Konstanz
nacht beherbergen, ouch inen das nachtmal und gelt
lut der ordnung geben soll. Es söllent ouch die rayte
knecht morndes6 am morgen die selbigen armen züm
thor hinus füren.
Und welhe allso ain mal, es syge zum imbis oder
nachtmal, im selhus gwesen sind, die sollent dann in
der zit, wie die ordnung ußwyßt, nit mer här in das
selhus kummen, inen ouch uß dem almüsen in sölher
zit nichtz gegeben werden. Sunst söllent die rayte
pfleger iren ordnungen der haimschen und frömbden
armen halb geleben.
Actum 28. und 30. Marcii Anno 1545
Nachmals ist wyther verordnet worden, das die
torhüter bym undern Peterßhuser thor kain bättler
inlassen, sunder die züm obern thor wysen söllent.
Daselbsten soll der torhüter sy uffhalten und kainen
inlassen, biß der rayte knecht kumpt und sy mit im
hininfürt, lut der ordnung.
6 Am folgenden Tag, vgl. Grimm, DWb 12, Sp. 2588.
7 Der Ganten war eine Art Pranger, in den der Delinquent
gestellt wurde, vgl. Grimm, DWb 4, Sp. 1285.
Item die torhüter underm geltinger tor söllent
ouch niemands, der bettlet, inlassen, sunder zum
Crützlinger tor wysen, daselbsten söllent sy ouch
uffgehalten werden, biß sy ain rayte knecht holet.
Item, welhe uff der gassen bättlent und von den
rayteknechten, dessen abzeston, gewarnet werdent,
darvon aber nit abstond, sunder wyther bettlent,
1588v| die söllent die knecht in den gennter7 im see-
hus füren; da söllent sy ligen, biß die sach an rat
gebracht würt.
Item die zunft söllent nit gestatten, das man in
den zunften bättle. Es sollent ouch die stubenknecht
kainen, der bettlen wil, in die zunfthuser kummen
lassen. Glicher gstalt sollent ouch die würt in ihren
hüsern niemands bettlen lassen8.
Actum 4. Aprilis Anno 1545
Zu diesen Zusätzen vgl. Feger, Statutensammlung,
Nr. 264, § 10, Satz 2 und 3.
382
nacht beherbergen, ouch inen das nachtmal und gelt
lut der ordnung geben soll. Es söllent ouch die rayte
knecht morndes6 am morgen die selbigen armen züm
thor hinus füren.
Und welhe allso ain mal, es syge zum imbis oder
nachtmal, im selhus gwesen sind, die sollent dann in
der zit, wie die ordnung ußwyßt, nit mer här in das
selhus kummen, inen ouch uß dem almüsen in sölher
zit nichtz gegeben werden. Sunst söllent die rayte
pfleger iren ordnungen der haimschen und frömbden
armen halb geleben.
Actum 28. und 30. Marcii Anno 1545
Nachmals ist wyther verordnet worden, das die
torhüter bym undern Peterßhuser thor kain bättler
inlassen, sunder die züm obern thor wysen söllent.
Daselbsten soll der torhüter sy uffhalten und kainen
inlassen, biß der rayte knecht kumpt und sy mit im
hininfürt, lut der ordnung.
6 Am folgenden Tag, vgl. Grimm, DWb 12, Sp. 2588.
7 Der Ganten war eine Art Pranger, in den der Delinquent
gestellt wurde, vgl. Grimm, DWb 4, Sp. 1285.
Item die torhüter underm geltinger tor söllent
ouch niemands, der bettlet, inlassen, sunder zum
Crützlinger tor wysen, daselbsten söllent sy ouch
uffgehalten werden, biß sy ain rayte knecht holet.
Item, welhe uff der gassen bättlent und von den
rayteknechten, dessen abzeston, gewarnet werdent,
darvon aber nit abstond, sunder wyther bettlent,
1588v| die söllent die knecht in den gennter7 im see-
hus füren; da söllent sy ligen, biß die sach an rat
gebracht würt.
Item die zunft söllent nit gestatten, das man in
den zunften bättle. Es sollent ouch die stubenknecht
kainen, der bettlen wil, in die zunfthuser kummen
lassen. Glicher gstalt sollent ouch die würt in ihren
hüsern niemands bettlen lassen8.
Actum 4. Aprilis Anno 1545
Zu diesen Zusätzen vgl. Feger, Statutensammlung,
Nr. 264, § 10, Satz 2 und 3.
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