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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Arend, Sabine [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (17. Band, 1. Teilband = Baden-Württemberg, 3): Schwäbisch Hall, Heilbronn, Konstanz, Isny und Gengenbach — Tübingen: Mohr Siebeck, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.30656#0576
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Nachtrag zu Band XVI

lerter und geschickter Leut zu dem Mynisterio unnd
Schulen zugebrauchen, ziehen und haben möge,
etc.1
Wie und von wem die Stipendiaten
angenommen sollen werden
Solche Hundert Knabenm, so diser unser Ordnung
nach in gedacht unser Stipendium auffzunemen, die
sollen zuvor in unserm Land erborn, erzogen und
zur zeit ires anhaltens noch unsere Landtkinder und
(damit sie dest eher zum Ministerio Verbi befürdert)
neines zimblichen alltersn , ungefahrlich sechszehen
oder sibenzehen Jar, sein. Deßgleichen ire gutte und
gnugsame Gezeugnussen ante actae vitae, wolhal-
tens, auch das weder dero Eltern noch sie in Patri-
moniis deß vermögens seien, ire Studia für | clxiib |
sich selbst zu absolviern, oauch oben gesetzten al-
terso, von unsern Pfarrherrn, Amptleutten, Gerich-
ten und Schulmeistern fürzulegen wissen.
Auch sie der Praeceptorum latinae Grammaticae
und rudimentorum graecae linguae wol, der Dialec-
ticae unnd Rhetoricae zimlichen bericht und wissen,
dieselben bonis authoribus zu appliciern, deßglei-
chen in exercitio Styli geübt, Und des sondern
entlichen vorhabens in seinenp Studiis fürzufaren,
die so lang mit Gottes Gnad und verleihung seines
heiligen Geists durch Christum zu continuiern,
qFürnämlich aberq, sich auff die Theologi zubegeben
Und bey unserm Stipendio müglichen fleiß in studio
Theologiae fürzuwenden, damit err fürderlichst bey
unsern Kirchen (oder wie wir ines für taugenlich er-
kennen werden) zugebrauchen.

l KO Württemberg 1582: die sollen auch hinfuro darinnen
erhalten werden.
m KO Württemberg 1582: fünfftzig Studiosi.
Fehlt KO Württemberg 1582.
o-o Fehlt KO Württemberg 1582.
p KO Württemberg 1582: iren.
q-q KO Württemberg 1582: Auch.
r Fehlt KO Württemberg 1582.
s KO Württemberg 1582: sie.
t KO Württemberg 1582: gehalten unnd sie dem Visitatori
Scholarum particularium zur zeit seiner Inspection.
u KO Württemberg 1582: Pfarrherr, Visitatorn.
v-v KO Württemberg 1582: der Visitator in seiner Relation
dasselbig ordenlich berichten. Darauff selbiger (inhalt

Wa dann einicher Junger dermassen qualificiert
sein vermeinte und bedacht, mag er diß sein Für-
nemen bey unsern Pfarrherrn, Amptleutten, Gerich-
ten und Schulmeistern selbigen orts, da er sich ge-
haltent, anbringen. Sollen Pfarrherru und Schulmei-
ster ine mit fleiß examinieren, alsdann und so sie
den also, wie oblaut, geschickt befinden v(da-
rinnen sie gut auffsehens haben sollen, das sie kein
untauglichen vergebenlich in unkosten füren), ime
seines ingenii eruditionis und morum literas testi-
moniales gebenv'.
Deßgleichenw unsere Amptleut und Gericht sei-
nes alters, auch seiner Eltern oder eigen zeittlichen
Vermögens, Wesens, derselben thun unnd lassens
unnd ob der Anhaltend mehr Geschwisterigt, diesel-
ben erzogen oder nit, ime verschlossen, satten Be-
richt an uns gestelt sampt irem | clxiiia | angehengten
Fürbitt und gut ansehen mittheilen und den Kna-
ben darmit zu unseren geordneten Kirchenrhäten
weisen, doch hierunder diß auffsehen und under-
schid haben, das sie kein Jungen, so mit einer heim-
lichen oder schädlichen, beschwärlichen Leibs
Kranckheit beladen, also presentiern oder befür-
dern.
xSo nun einer also vor inen, unsern Kirchenrhä-
ten, erscheint, wöllen Wir, das derselb vor den be-
sondern Deputaten seiner Erudition angesprochen
unnd, wo er von inen des Stipendii fähig befunden
unnd ein locus vacans vorhanden, also baldx unsern
Superintendenten und Magistro Domusy unsers Sti-
pendii zgehn Tüwingen dermassen presentiert, Näm-
lich wo er von inen im Examine gleicher gestalt tau-

obgesetzter Ordnung) in das gemein järlich Examen be-
schriben, volgendts dem Delectu nach die besten nach
gestalt irer Erudition durch unsere Theologos und Kir-
chenräth zum Subsidio unsers Paedagogii allhie zugelas-
sen oder in unser Kloster eins oder auch ins Stipendium
zu Tüwingen (sovil loca vacantia vorhanden) geordnet
werden.
w KO Württemberg 1582: Doch sollen.
x-x KO Württemberg 1582: Wann dann von unserm Pae-
dagogio allhie oder andern Particular Schulen unsers
Fürstenthumbs Knaben gehn Tüwingen in unser Stipen-
dium presentiert, sollen dieselbigen von.
y KO Württemberg 1582: domus solches.
z-z KO Württemberg 1582: auch examiniert, unnd, da sie

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