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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]; Goeters, J. F. Gerhard [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (19. Band = Rheinland-Pfalz, 2, 1. Teilband): Die Reichsstädte Landau, Speyer und Worms - die Grafschaften Leiningen, Sayn und Wied - die Wild- und Rheingrafschaft - das Fürstentum Pfalz-Simmern - die Grafschaft Pfalz-Veldenz (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2008

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https://doi.org/10.11588/diglit.30659#0147
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1. Deutsche Messe 1524

gefallen war? Er sprach: Der die barmhertzigkeyt an
iem that. Da sprach Jesus zu iem: So gang hien
unnd thu des gleichen.
Das Patrem.8
Ich glaub in eynen got, Vatter, almechtigen Schöpf-
fer des himmels und der erden, aller sichtbaren und
unsichtbaren [ding]. Und in eynen herren Jesum
Christum, eyn eynigen gebornen sun gottes, geboren
auß dem vatter vor allen weltten, eyn gott, eyn
liecht von eym liecht. Eyn waren gott von eynem
waren got, geboren, nit gemacht. Eyn wesen mit
dem vatter, durch welchen alle ding sind gemacht,
welcher umb willen der menschen und umb unsers
heylß willen ist abgestigen von den hymmelen und
ist fleysch worden von dem heyligen geyst und auß
Maria, der jungfrawen, mensch worden, gecreutzi-
get umb unsert willen, under Pontio Pilato gelitten,
gestorben und begraben. Abgestigen zu der helle
und ist ufferstanden am dritten tag nach der ge-
schrifft und uffgefaren in den hymmel, sitzet zu der
gerechten des vatters und wider zukünfftig [ist] mit
glori, zu urteilen die lebendigen und todten, welches
reich kein end wirt sein. Und in den heiligen geyst,
den herren und lebendigmacher, der auß dem vater
und dem sun entspreist, der mit dem vatter und
sampt dem sun wirt angebeten und mit geeret, der
do geredt hat durch die Propheten, unnd glaub eyn
heylige Christliche und Apostolische gmeyn. Ich be-
kenn eyn tauff in ablösung der sünd und wart uffer-
stendung der todten und eyn leben der zukünfftigen
welt. A[men].
Bereytung des kelchs.
Liben Brüder und schwestern, bitten got, das mein
und ewer gebet angenem sei.
Der herr sei mit euch.
Antwort: Und mit deinem geyst.

8 Patrem = Credo (da der erste Vers Credo in unum Deum
vom Priester intoniert wurde und der Chor erst mit dem
Wort Patrem omnipotentem einsetzte).

Prefatio.
Erhebt euwer hertzen zu gott.
Antwort: Wir erhebens zu gott.
Last unns dancksagen gott unßerem herrenn.
Antwort: Das ist billich unnd recht.
Ja, Warlich ist es billich und recht, auch heylsam,
das wir an allen orten zu aller zeit dir, heyliger va-
ter, Almechtiger, ewiger got, dancksagen durch
Christum unsern herren: Durch welchen alle Engel
und die himmlischen kräft anbetten, Eren unnd lo-
benn dein herliche maiestat, mit den selbigen bit-
tenn wir, wöllest zuloßenn unnd annemen unßer
stimm, das wir dich auch loben unnd sprechen on
endt:
Heyliger, Heyliger, Heyliger herr gott Sabaoth, vol
sind hymmel und erde deiner herlickeyt. Osianna in
den höchsten. Bene + deiet sei, der do kümpt in dem
namen des herren.9 Glück und heyl in den höchsten.
Darumb, aller güttigster vatter, bitten und begeren
wir undertheniglich durch Jesum Christum, deinen
sun, unsern heren, du wöllest diß dein brot und wein
anschawen, gesegnen und bene + deien. Auch unser
gebet, so wir zu dem ersten für deine heylige Christ-
liche kirchen thun, genediglichen annemen, diesel-
bigen befriden, behüten, vereynigen und regieren,
durch den gantzen umbkreyß der weltt mit keyser,
künig und allen unseren öbersten, mit sampt allen
deinen Christgläubigen.
O herr, gedenck aller deiner diener und dienerin und
aller umstender, deren glauben und andacht dir
wyssen ist, für der selen und leibs heyl wir dich bit-
ten, uff das wir alle durch hilff deines schirms be-
waret werden durch Jesum Christum, unseren her-
ren.
Darumb bitten wir: O herr, wöllest dich unser
und aller unser gebet genediglich annemen und alle
9 Das Kreuz markiert die Stelle, an der der Liturg das
Kreuzzeichen über den Elementen vollziehen soll.

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