Landau
F.: Wie vil sein der haüpstück des waren |Br| Christ-
lichen glaübens, die im Evangelio grundt haben,
und wie laütten sie? Und wie versteestu sie?
[A.:] Es seyn ir xii und lautten also.
Der erst Artickel.
Ich glaub in got, vatter, almechtigen, schöpffer
hymmels und erdtreychs.
Das hat die meynung: Ich glaüb und bin sein
gewiß im grundt meines hertzens, das der eynig,
ewig, almechtig gott, der hymmel und erden er-
schaffen hat, mein fruntlicher, günstiger, liber vat-
ter sey, und ich sein außerweltes, hertzliebes kindt
sey, und das er mir auch thon werde, wie ein güns-
tiger vatter eym lieben kinde zuthun schuldig unnd
geneygt ist, unangesehen, das ich von geburt her
eyn armer, unnützer sünder bin und bleyb biß in
den dot hyneyn.
Der ander Artickel.
Ich glaüb in Jhesum Christum, seinen eynigen
son, unsern herren.
Das hat die meynung: Ich glaüb und |Bv| bin
seyn gewiß im grundt meynes hertzens, das Jesus
Christus ein natürlicher, eyniger, ewiger und al-
mechtiger son gottes ist, der durch ein ewige, unaus-
sprechliche geburt vom vatter geborn würdt und die
zweyte person in der gotheyt ist, das er auch ein
gewaltiger herr sey nach seiner menscheyt uber
mich und alle creatur, und das mir sein gewaltige
herschafft nymmer zu schaden, sonder allwegen zu
nutz und ewiger seligkeit dienen werde.
Der dritt Artickel.
Ich glaüb, das der gemelt son gottes, Jesus
Christus, von dem heyligen geyst empfangen und
auß der Junckfrawen maria geborn sey.
Das hat diessen verstandt: Ich glaüb, das der
ewigk, natürlich son Gottes eyn warhafftiger, na-
türlicher mensch worden sey und nicht desto weni-
ger allezeyt warhafftiger gott ver[b]liben, und das
solliche menschwerdunng ubernatürlich durch den
heyligen geyst in dem junckfreulichen | BIIr | leyb
Marie vollenbracht sey. Das es auch mir zugut, auf
das ich der ewigen gotheit teylhafftig würde, ge-
schehen sey.
Der vierdt Artickel.
Ich glaüb, das Jesus Christus, meyn herr, under
dem richter Poncio Pilato gelitten hab, gecreutziget,
gestorben und begraben sey.
Das hatt diessen synn: Ich glaübe, das mein her-
re Jesus Christus sich selbs gutwilligklich auß ge-
horsam des hymmelischen vatters in die handt der
sünder ergeben und also under dem richter Pylato
allein nach der menscheyt gelitten hab, am creutz
gestorben und begraben sey worden. Und das es al-
les mir zu gut gescheen sey auß gnaden, uff das ich
durch das unbefleckt blut des Lemlins gottes von
meynen sünden geweschen und durch den unschül-
digen zeytlichen todt meynes lieben herren vom ewi-
gen todt erlöset würde.
Der fünfft Artickel.
Ich glaüb, das Jesus Christus, meyn |BIIv| herr,
zun hellen abgestiegen und am dritten tag wyde-
rumb von den todten auferstanden sey.
Das hat diese meynung: Ich glaüb, das die aller-
heyligste sele meynes herren Jesu Christi, nachdem
sie am Creutz vonn dem allerheyligsten leyp auß-
gangen ist, hinabe in die helle gestiegen sey und alda
iren unüberwindtlichen gewalt und herschafft auch
den verstossenen Engeln zu prüfen geben hab, und
darnach am dritten tage sich widerumb mit dem
leyp im grabe vereyniget unnd demselbigen ein neu-
wes, clarificiert und eusserlichs leben geben hab.
Und das solichs alles mir zu dienst geschehen sey,
auff das mir durch Christum nit alleyn die welt,
sünde und tode, sonder auch die hell mitsampt den
teuffeln uberwunden und unschädlich gemacht wür-
den. Unnd zu gleycher weyß mein herr und haüpt-
mann Christus Jesus warhafftigk erstanden ist, das
ich auch also uff den tag des herren in ein neuwes,
clarificierts und ewiges leben ersteen werde. | BIIIr |
Der Sechste artickel.
Ich glaübe, das Jesus Christus, meyn herr, sey
auffgestiegen in hymmel unnd do sitze zur gerechten
seines almechtigen vatters.
Das hat diesen synn: Ich glaüb, das meyn herr
Jesus Christus mit leyp und sele, wie er auß dem
grabe erstanden ist, das ertterreych unnd die leyp-
lich beywonung der sterblichen menschen geräumet
38
F.: Wie vil sein der haüpstück des waren |Br| Christ-
lichen glaübens, die im Evangelio grundt haben,
und wie laütten sie? Und wie versteestu sie?
