3a. Schreiben der Prädikanten an den Rat, eine Kirchenordnung zu erlassen 1538
In thelern19 mag [es] ain ers[amer] Rhat durch
haimburg20 oder andere dem Rhat gelegen auffseher
ordnen.
Auß welcher ordnung dise fruchten (ob gott wil) fol-
gen werden:
Es wurt den Herren vil unruw ab dem hals ko-
men, Item, es wurt ain ghorsam volck geben, Item,
es werden sich vil vermanen lassen und bessern, die
sunst zuschanden wurden, Item bruderliche trew
und lieb, zuchtig leben, gottesforcht und alles guts.
Wolan, Ersamen Herren, wir bitten euch uffs
letst, wellen unser mainung nit dermassen von uns
auffnemen, als ob wir euch leeren oder zu unserm
19 Tälern, d.h. Ortschaften, die zu Gengenbach gehörten
und in Seitentälern des Schwarzwaldes lagen.
20 Heimbürgen = Gemeindevorsteher, vgl. DRW 5, Sp.
590-595; HDRG II, Sp. 50f.
verstand ziehen wellen, dann wir setzen das urtayl
zu e. w., ob wir euch billich bitten, sonder nit anderß
von uns verston, dann als wir vor gott schuldig (so
wir trewe diener geachttet wellen sein) und kains
wegs solchs umbgon könnend. Wir hoffen auch un-
gezweyffelt, es sol zu gottes ewigem preyß und unser
seelen seligkait und wolfart raychen.
Actum auff den vierden tag Januarii des [MD]
xxxviij. Jars
E. W. undertheniger Diener21
21 Siehe oben, S. 485 Anm. 1-3.
487
In thelern19 mag [es] ain ers[amer] Rhat durch
haimburg20 oder andere dem Rhat gelegen auffseher
ordnen.
Auß welcher ordnung dise fruchten (ob gott wil) fol-
gen werden:
Es wurt den Herren vil unruw ab dem hals ko-
men, Item, es wurt ain ghorsam volck geben, Item,
es werden sich vil vermanen lassen und bessern, die
sunst zuschanden wurden, Item bruderliche trew
und lieb, zuchtig leben, gottesforcht und alles guts.
Wolan, Ersamen Herren, wir bitten euch uffs
letst, wellen unser mainung nit dermassen von uns
auffnemen, als ob wir euch leeren oder zu unserm
19 Tälern, d.h. Ortschaften, die zu Gengenbach gehörten
und in Seitentälern des Schwarzwaldes lagen.
20 Heimbürgen = Gemeindevorsteher, vgl. DRW 5, Sp.
590-595; HDRG II, Sp. 50f.
verstand ziehen wellen, dann wir setzen das urtayl
zu e. w., ob wir euch billich bitten, sonder nit anderß
von uns verston, dann als wir vor gott schuldig (so
wir trewe diener geachttet wellen sein) und kains
wegs solchs umbgon könnend. Wir hoffen auch un-
gezweyffelt, es sol zu gottes ewigem preyß und unser
seelen seligkait und wolfart raychen.
Actum auff den vierden tag Januarii des [MD]
xxxviij. Jars
E. W. undertheniger Diener21
21 Siehe oben, S. 485 Anm. 1-3.
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