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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]; Bergholz, Thomas [Oth.]; Goeters, J. F. Gerhard [Oth.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (19. Band = Rheinland-Pfalz, 2, 1. Teilband): Die Reichsstädte Landau, Speyer und Worms - die Grafschaften Leiningen, Sayn und Wied - die Wild- und Rheingrafschaft - das Fürstentum Pfalz-Simmern - die Grafschaft Pfalz-Veldenz (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2008

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https://doi.org/10.11588/diglit.30659#0066
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Landau

Vom Manne gottes, Jesu Christo.
Wer ist aber der selig, fromm, gerecht Manne got-
tes, Jesus Christus, und wo kompt er ursprüncklich
her? |Aiiv |
Er kompt vom hymel herabe, von dem ewigen,
allmechtigen Got, Und ist der recht Emanuel,5 von
welchem die heyligen Propheten geweyssaget haben,
der ware, natürliche und eyngeborne Sone gottes,
warer Gott unnd mensch, durch welchen got hymel
und erden und alles, was erschaffen ist, erschaffen
hat, auch alles erhaltet und regiert, was erhalten
und regirt wirt, und alles fromm und selig machet,
was fromm und selig gemacht wirt. Hebr. 1.6 1. Co-
rinth. 15.7 Math. 28.8
Was gehört zu eim rechten frommen Christen men-
schen?
Das gehört darzu, das er recht glaube, Christlich
getaufft sey und hin furter wandel, gleich wie Chris-
tus gewandelt und zu wandeln bevolhen hat. Math.
16.9 1. Joh. 2.10
Wie soll er glauben, das er recht glaube?
Er soll glauben, das ein Eyniger, Ewiger, all-
mechtiger Got ist, der himel und erden und alles,
was darin ist, auß nichts erschaffen hat durch sein
eingebornen Sone Jesum Christum und ewige ver-
geltung thue allen, die in suchen von hertzen. He-
bre.1 und 11.11 |Aiiir|
Von Gott.
Was ist Gott?
Got ist ein Geist, das eynig, warhafftig gut, on
welchs nyemands recht fromm oder selig werden
kan, Joh. 4.12 Lu 18.13

5 Jes 7,14; Mt 1,23.
6 Hebr 1,1-4.
7 1Kor 15,20-57.
8 Mt 28,18-20.
9 Mt 16,24.
10 1Joh 2,3-6.

Wie heyßt Gott?
Got heißt Got, dann er ist uber alle namen, und
wirt aber von dem herrn Christo sonderlich mit
dreien namen genant. Math 28.14
Wie heyssen dieselbigen drei namen Gottes?
Sie heyssen also: Vatter, Sone, heilger geist.
Von der heyligen Treyfaltigkeit Gottes.
Warumb hat Christus Got mit disen dreien namen
genant?
Darumb hat ers gethan, dann Got ist dreifaltigk
in der person und einfeltig im wesen.
Von den personen in der Gotheit.
Was ist ein person in der Gotheit?
Es ist ein ewige, unwandelbar, substantzliche
eygenschafft in der ewigen Gotheit, on welche eigen-
schafft sie nie gewesen ist unnd nymerme gesein
kan. Und dieweil dann sollicher eigenschafften drei
in der ewigen Gotheit bestehn, welche Christus mit
den heyligen dreyen namen offenbaret und ange-
zeigt hat; |Aiiiv | so bekennet man im Christlichen
glauben, das drei personen in der Gotheit sein.
Wirt aber Got auch in der heyligen schrifft ein per-
son geheyssen?
Neyn, man finds nyrgends außtrücklich.
Warumb heissen dann die Christen Gott eyn person,
so doch geschrieben steet, das dem gottes wort we-
der zugesagt noch abgebrochen werden soll? Deut.
4.15

11 Hebr 1,2-3; Hebr 11,1-31.
12 Joh 4,24.
13 Lk 18,9-14.
14 Mt 28,19.
15 Dtn 4,2.

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