Heilbronn
Frag: Was glaubstu, wenn du sagst „Von dannen er
zuokünfftig ist, zuo richten die lebendigen und tod-
ten“?
Antwort: Ich glaub, das er wider von dem hymel
kommen werde am jungsten tag, zuo richten die le-
bendigen und die todten, die in deß verschiden sein,
und das alle Engel, menschen und teuffel für sein
gerichtstuol kommen müssen und in leyplichen sehen,
die gleubigen zuoerlösen von allem gebrechen und sei-
ne feynd zestraffen ewigklich.
Frag: Warauß bewerstu disen artickel?
Antwort: Auß der ersten Epistel Petri am 2.m: Sy
werden rechenschaft geben dem, der berayt ist, zuo
richten die lebendigen und todten etc. Wir werden
all für den gerichtstuol Christi dargestelt werden,
nach dem als geschryben stehet, Esaie. 46n: So war
als ich leb, spricht der herr, Mir sollen alle knye
bogen werden, Roma. 14o [10-11].
Frag: Was glaubstu, wenn du sprichst „Ich glaub
in den hailigen gayst“?
Antwort: | Bviiib | Ich glaub, das der hailig gayst ain
warhafftiger lebendiger Gott sey mitt dem vatter
und dem Sun, Also das auch kainer zum vater durch
Christum kommen mög oder ettwas der gütter
Christi erlangen on des hailigen gaysts werck.
Frag: Warumb das?
Antwort: Darumb, dieweyl der hailig gayst das groß
ding ist, damit Got, der vater, durch sein [Sohn] Je-
sum Christum und in Christo alles wirckt und le-
bendig macht.
Got nit, das wir also mit dem Wort Gottes gaucklen sol-
ten.
Frag: Wie kan aber ain leyb an vilen ortten seyn?
Antwort: Von andern leyben zuo reden, ist es wol müglich,
das ainer zuo gleich an vil ort nitt sein mag. Aber von
Christo zuoreden, soll uns nichts liebers und gewisers sein
dann sein Wort. Got gebe, was die Philosophey von ör-
tern oder von leyben Disputiere.
Frage: Warauß bewerstu aber den Artickel?
Antwort: Auß dem 67. Psalm [Ps 68,19]: Er ist auffge-
farn in die höhe und hatt gefangen gefürt die gefengnuß
und hat den menschen gaben geben, Marci. 16 [19]: Er
ist entpfangen in hymel und sitzt zur gerechten Gottes,
Ephe. 1 [20]: Er hat in gesetzt zur gerechten in hymeli-
schen dingen etc.
Frag: Warauß bewerstu aber, das der hailig gayst
Gott sey?
Antwort: Auß dem spruch, Math. 28 [19]: Gehet
hin, Taufft in dem namen des vatters und des Suns
und des hailigen gaysts.
Frag: Volgt drumb, das er ain Gott sey?
Antwort: Warumb nit? Sollen wir auß bevelch
Christi in seinem namen taufft werden, also das wir
in in glauben und unser vertrawen setzen sollen,
muoß er Got sein, dann man soll inn niemandt ver-
trawen dann in | Cia | Gott. So findt man auch sein
werck inn der schöpffung, darauß man aber20 beken-
nen muoß, das er Gott sey.
Frag: Mein kind, wa findestu es?
Antwort: Genesi. 1 [2]: Der gayst schwebt auff dem
Wasser. Psal. 33 [6]: Der hymel ist gemacht durch
das wort Gottes und durch den gayst seines munds
ist alle seine herschung gemacht. Psal. 138 [Ps
139,7-18]: Wa soll ich hingehen vor deinem gayst?
An allen orten sein, gehört Gott zuop.
Frag: Was glaubstu, so du sagst „Ich glaub ain
hailige Christenliche Kirch, ain gemainschafft der
hailigen“?
Antwort: Ich glaub, das durch das werck des haili-
gen gaysts ain gemain berüfft sey zuo aim hailig-
thumb Gottes, bey welcher alle gütter Gottes ge-
main seyen und auß allen völckern, als glider under
das haupt Christum verfasset, sey ain leyb, welchen
Frag: Ist auch so vil an dem Artickel gelegen?
Antwort: Uberauß vil, dann glauben, das Christus von
todten erstanden, gen hymel gefaren, sitze zur gerechten
Gottes, ist nichts anders dann glauben, das Christus mit
seym todt den ewigen todt überwunden und den stren-
gen zorn Gottes gegen uns auff sich genommen, abgelegt
und uns seynem himelischen vater widerumb versönt
hab, Roma. 5 [10]. Der Sibendt Artickel.
m B: 4 [5].
n B: am 45. [23],
o B: 14. Der Acht Artickel.
p B: zuo. Der Newndt Artickel.
