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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Arend, Sabine [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (17. Band, 1. Teilband = Baden-Württemberg, 3): Schwäbisch Hall, Heilbronn, Konstanz, Isny und Gengenbach — Tübingen: Mohr Siebeck, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.30656#0533
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6. Ordnung zu Eherechtsfragen [1536-1544]

Von döchteren, so under iren Jaren wären
Wann auch ein Eeman oder ein lediger ein junge
dochter, so under iren jaren5, mitt guten worten
oder verheyßungen zu seinem willenn uberredt und
zu fall brächt, der soll seiner verhandlung unnd nach
erkantnüß eines Rhats gestrafft werden. | 227r |

Zur uneh sitzenn6
Wir ordnen unnd wöllen auch, das niemands unserer
burger, innwoner oder hindersäßen diser Statt Gen-
genbach zu der unehe sitzen, insonder wo zway bey
einander sitzen, die sich bißhär oder hinfuro tol-
leramus oder beysitzens behelffen, sollen nitt lenger
beyeinander geduldet werden oder bleiben, sie tra-
gen es dann vor eim Rhat ab; es behelt inen auch ein
Rhat bevor die erkantnüß dariiber.

5 Nach dem römischen Recht lag das heiratsfähige Alter
für Mädchen bei 12 Jahren, Inst. 1, 22, ClCiv I, S. 8.
Diese Regelung wurde vom kanonischen Recht über-
nommen und hatte über das Mittelalter hinaus auch im

16. Jahrhundert Geltung, vgl. LMA III, Sp. 1621-1624;
Dieterich, Eherecht, S. 63; RE 5, Sp. 198-227.
6 Unehelich zusammen leben.

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