
trifft, sich auch darwider nicht setzen noch sperren,
alß wir ihnen deßen gäntzlichen vertrauen, und
alles bey vermeidung unserer ungenadt undt strafe.
Doch [be]halten wir unß und unsern erben bevor,
diese ordtnung zu beßern und, was hinfüro guth
und nützlich zu seyn bedacht wirdt, zu addiren zu
jeder zeit, wan unß das geliebt und eben ist, alles
treulich und ungefehrlich.
Actum et publicatum Heydelberg, Mittwochs
nach dem heyligen Ostertage21 im fünfzehenhun-
dertsechßundsiebenzigsten jahre.
[Anhänge zur
Kirchengüterverwaltungsordnung
vom 25. April 1576 für die Kurpfalz und
die Vordere Grafschaft Sponheim]22
Beeydigung in vormundtschaft der lehenleuth,
so von den stiften und clöstern
lehen zu empfahen.
Ihr alß vormundt weyland N., von N. seel.[igen]
hinterlaßenen münderjährigen sohns N., sollent für
euch und dan in nahmen eurer mitvormündter kraft
S. 61-65, S. 75-76. Weiterhin in GfLA 77/3526, fol.
35 verso-37 verso, fol. 42 recto-verso, in GLA
77/891. fol. 38 verso-41 verso, fol. 49 recto-50 recto,
und in Heid. Hs 564, fol 38 recto —41 recto, fol.
47 verso-48 recto. Näheres vgl. oben S. 489, Anm. 1.

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