20 Abermals, erneut.
250
Frag: Was glaubstu, wenn du sagst „Von dannen er
zuokünfftig ist, zuo richten die lebendigen und tod-
ten“?
Antwort: Ich glaub, das er wider von dem hymel
kommen werde am jungsten tag, zuo richten die le-
bendigen und die todten, die in deß verschiden sein,
und das alle Engel, menschen und teuffel für sein
gerichtstuol kommen müssen und in leyplichen sehen,
die gleubigen zuoerlösen von allem gebrechen und sei-
ne feynd zestraffen ewigklich.
Frag: Warauß bewerstu disen artickel?
Antwort: Auß der ersten Epistel Petri am 2.m: Sy
werden rechenschaft geben dem, der berayt ist, zuo
richten die lebendigen und todten etc. Wir werden
all für den gerichtstuol Christi dargestelt werden,
nach dem als geschryben stehet, Esaie. 46n: So war
als ich leb, spricht der herr, Mir sollen alle knye
bogen werden, Roma. 14o [10-11].
Frag: Was glaubstu, wenn du sprichst „Ich glaub
in den hailigen gayst“?
Antwort: | Bviiib | Ich glaub, das der hailig gayst ain
warhafftiger lebendiger Gott sey mitt dem vatter
und dem Sun, Also das auch kainer zum vater durch
Christum kommen mög oder ettwas der gütter
Christi erlangen on des hailigen gaysts werck.
Frag: Warumb das?
Antwort: Darumb, dieweyl der hailig gayst das groß
ding ist, damit Got, der vater, durch sein [Sohn] Je-
sum Christum und in Christo alles wirckt und le-
bendig macht.
Got nit, das wir also mit dem Wort Gottes gaucklen sol-
ten.
Frag: Wie kan aber ain leyb an vilen ortten seyn?
Antwort: Von andern leyben zuo reden, ist es wol müglich,
das ainer zuo gleich an vil ort nitt sein mag. Aber von
Christo zuoreden, soll uns nichts liebers und gewisers sein
dann sein Wort. Got gebe, was die Philosophey von ör-
tern oder von leyben Disputiere.
Frage: Warauß bewerstu aber den Artickel?
Antwort: Auß dem 67. Psalm [Ps 68,19]: Er ist auffge-
farn in die höhe und hatt gefangen gefürt die gefengnuß
und hat den menschen gaben geben, Marci. 16 [19]: Er
ist entpfangen in hymel und sitzt zur gerechten Gottes,
Ephe. 1 [20]: Er hat in gesetzt zur gerechten in hymeli-
schen dingen etc.
Frag: Warauß bewerstu aber, das der hailig gayst
Gott sey?
Antwort: Auß dem spruch, Math. 28 [19]: Gehet
hin, Taufft in dem namen des vatters und des Suns
und des hailigen gaysts.
Frag: Volgt drumb, das er ain Gott sey?
Antwort: Warumb nit? Sollen wir auß bevelch
Christi in seinem namen taufft werden, also das wir
in in glauben und unser vertrawen setzen sollen,
muoß er Got sein, dann man soll inn niemandt ver-
trawen dann in | Cia | Gott. So findt man auch sein
werck inn der schöpffung, darauß man aber20 beken-
nen muoß, das er Gott sey.
Frag: Mein kind, wa findestu es?
Antwort: Genesi. 1 [2]: Der gayst schwebt auff dem
Wasser. Psal. 33 [6]: Der hymel ist gemacht durch
das wort Gottes und durch den gayst seines munds
ist alle seine herschung gemacht. Psal. 138 [Ps
139,7-18]: Wa soll ich hingehen vor deinem gayst?
An allen orten sein, gehört Gott zuop.
Frag: Was glaubstu, so du sagst „Ich glaub ain
hailige Christenliche Kirch, ain gemainschafft der
hailigen“?
Antwort: Ich glaub, das durch das werck des haili-
gen gaysts ain gemain berüfft sey zuo aim hailig-
thumb Gottes, bey welcher alle gütter Gottes ge-
main seyen und auß allen völckern, als glider under
das haupt Christum verfasset, sey ain leyb, welchen
Frag: Ist auch so vil an dem Artickel gelegen?
Antwort: Uberauß vil, dann glauben, das Christus von
todten erstanden, gen hymel gefaren, sitze zur gerechten
Gottes, ist nichts anders dann glauben, das Christus mit
seym todt den ewigen todt überwunden und den stren-
gen zorn Gottes gegen uns auff sich genommen, abgelegt
und uns seynem himelischen vater widerumb versönt
hab, Roma. 5 [10]. Der Sibendt Artickel.
m B: 4 [5].
n B: am 45. [23],
o B: 14. Der Acht Artickel.
p B: zuo. Der Newndt Artickel.
20 Abermals, erneut.
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