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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]; Goeters, J. F. Gerhard [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (19. Band = Rheinland-Pfalz, 2, 1. Teilband): Die Reichsstädte Landau, Speyer und Worms - die Grafschaften Leiningen, Sayn und Wied - die Wild- und Rheingrafschaft - das Fürstentum Pfalz-Simmern - die Grafschaft Pfalz-Veldenz (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2008

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https://doi.org/10.11588/diglit.30659#0251
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3. Kirchenordnung 1566

Innhalt und Register dieses Agendbüchleins.

Von der Lehr und Predig
fol. 1.
[231]
Von der Tauff
fol. 3.
[233]
Von der Jahetauff
fol. 14.
[238]
Vom Catechismo
fol. 18.
[240]
Von der Privat Beicht
fol. 32.
[246]
Ordnung des Nachtmals
fol. 41.
[250]
Von der Letaney und gemeinen
fol. 49.
[253]
Von den Feyertagen
fol. 65.
[258]
Von der Kirchenkleidung

fol. 66. [259]
Von Kirchen Gesengen
ibid. [260]
Von einleittung der neuwen Eheleut
fo. 67. [260]
Von besuchung der krancken
fo. 74. [263]
Von dem Begrebnuß
fo. 82. [267]
Von der Visitation
fol. 90. [270]
Von Christlichen Schulen
fol. 91. [270]
Von der Ordination
ibid. [271]
Von der Lehr und Predig.

Unser lieber Herr und Heyland Jesus Christus rüffet

Uber solche grosse blindtheit hat sich der Barmhert-
zig Gott auß grundtloser güte unnd gnaden Vätter-
lich erbarmet, seinen lieben unnd einigen Son inn
diese Welt gesandt, daß er dieses des Vatters Gött-
ter, heilige sie inn deiner warheit, dein Wort ist die
Warheit.1 Mit wölchen worten der ewige Gottes Son
dem Seligmachenden Wort Gottes das hüchste anse-
hen und die gröste ehre gibt, daß ers nicht sein wort
(ob er gleich wol warer Gott), sonder ein wort des
Vatters nennet. Wil uns also gleich mit den fingern
weisen und führen, daß, wer dieses wort höret pre-
digen, derselbige höre nicht eines Menschen (der lie-
gen und betriegen kan), sondern Gottes, der allein
gerecht und warhafftig ist, stimme unnd eigentliche
meinung. Es gibt auch der Son Gottes dem wort sei-
nes Himlischen Vatters den aller schönesten namen
und tittel, inn dem ers die Warheit nennet, machet
also einen unterschied zwischen GÖttlicher und
Menschlicher Lehr, dann alle Lehr, wölche auß
menschlichem gutduncken ausserhalb Gottes wort
fürgenommen unnd geübt |lv| würt, ist falsch, unge-
wiß und zweiffelhafftig, dieweil der mensch also jem-
merlich an seinem verstand und vernunfft durch den
fall Adams verderbt, ja gar verblendet ist worden.
1 Joh 17,17.
zig Gott auß grundtloser güte unnd gnaden Vütter-
lich erbarmet, seinen lieben unnd einigen Son inn
diese Welt gesandt, daß er dieses des Vatters GÖtt-
2 Joh 1,18.
liche wort selbst außtheilen unnd verkündigen sol,

Und damit alle menschen vergwissert unnd versi-
chert würden, daß die Lehr, so durch dieses Lehrers
mund verkündiget würt, die Warheit unnd Gott
selbst gefellig sey, so bestettiget unnd bekrefftiget
sie der Vatter mit seiner selbst eignen stimme vom
Himmel herunder, da sein lieber Son Jesus Christus
am fluß Jordan vom Heiligen Johanne die Tauff ent-
Diese Lehr, so unser einiger Heyland Jesus Christus
von seinem Himlischen Vatter uns für zutragen und
zuverkündigen entpfangen hat, fasset er selbst, Luce
am letzten, in zwey sonderliche hauptstuck, da er
seinen Jüngern das verstendnuß, daß sie die Schrifft
verstunden, eröffnet und sprach zu inen: Also muste
Christus leyden unnd aufferstehen von den todten
am dritten tage und predigen lassen inn seinem na-
men Buß und vergebung der Sünden unter allen
Völckern.4
3 Mt 3,17; Mt 17,5.
von seinem Himlischen Vatter uns für zutragen und
zuverkündigen entpfangen hat, fasset er selbst, Luce
am letzten, in zwey sonderliche hauptstuck, da er
seinen Jüngern das verstendnuß, daß sie die Schrifft
verstunden, eröffnet und sprach zu inen: Also muste
Christus leyden unnd aufferstehen von den todten
am dritten tage und predigen lassen inn seinem na-
men Buß und vergebung der Sünden unter allen
VÖlckern.4
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