Evangelische Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts

Einleitung

Regelungen dort als Vorlage für eigene Reformationsvorhaben nutzen wollte.45 In dem Bericht schildert der
Rat, wie die Reformation in Konstanz eingeführt worden sei, welche Widerstände es seitens des in Meers-
burg residierenden Bischofs gegeben habe und welche Wirkung die einzelnen reformatorischen Maßnahmen
in der Bevölkerung gehabt hätten.
Die Überlieferung der Texte ist zerstreut.46 Im Stadtarchiv Konstanz ist zum einen im Missivenbuch
1529 der gesamte Akt, bestehend aus dem Bericht und allen fünf Beilagen, zum anderen in Vögelis47 Sta-
tutensammlung lediglich die Predigt- und Feiertagsordnung überliefert. Das Predigt- und Ehebruchmandat
sowie die Feiertagsordnung sind außerdem in Vögelis Reformationsgeschichte tradiert. Im Staatsarchiv
Ludwigsburg findet sich nur der Bericht an Ulm, wohingegen das Stadtarchiv Ulm lediglich die fünf Bei-
lagen aufbewahrt.

Überblick über die Überlieferung der einzelnen Textteile der Konstanzer Reformationsordnung*

Nr.
Titel
StadtA
Ulm
A [8983]
StadtA
Konstanz
B II Bd. 32
StaatsA
Ludwigsburg
Rep. B
207 Bü 68
StadtA
Konstanz
A III
Bd. 8
Zentral-
bibliothek
Zürich
Nr. A 106
Ulm
-
vorhanden
vorhanden
-
-
2a.
Predigt-
mandat
A
B
—
C
D
2b.
Edikt gegen
A
Ehebruch
B
—
C
D
2c.
Ordnung der
segnungen
Eheein-
A
B

B
—
Taufen
—

Ordnung der
A
—
C
Feiertage
D
* Die Buchstaben bezeichnen die jeweiligen Parallelüberlieferungen, wie sie im Apparat der Edition
45 Das Anforderungsschreiben Ulms wurde bisher nicht
46 Vgl. Buck/Fabian, Reformationsgeschichte, S. 148-
47 Zur Theologie von Jörg Vögeli vgl. Hamm, Laientheo-

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erscheinen.

45 Das Anforderungsschreiben Ulms wurde bisher nicht
aufgefunden.
46 Vgl. Buck/Fabian, Reformationsgeschichte, S. 148-
151.

47 Zur Theologie von Jörg Vögeli vgl. Hamm, Laientheo-
logie, S. 222-295; Seebass, Beurteilung, S. 296-299. Zur
Person Vögelis siehe Rublack, Situation, S. 331f.

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