[A.:] Es seyn ir xii und lautten also.
Der erst Artickel.
Ich glaub in got, vatter, almechtigen, schöpffer
hymmels und erdtreychs.
Das hat die meynung: Ich glaüb und bin sein
gewiß im grundt meines hertzens, das der eynig,
ewig, almechtig gott, der hymmel und erden er-
schaffen hat, mein fruntlicher, günstiger, liber vat-
ter sey, und ich sein außerweltes, hertzliebes kindt
sey, und das er mir auch thon werde, wie ein güns-
tiger vatter eym lieben kinde zuthun schuldig unnd
geneygt ist, unangesehen, das ich von geburt her
eyn armer, unnützer sünder bin und bleyb biß in
den dot hyneyn.
Der ander Artickel.
Ich glaüb in Jhesum Christum, seinen eynigen
son, unsern herren.
Das hat die meynung: Ich glaüb und |Bv| bin
seyn gewiß im grundt meynes hertzens, das Jesus
Christus ein natürlicher, eyniger, ewiger und al-
mechtiger son gottes ist, der durch ein ewige, unaus-
sprechliche geburt vom vatter geborn würdt und die
zweyte person in der gotheyt ist, das er auch ein
gewaltiger herr sey nach seiner menscheyt uber
mich und alle creatur, und das mir sein gewaltige
herschafft nymmer zu schaden, sonder allwegen zu
nutz und ewiger seligkeit dienen werde.
Der dritt Artickel.
Ich glaüb, das der gemelt son gottes, Jesus
Christus, von dem heyligen geyst empfangen und
auß der Junckfrawen maria geborn sey.
Das hat diessen verstandt: Ich glaüb, das der
ewigk, natürlich son Gottes eyn warhafftiger, na-
türlicher mensch worden sey und nicht desto weni-
ger allezeyt warhafftiger gott ver[b]liben, und das
solliche menschwerdunng ubernatürlich durch den
heyligen geyst in dem junckfreulichen | BIIr | leyb
Marie vollenbracht sey. Das es auch mir zugut, auf
das ich der ewigen gotheit teylhafftig würde, ge-
schehen sey.
Der vierdt Artickel.
Ich glaüb, das Jesus Christus, meyn herr, under
dem richter Poncio Pilato gelitten hab, gecreutziget,
gestorben und begraben sey.
Das hatt diessen synn: Ich glaübe, das mein her-
re Jesus Christus sich selbs gutwilligklich auß ge-
horsam des hymmelischen vatters in die handt der
sünder ergeben und also under dem richter Pylato
allein nach der menscheyt gelitten hab, am creutz
gestorben und begraben sey worden. Und das es al-
les mir zu gut gescheen sey auß gnaden, uff das ich
durch das unbefleckt blut des Lemlins gottes von
meynen sünden geweschen und durch den unschül-
digen zeytlichen todt meynes lieben herren vom ewi-
gen todt erlöset würde.
Der fünfft Artickel.
Ich glaüb, das Jesus Christus, meyn |BIIv| herr,
zun hellen abgestiegen und am dritten tag wyde-
rumb von den todten auferstanden sey.
Das hat diese meynung: Ich glaüb, das die aller-
heyligste sele meynes herren Jesu Christi, nachdem
sie am Creutz vonn dem allerheyligsten leyp auß-
gangen ist, hinabe in die helle gestiegen sey und alda
iren unüberwindtlichen gewalt und herschafft auch
den verstossenen Engeln zu prüfen geben hab, und
darnach am dritten tage sich widerumb mit dem
leyp im grabe vereyniget unnd demselbigen ein neu-
wes, clarificiert und eusserlichs leben geben hab.
Und das solichs alles mir zu dienst geschehen sey,
auff das mir durch Christum nit alleyn die welt,
sünde und tode, sonder auch die hell mitsampt den
teuffeln uberwunden und unschädlich gemacht wür-
den. Unnd zu gleycher weyß mein herr und haüpt-
mann Christus Jesus warhafftigk erstanden ist, das
ich auch also uff den tag des herren in ein neuwes,
clarificierts und ewiges leben ersteen werde. | BIIIr |
Der Sechste artickel.
Ich glaübe, das Jesus Christus, meyn herr, sey
auffgestiegen in hymmel unnd do sitze zur gerechten
seines almechtigen vatters.
Das hat diesen synn: Ich glaüb, das meyn herr
Jesus Christus mit leyp und sele, wie er auß dem
grabe erstanden ist, das ertterreych unnd die leyp-
lich beywonung der sterblichen menschen geräumet
38