Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]; Goeters, J. F. Gerhard [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (19. Band = Rheinland-Pfalz, 2, 1. Teilband): Die Reichsstädte Landau, Speyer und Worms - die Grafschaften Leiningen, Sayn und Wied - die Wild- und Rheingrafschaft - das Fürstentum Pfalz-Simmern - die Grafschaft Pfalz-Veldenz (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2008

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30659#0174
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Worms

[...] das seine güte alles ubertrifft und du solt dem
glauben deiner glaubigen vorältern nachfolgen.
Das dritt Gebot.
U.: Welches ist das dritt gebott?
K.: Du solt nit falsch schweren bey dem namen
deines Gottes, dann der [...] |Giiir|
[...] das man den namen Gottes heilige, wie das Vat-
ter unser leret.
Un.: Wie halt sichs mit dem Eydschweren?
K.: Schweren bey dem namen des Herren in der
warheit, wann es die Ehr Gottes und des nechsten
nutz unnd notdurfft erheischt, ist es ein Gottes-
dienst, v. buch Mose vi. cap.160
U.: Hastu des kein ursach auß der geschrifft?
K.: Ja, ich hab.
U.: Welche?
K.: Ein jeder, der da anrüffet den Namen des
Herren, der wirt selig, Joel. iii.161 Der Name des
Herren ist ein festes Schloß, der gerecht laufft dahin
und wirt beschirmet, in Sprüchen Salomonis am
xviii. cap.162
U.: Ists dann recht, da man so leichtlich bey dem
Namen Gottes schweret?
K.: Nein, es ist ein schwere schmach Göttlichs
Namens.
U.: Wie so?
K.: Da sollen wir den heiligen Namen Gottes nit
anders dann mit forcht und zit- |Giiiv| tern und mit
höchster ehrerbietung nennen und anrüffen.
U.: Das bedenck wol unnd gewehne dich, daß
dein red seie Ja, Ja, Nein, Nein,163 und schwere aller
ding nicht one not.

p |Giiiiv | fehlt.
q Text zerstört.
160 Dtn 6,13.

U.: Was thun aber die, die durch Gottes und unsers
Herren Jesu namen bey seinem leib und blut, ster-
ben etc. fluchen und den Leuten alles ubel wün-
schen?
K.: Das ist noch vil ein schwerere Gottes leste-
rung.
Un.: Das ist war, dann sie Gott und unsern
Herrn Jesum Christum so vil an inen zu eim Satan
und Leutplager machen, dieweil sein seligmachender
Name die Leut plagen und verderben solle.
i. Die ubertretter dises Gebots seind, die Christum
verleugnen, in zu verkündigen underlassen, un-
danckbar seind, sich selbs loben, den Namen Gottes
lestern, schandtlich vonn Göttlichen dingen reden,
nimmer betten, die heiligen im Himel anrüffen oder
die götzen auff erden, Irthumb außbreiten und be-
schirmen, leichtfertig on alle not schweren. |Giiiir|
ii. Hab [...]p |Gvr|
[Das vierte Gebot.]
[...] äter arbeit, verderbt werden, Sonder in der
[w]ochenq auch einen tag rugen unnd die leut sich
[h]ertzlich dem gottesdienst ergeben.
U.: Warumb feiren wir eben den Sontag?
K.: Der glaub Christi er[for]dert die freiheit der
Ceremonien, [d]ie selbigen auff besserung der ge-
[m]eine anzurichten. Also ists gesche[h]en mit ein-
setzung des Sontags, [w]elchem uns zu geleben zim-
met.
Unser Herr Jesus ist auff den ersten tag zu [d]er ruw
Gottes in das ware himlisch wesen er[st]anden. Da-
her ist der erst tage nach dem Sab[b]ath, welchs un-
ser Sontag ist, gesegnet und ge[h]eiliget worden, das
die kinder Gottes auff di[se]n tag feyer halten.
Auff den tage hat unser Herr Jesus das new
[h]imlisch leben, die ware Göttliche ruw in unser
161 Jo 3,5.
162 Spr 18,10.
163 Mt 5,37.

154
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften