15. Statuten zum Eherecht 1541
15. Statuten zum Eherechta
3. Mai 1541
Statuten, Satzungen, Reformation und Ordnung Burgerlicher Pollicey
des Heyligen Reychßstat Haylpronn | ir |
[Wappen der Reichsstadt]
Die vorred in das Buch der Statuten, Ordnungen und Reformation etc.
In dem Namen der heyligen unzertaylten Triveltig-
keyt, Amen etc.
Haben wir, die Burgermeyster unnd beyde Räthe,
New unnd Alt, des heyligen Reychs Stat Haylpronn
betracht und wargenummen, das inn den Stetten,
Comunen und Oberkeyten unter den menschen
nichts nützers unnd löblichers erfunden mag wer-
den, dann handthabung gemeynes nuotzs, Rechtli-
cher Ordnung, frydens und eynigkeyt unnd nichtzit
zerstörlichers, dann wo solcher mangel gelassen
wird. Darzuo auch der meynung, Gerichts hendel, so
teglichs ye mer erwachsen, mit nottürfftiger hilff zuo
begegnen, Und damit fryd, Recht unnd eynigkeyt in
unser Stat und Gepieten dester steyffer unnd stat-
licher fürter gehalten, auch yederman die billigkeyt,
gleycheyt unnd Recht gedeyen und widerfaren mö-
ge, Und damit auch unser Stat Gesatz, Freyheyten,
Stat Recht, gebrauch und alt gewonheyten, durch
unser Voreltern lang zeyt herbracht und von Key-
sern und Künigen Confirmiert und bestettigt, dest
gewyser versammlet, allerley yrrung, zweyffel, un-
gleycher verstandt zuoverkummen, in ein buoch be-
schriben und in gedechtnuß an den tag gebracht und
aller menigklich geoffenbart würde, So haben wir
zuovor dem Allmechtigen Gott, seinem aynigen Sun,
unsern Heylandt, daher alle Oberkeyt ir ampt tregt,
zuo lob, dann umb gemeynes nuotzs wolfart unnd not-
turfft willen, Darauff dann unnser fürsorg stehet,
auch allen unsern Burgern, Inwonern unser Stat
und Gebieten, auch außwendigen und frembden
unnd sunderlich, so vor uns oder unnserm Stat Ge-
a Textvorlage (Druck): StaatsA Ludwigsburg B 189/1
Bü 13.
richt zuo Rechten oder sunst zuo handlen haben, zuo
guot und fürderung, mit hohem fleyß zeyttiger be-
trachtung, hylff der Recht gelerten, inn krafft ge-
meynes geschriben Kayserlichen Rechten, zülassung
Keyserlicher und Künig-| ib | klicher freyheyt, damit
wir begabt, auch gewalts unserer Oberkeyt und Re-
giments, dise nachfolgende Reformacion und Ord-
nungen fürgenummen Und unser Stat Recht, ge-
satzt Ordnungen, Statuten, Polliceyen, alt herkum-
men und guot, vernünfftig gewonheyten den gemey-
nen Keyserlichen Rechten, so vil sich dann nach un-
ser Stat Haylpronn gelegenheyten, herkummen und
leuffen hat erleyden mögen, Nachfolgender weyß
inn ein Buoch oder Volumen beschreyben und züsam-
men bringen lassen, Und wöllen, das nun fürohin
sollich Reformacion, Ordnung und Statuten von al-
len unsern Burgern, Burgerin und Inwonern diser
Stat, auch in allen unsern Gepieten und Oberkeyten
unnd von aller menigklichen, heymischen und
frembden, so vor uns oder in unsern Gerichten zu
rechtfertigen unnd zuohandlen haben, es sey in oder
ausserhalb Rechtens, volnzogen und gehalten wer-
den sollen.
Was aber für hendel weren, die hievor durch Ge-
richtlich übung oder ausserhalb Rechtens erwunden,
gestilt, geendet, vertragen oder angenummen weren,
in irem standt und wesen also geendet und hynge-
legt bleyen sollen, Ob es schon nit laut diser unser
Reformacion ergangen were, Des gleychen wöllen
wir den yenigen, so yetzund inn Rechfertigung und
hangenden Rechten gegeneinander stehend, hiemit
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15. Statuten zum Eherechta
3. Mai 1541
Statuten, Satzungen, Reformation und Ordnung Burgerlicher Pollicey
des Heyligen Reychßstat Haylpronn | ir |
[Wappen der Reichsstadt]
Die vorred in das Buch der Statuten, Ordnungen und Reformation etc.
