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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]; Goeters, J. F. Gerhard [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (19. Band = Rheinland-Pfalz, 2, 1. Teilband): Die Reichsstädte Landau, Speyer und Worms - die Grafschaften Leiningen, Sayn und Wied - die Wild- und Rheingrafschaft - das Fürstentum Pfalz-Simmern - die Grafschaft Pfalz-Veldenz (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2008

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https://doi.org/10.11588/diglit.30659#0076
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Landau

Em gemeine offen Beichte, wie sie den
Predigkindern vorgesprochen wirt.

Ich armer sunder bekenne dem ewigen, almechtigen
Got, meinen freuntlichen, lieben vatter, das mein
gantz leben [ist] sund und schult, dan es ist noch in
keinem stuck, wie es fur gott sein solt; drumb so
verzage ich meiner sunde halben an mir selbs und an
der gantzen welt, dann derselbigen sein so vil, das
ich sie nit alle erkennen oder erzelen kane, und ist
darzu auch die aller kleinste so bose, das sie den
ewigen todt verschuldet hat, dann sie ist weder got,
das ewig gut, gescheen. Nun weiß ich auch wol, das
die gantze welt mit mir in diser schult steet, dieweyl
geschriben steet: alle menschen sein lugenhaff-
tig;65 darumb kan ich mein trost zu der gantzen welt
nit gestellen, das ich aber gleich wol in meinen sun-
den nit verderbe und nit des ewigen totes daruber
sterbe, So will ich die hilffe bei Got suchen und laß
mich nit hindern, das ich so ein armer, verdorbner
sunder bin, sonder ich sihe vil meh daruff, das got so
ein freuntlicher, holtseliger vatter ist und mir ewige
vatterliche liebe erzeiget hat an seinen eingebornen
geliebten Sone, meinen herrn Jesu Christo, dweyl er
mir denselbigen zu einem ewigen opffer fur alle mei-
ne sunde am Creutz gemacht hat und in auch wi-

s-s Fehlt bei Reu.
65 Ps 116,11; Röm 3,4.
66 Phil 2,9.

derumb vom todte zu meiner gerechtigkeit erweckt
und im dem namen uber alle namen im hymelischen
wesen geben hat.66 Das ists, das mich erhaltet und
mein hertz troestet, das ich an Got nit verzagen und
nymerme[r] an im verzweiffelen will, Sonder ich be-
ger gnade und glaube, auch vergebung aller meiner
sunde, doch nit anderst dann allein im namen und
verdienst meines herrn und Gottes, Jesu Christi.
Folget nun die zusage Christi uß dem heyligen
Evangelio von verzeihung der sunde,67 Item erma-
nung zum gebet Und von erhoerung des gebets der
glaubigen.68 |Ciiiv| Nach dem gebet folget die Evan-
gelische troestung und absolution uber die glaubigen
und das urtheyl der maledeyung uber die unglaubi-
gen, wie Mar. ultimo geschrieben steet.69
Mit dem segen Gottes würt beschlossen 4. Mos. 6:
Der herr segne dich und behüt dich, sDer herr er-
leucht sein angesicht uber dir und sey dir genedig,
Der herr hebe sein angesicht auff dichs und geb dir
friden.70 Amen. |Ciiiir|

67 Mt 18,18; Joh 20,23.
68 Mt 18,19.
69 Mk 16,16.
70 Num 6,24-26.

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