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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Arend, Sabine [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (17. Band, 1. Teilband = Baden-Württemberg, 3): Schwäbisch Hall, Heilbronn, Konstanz, Isny und Gengenbach — Tübingen: Mohr Siebeck, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.30656#0018
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Vorwort der Bearbeiterin

am Bodensee standen sich ebenfalls religionspolitisch nahe, da beide der zwinglianischen Ausrichtung der
Reformation anhingen. Gengenbach in der Ortenau zählte zu den kleinsten Reichsstädten im Reich, hier
wurde die Reformation vor dem Interim nur für die Dauer weniger Jahre eingeführt.
Der Verlauf der Reformation in den einzelnen Städten war von unterschiedlichen Gegebenheiten abhän-
gig, etwa der innen- und außenpolitischen Lage, der religionspolitischen Ausrichtung, der Sozialstruktur des
Rates sowie führender Persönlichkeiten in Politik und gesellschaftlichem Leben. Diese verschiedenen histo-
rischen Gegebenheiten sowie die unterschiedliche theologische Ausrichtung der einzelnen Reichsstädte
bedingt, dass die für die Edition getroffene Auswahl der Texte spezifisch auf jeden einzelnen Fall hin
ausgerichtet ist. So wurde etwa in Konstanz und Isny mehr Gewicht auf Zuchtordnungen gelegt, wohin-
gegen in Schwäbisch Hall die Katechismen von Johannes Brenz zentral für die Einführung der Reformation
waren. Generell gelten jedoch die in den Vorworten von Bd. XVIII wiederholten Grundsatzkriterien, die für
das gesamte Forschungsprojekt seit seiner Wiederaufnahme durch die Heidelberger Akademie der Wissen-
schaften entworfen worden sind.
Nicht nur die Reformationsgeschichte, sondern auch die Überlieferungs- und Forschungslage differiert
von Stadt zu Stadt erheblich. Die allgemeine Reformationsgeschichte von Schwäbisch Hall ist nicht grund-
legend erforscht, die meisten Veröffentlichungen stehen im Zusammenhang mit der Person Johannes Brenz’.
In Heilbronn bestehen große Überlieferungsprobleme durch Kriegszerstörung. Die Reformationsgeschichte
ist jedoch durch die im Urkundenbuch edierten Stücke weitgehend dokumentiert. Die Überlieferung in
Konstanz ist überdurchschnittlich gut und die Geschichte der Reformation deshalb durch zahlreiche detail-
lierte Studien bereits intensiv untersucht. Demgegenüber ist die Überlieferung in Isny und Gengenbach nur
sehr schmal, folglich weist die Reformationsgeschichte in diesen Städten große Lücken auf.
Der erste Teilband enthält außerdem einen Nachtrag zum Band XVI Baden-Württemberg II. Die
Ergänzung umfasst im wesentlichen die Schulordnungen aus der württembergischen Großen Kirchenord-
nung von 1559. Obwohl Schulordnungen im engeren Sinne nicht in die Edition aufgenommen werden, wurde
im Falle von Württemberg im Nachhinein eine Ausnahme gemacht. Die württembergischen Schulordnun-
gen gestalten das Verhältnis von Kirche, Schule und Staat in finanzieller, administrativer und liturgischer
Hinsicht auf besondere Weise. Sie waren richtungweisend für die Ausbildung des Pfarrernachwuchses in
Württemberg und darin Vorbild für zahlreiche andere Territorien. Dieser besonderen Situation wird mit
dem Nachtrag Rechnung getragen.
In das Literaturverzeichnis wurde lediglich die wesentliche Literatur zur Reformation in den einzelnen
Reichsstädten aufgenommen, nicht jedoch die umfassende allgemeine Literatur zum Thema Reichsstadt
bzw. Stadt und Reformation.
Die Textgestaltung folgt buchstabengetreu der Vorlage. Kürzungen sind ohne Kennzeichnung, mit Aus-
nahme allgemeingebräuchlicher und -verständlicher Abkürzungen oder unsicher zu deutender Wörter, auf-
gelöst. Druck- und Schreibfehler wurden stillschweigend korrigiert. Die Buchstaben j und v werden kon-
sonantisch verwendet, i und u vokalisch. Die Interpunktion folgt sinngemäß dem heutigen Gebrauch.
Ergänzungen der Bearbeiterin werden in eckige Klammern gesetzt.
Mein Dank gilt zahlreichen Archiven und Bibliotheken, die mich nicht nur in der Bereitstellung der
Archivalien unterstützt haben, sondern mir darüber hinaus in vielen einzelnen Fragen mit Rat und Aus-
kunft zur Seite standen. Zu danken ist dem Stadt- und Hospitalarchiv Schwäbisch Hall, den Stadtarchiven
Heilbronn, Konstanz, Isny, Gengenbach, Ulm und Straßburg, den Staatsarchiven in Ludwigsburg und
Nürnberg, der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, den Universitätsbibliotheken in Tübingen,
München, Straßburg und Basel, der Zentralbibliothek Zürich, der Kantonsbibliothek St. Gallen sowie der
Bibliotheca Vaticana in Rom. Außerdem danke ich dem Evangelischen Dekanatamt Schwäbisch Hall, dem
Evangelischen Kirchenarchiv Isny, dem Pfarrarchiv St. Marien Gengenbach sowie dem Fürstlich Fürsten-
bergischen Archiv in Donaueschingen.

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