In dem Namen der heyligen unzertaylten Triveltig-
keyt, Amen etc.
Haben wir, die Burgermeyster unnd beyde Räthe,
New unnd Alt, des heyligen Reychs Stat Haylpronn
betracht und wargenummen, das inn den Stetten,
Comunen und Oberkeyten unter den menschen
nichts nützers unnd löblichers erfunden mag wer-
den, dann handthabung gemeynes nuotzs, Rechtli-
cher Ordnung, frydens und eynigkeyt unnd nichtzit
zerstörlichers, dann wo solcher mangel gelassen
wird. Darzuo auch der meynung, Gerichts hendel, so
teglichs ye mer erwachsen, mit nottürfftiger hilff zuo
begegnen, Und damit fryd, Recht unnd eynigkeyt in
unser Stat und Gepieten dester steyffer unnd stat-
licher fürter gehalten, auch yederman die billigkeyt,
gleycheyt unnd Recht gedeyen und widerfaren mö-
ge, Und damit auch unser Stat Gesatz, Freyheyten,
Stat Recht, gebrauch und alt gewonheyten, durch
unser Voreltern lang zeyt herbracht und von Key-
sern und Künigen Confirmiert und bestettigt, dest
gewyser versammlet, allerley yrrung, zweyffel, un-
gleycher verstandt zuoverkummen, in ein buoch be-
schriben und in gedechtnuß an den tag gebracht und
aller menigklich geoffenbart würde, So haben wir
zuovor dem Allmechtigen Gott, seinem aynigen Sun,
unsern Heylandt, daher alle Oberkeyt ir ampt tregt,
zuo lob, dann umb gemeynes nuotzs wolfart unnd not-
turfft willen, Darauff dann unnser fürsorg stehet,
auch allen unsern Burgern, Inwonern unser Stat
und Gebieten, auch außwendigen und frembden
unnd sunderlich, so vor uns oder unnserm Stat Ge-
a Textvorlage (Druck): StaatsA Ludwigsburg B 189/1
Bü 13.
richt zuo Rechten oder sunst zuo handlen haben, zuo
guot und fürderung, mit hohem fleyß zeyttiger be-
trachtung, hylff der Recht gelerten, inn krafft ge-
meynes geschriben Kayserlichen Rechten, zülassung
Keyserlicher und Künig-| ib | klicher freyheyt, damit
wir begabt, auch gewalts unserer Oberkeyt und Re-
giments, dise nachfolgende Reformacion und Ord-
nungen fürgenummen Und unser Stat Recht, ge-
satzt Ordnungen, Statuten, Polliceyen, alt herkum-
men und guot, vernünfftig gewonheyten den gemey-
nen Keyserlichen Rechten, so vil sich dann nach un-
ser Stat Haylpronn gelegenheyten, herkummen und
leuffen hat erleyden mögen, Nachfolgender weyß
inn ein Buoch oder Volumen beschreyben und züsam-
men bringen lassen, Und wöllen, das nun fürohin
sollich Reformacion, Ordnung und Statuten von al-
len unsern Burgern, Burgerin und Inwonern diser
Stat, auch in allen unsern Gepieten und Oberkeyten
unnd von aller menigklichen, heymischen und
frembden, so vor uns oder in unsern Gerichten zu
rechtfertigen unnd zuohandlen haben, es sey in oder
ausserhalb Rechtens, volnzogen und gehalten wer-
den sollen.
Was aber für hendel weren, die hievor durch Ge-
richtlich übung oder ausserhalb Rechtens erwunden,
gestilt, geendet, vertragen oder angenummen weren,
in irem standt und wesen also geendet und hynge-
legt bleyen sollen, Ob es schon nit laut diser unser
Reformacion ergangen were, Des gleychen wöllen
wir den yenigen, so yetzund inn Rechfertigung und
hangenden Rechten gegeneinander stehend, hiemit
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