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https://doi.org/10.11588/diglit.30656#0403
7. Mandat zur Eheschließung Minderjähriger 1531
7. Mandat zur Eheschließung Minderjährigera
vor 5. April 1531
Satz von den kinden, die one willen vatter, mütter, fründ oder vogten zü der Ee gryfent, ouch von denen,
die zu sollicher Ee stürent1
Ist, das ain knab oder ain tochter zü der Ee gryfent
oder kumpt one sins vatters willen, so soll man vat-
ter und mütter nit zwingen, das sy im ichtzit gebint,
sy thüen es dann gern.
Wer ouch der ist, es syg frow oder man, jung
oder alt, der so gevarlich nach ainem kind stellet
und one desselben kinds vatter oder anderer siner
nächsten frund2 oder vogt, ob es nit vatter noch
mutter hette, willen und gunst mit im zu der Ee
gryffen, eh und es zu sollichem alter kumpt, als her-
nach stat, das ist ain knab ob achtzehen jaren und
ain tochter ob funffzehen jaren, das es on gnad, es
syg frow oder man, ain jar in der statt turn sin und
darin gelegt werden sol.
Es soll ouch deß kinds gut, so allso uberfürt
würt, ob es nit vatter und mütter hat, sinen nächs-
a Textvorlage (Handschrift): StadtA Konstanz AIII
Bd. 8, fol. 292r-292v. Abdruck: Feger, Statutensamm-
lung, S. 114.
1 Steuern, verleiten.
ten fründen oder ainem rat zu Costantz, ob es die
fründ nit nemmen wellten, verfallen sin und dan-
nenhin zugehoren. Hat es aber vatter und müter, so
soll es sins vatterlichen und mütterlichen erbguts
verschalten sin und daran kain anspruch nümmer-
mer haben noch gwünnen.
Und alle, die rat und that darzü geben habent, es
syg frow oder man, und gegen denen es kuntlich
|292v | würt, der muß x lib d an der statt buw3 geben
und darzü zway jar ver der statt sin.
Diser satz ist im jar 1531 am 5. tag Aprilis ge-
endert und gesetzt, wie der in der zuchtordnung be-
griffen stat4.
2 Verwandten.
3 Bau, gemeint ist der städtische Haushalt, aus dem der
Erhalt öffentlicher Gebäude finanziert wurde.
4 Siehe unten, S. 395.
383
7. Mandat zur Eheschließung Minderjährigera
vor 5. April 1531
Satz von den kinden, die one willen vatter, mütter, fründ oder vogten zü der Ee gryfent, ouch von denen,
die zu sollicher Ee stürent1
Ist, das ain knab oder ain tochter zü der Ee gryfent
oder kumpt one sins vatters willen, so soll man vat-
ter und mütter nit zwingen, das sy im ichtzit gebint,
sy thüen es dann gern.
Wer ouch der ist, es syg frow oder man, jung
oder alt, der so gevarlich nach ainem kind stellet
und one desselben kinds vatter oder anderer siner
nächsten frund2 oder vogt, ob es nit vatter noch
mutter hette, willen und gunst mit im zu der Ee
gryffen, eh und es zu sollichem alter kumpt, als her-
nach stat, das ist ain knab ob achtzehen jaren und
ain tochter ob funffzehen jaren, das es on gnad, es
syg frow oder man, ain jar in der statt turn sin und
darin gelegt werden sol.
Es soll ouch deß kinds gut, so allso uberfürt
würt, ob es nit vatter und mütter hat, sinen nächs-
a Textvorlage (Handschrift): StadtA Konstanz AIII
Bd. 8, fol. 292r-292v. Abdruck: Feger, Statutensamm-
lung, S. 114.
1 Steuern, verleiten.
ten fründen oder ainem rat zu Costantz, ob es die
fründ nit nemmen wellten, verfallen sin und dan-
nenhin zugehoren. Hat es aber vatter und müter, so
soll es sins vatterlichen und mütterlichen erbguts
verschalten sin und daran kain anspruch nümmer-
mer haben noch gwünnen.
Und alle, die rat und that darzü geben habent, es
syg frow oder man, und gegen denen es kuntlich
|292v | würt, der muß x lib d an der statt buw3 geben
und darzü zway jar ver der statt sin.
Diser satz ist im jar 1531 am 5. tag Aprilis ge-
endert und gesetzt, wie der in der zuchtordnung be-
griffen stat4.
2 Verwandten.
3 Bau, gemeint ist der städtische Haushalt, aus dem der
Erhalt öffentlicher Gebäude finanziert wurde.
4 Siehe unten, S. 395.
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