42o. Ordnung für adelige Schüler und Studenten 1559
lDamit und aber sie zu Tüwingen beysamen un-
der gemeiner Disciplin aufferzogen und angehalten,
haben wir das Barfüsser Closter1 daselbst hierzu er-
geben und gedencken, zu gelegner irer underbrin-
gung dasselb mit notwendigen Gemachen verfassen
und zurichten, Auch sondere eigne gelerte, Gotts-
förchtige Praeceptores, so die wonung und |cxcia|
Haußhaltung darinnen haben, sampt einem Famulo
mit einer zimblichen Besoldung contentiern zulas-
senl.
Wa dann under denselben sich ettliche also mit
irem studieren befürdern, auch der Zucht halben
dermassen anschicken und halten thäten, das irent-
wegen ein sondere hoffnung und darzu geschickt be-
funden, frembde Sprachen zu lernen, mSeien wir
gnädiglich entschlossenm, dieselben und ungefahr-
lich biß auff zehen in frembde Land zuverschicken,
die Sprachen zulernen, auch weitters, was zusehen
und zuerfaren, wie dann Adels personen gebürt und
wol ansteet, und deren jedem mit einer noch mehrer
stattlicheren hilff zuerscheinenn und dieselb auff
drey oder vier Jar lang, als namlichen Jars dero je-
dem ein hundert Guldin zuraicheno, damit sie also
schier von Jugent auff bey den guten Künsten2,
auch zu Tüwingen den principiis Iuris, darzu den
nottwendigen Sprachen, bevorderst aber in Gottes
forcht, erbarer zucht und disciplin aufferzogen und
darzu gewönt werden.
l-l Fehlt KO Württemberg 1582.
m-m KO Württemberg 1582: haben ire L.
n KO Württemberg 1582: erschinen.
o KO Württemberg 1582: geraicht.
p Fehlt KO Württemberg 1582.
q Fehlt KO Württemberg 1582.
r KO Württemberg 1582: S. L.
s KO Württemberg 1582: haben.
t Fehlt KO Württemberg 1582.
u KO Württemberg 1582: gethon.
v KO Württemberg 1582: S. L.
w KO Württemberg 1582: gethon.
x Fehlt KO Württemberg 1582.
y KO Württemberg 1582: S. L.
z KO Württemberg 1582 Überschrift: Ordnung, die Stu-
diosen vom Adel belangendt.
Dieweil und aber wirp diß fürnemen fürnämlich
der ursachen und bewegnuß bedacht, damit wirq die
dermassen aufferzogne zu unsernr Rhäten und Ober-
amptleutten und sonsten gemeines unsers Fürsten-
thumbs und Landschafft wolfart und notturfft hal-
ber zugebrauchen, So werdens ire Eltern, Vormün-
der oder nächste Freund anfangs, wann sie in die
Particular Schulen eingenommen, unst zusagen und
verspruch thunu, sie zu den studiis, sovil an inen,
bestes fleiß anzuhalten, auch wa sie ir Alter, als vor-
steet, erlangen, dahin zuweisen, unsv vor andern zu-
dienen. Deßgleichen auch die Jungen, wa sie ire si-
benzehen Jar erraicht, in beysein irer Eltern, Cura-
torn oder nächsten Freunden3 gleichmässige Promis-
sion thunw, die angefangene studia zuvolfieren, auch
unsx hernacher, so sie, wie oben gesetzt, iren cursum
absolviert und erfordert wurden, unsy alsdann vor
andern Herrschafften zudienenz. | cxcib |
Wa dann einer solchen Verspruch nit thun, auch
dannzumal oder darvor zu den studiis nit taugenlich
befunden oder sich sonsten so ungebürlichen
ahalten thätea, das seinethalber kein spes, der
solleb durch die hierzu von unsernc verordneten In-
spectoribus bey unsd angebracht, eGedencken wir,
denselben bey zeiten wider abzuschaffen, seinen El-
tern, Vormündern oder Freunden heimzuschickene,
auff das sie in ander weg zubedencken, wie ime son-
sten zuhelffen sein wöll.
a-a KO Württemberg 1582: gehalten.
b KO Württemberg 1582: hat sollen.
c KO Württemberg 1582: S. L.
d KO Württemberg 1582: derselben.
e-e KO Württemberg 1582: damit selbiger bey zeiten wider
abgeschaffen, seinen Eltern, Vormündern oder Freunden
heimgeschickt werden.
1 Das um 1272 gegründete Franziskanerkloster (Barfüßer-
kloster) wurde nach der Reformation in das Collegium
Illustre umgewandet, vgl. Reformation in Württemberg,
S. 230; Brecht/Ehmer, Reformationsgeschichte,
S. 335; Ehmer, Bildungsideale, S. 22; ders., 450 Jahre,
S. 134; Stahlecker, Lateinschulwesen, S. 35f.
2 Artes Liberales.
3 Verwandten.
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lDamit und aber sie zu Tüwingen beysamen un-
der gemeiner Disciplin aufferzogen und angehalten,
haben wir das Barfüsser Closter1 daselbst hierzu er-
geben und gedencken, zu gelegner irer underbrin-
gung dasselb mit notwendigen Gemachen verfassen
und zurichten, Auch sondere eigne gelerte, Gotts-
förchtige Praeceptores, so die wonung und |cxcia|
Haußhaltung darinnen haben, sampt einem Famulo
mit einer zimblichen Besoldung contentiern zulas-
senl.
Wa dann under denselben sich ettliche also mit
irem studieren befürdern, auch der Zucht halben
dermassen anschicken und halten thäten, das irent-
wegen ein sondere hoffnung und darzu geschickt be-
funden, frembde Sprachen zu lernen, mSeien wir
gnädiglich entschlossenm, dieselben und ungefahr-
lich biß auff zehen in frembde Land zuverschicken,
die Sprachen zulernen, auch weitters, was zusehen
und zuerfaren, wie dann Adels personen gebürt und
wol ansteet, und deren jedem mit einer noch mehrer
stattlicheren hilff zuerscheinenn und dieselb auff
drey oder vier Jar lang, als namlichen Jars dero je-
dem ein hundert Guldin zuraicheno, damit sie also
schier von Jugent auff bey den guten Künsten2,
auch zu Tüwingen den principiis Iuris, darzu den
nottwendigen Sprachen, bevorderst aber in Gottes
forcht, erbarer zucht und disciplin aufferzogen und
darzu gewönt werden.
l-l Fehlt KO Württemberg 1582.
m-m KO Württemberg 1582: haben ire L.
n KO Württemberg 1582: erschinen.
o KO Württemberg 1582: geraicht.
p Fehlt KO Württemberg 1582.
q Fehlt KO Württemberg 1582.
r KO Württemberg 1582: S. L.
s KO Württemberg 1582: haben.
t Fehlt KO Württemberg 1582.
u KO Württemberg 1582: gethon.
v KO Württemberg 1582: S. L.
w KO Württemberg 1582: gethon.
x Fehlt KO Württemberg 1582.
y KO Württemberg 1582: S. L.
z KO Württemberg 1582 Überschrift: Ordnung, die Stu-
diosen vom Adel belangendt.
Dieweil und aber wirp diß fürnemen fürnämlich
der ursachen und bewegnuß bedacht, damit wirq die
dermassen aufferzogne zu unsernr Rhäten und Ober-
amptleutten und sonsten gemeines unsers Fürsten-
thumbs und Landschafft wolfart und notturfft hal-
ber zugebrauchen, So werdens ire Eltern, Vormün-
der oder nächste Freund anfangs, wann sie in die
Particular Schulen eingenommen, unst zusagen und
verspruch thunu, sie zu den studiis, sovil an inen,
bestes fleiß anzuhalten, auch wa sie ir Alter, als vor-
steet, erlangen, dahin zuweisen, unsv vor andern zu-
dienen. Deßgleichen auch die Jungen, wa sie ire si-
benzehen Jar erraicht, in beysein irer Eltern, Cura-
torn oder nächsten Freunden3 gleichmässige Promis-
sion thunw, die angefangene studia zuvolfieren, auch
unsx hernacher, so sie, wie oben gesetzt, iren cursum
absolviert und erfordert wurden, unsy alsdann vor
andern Herrschafften zudienenz. | cxcib |
Wa dann einer solchen Verspruch nit thun, auch
dannzumal oder darvor zu den studiis nit taugenlich
befunden oder sich sonsten so ungebürlichen
ahalten thätea, das seinethalber kein spes, der
solleb durch die hierzu von unsernc verordneten In-
spectoribus bey unsd angebracht, eGedencken wir,
denselben bey zeiten wider abzuschaffen, seinen El-
tern, Vormündern oder Freunden heimzuschickene,
auff das sie in ander weg zubedencken, wie ime son-
sten zuhelffen sein wöll.
a-a KO Württemberg 1582: gehalten.
b KO Württemberg 1582: hat sollen.
c KO Württemberg 1582: S. L.
d KO Württemberg 1582: derselben.
e-e KO Württemberg 1582: damit selbiger bey zeiten wider
abgeschaffen, seinen Eltern, Vormündern oder Freunden
heimgeschickt werden.
1 Das um 1272 gegründete Franziskanerkloster (Barfüßer-
kloster) wurde nach der Reformation in das Collegium
Illustre umgewandet, vgl. Reformation in Württemberg,
S. 230; Brecht/Ehmer, Reformationsgeschichte,
S. 335; Ehmer, Bildungsideale, S. 22; ders., 450 Jahre,
S. 134; Stahlecker, Lateinschulwesen, S. 35f.
2 Artes Liberales.
3 Verwandten.
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