Leiningen-Westerburg
7. Widmenner unndt widtfrawen sollen den bey-
schlaff nicht halttenn, ob sie woll miteinander ver-
lobtt sein, sie habenn dan zuvohr den segen göttlichs
worts in der kirchenn entpfangenn unndt gehört,
wie wir solchen unzeitigenn, unehrlichenn beyschlaff
samptt anderer leichtfertigkeit auch den jungen, als
knecht undt megdten, hiemit bey hochster straff
wollen verbotten habenn. |
8. Uff tröstrichenn2 soll man zusehn, damit kein
übermut getrieben werde undt man des thodts
unndt christlichen mitleidens vergeße, das kein per-
son mehr als ein halb mas wein verthue, wo etwas
drüber geschehe, soll der wirt mit 4 fl. straffgeltt
verfallenn seyen.
9. Leichpredigenn soll man nit versaumen, die abge-
storbenen ehrlich begrabenn unndt beleittenn undt
sich mit diesem begrabnus unndt newen gottesacker
unverechtlich genuegen lassenn bey straff 5 fl.
Domit diesenn erzehltenn articuln undt puncten ge-
lebtt unndt mit vleis darauff gesehenn werde, sollen
die uberfharer durch die Censoren oder Synodschef-
fen gemerckt undt des sontags nachmittag angezeigt
undt uff vorgehende wahrnung, sofernn dieselbig nit
stadthaben konnen, der Obrigkeit gerugt werdenn.
Undt bey ihren ehren, eydt unndt trewenn, domit
sie von Gott undt der Obrigkeit hierzu verpflichtt,
keinem durch die finger sehenn undt verschweigenn
etc.
[Umschlag:] Kirchenn Ordnung zu Westerburgk,
Anno [15]81 publiciret in sterbensleufften.
2 Vermutlich: Trinken beim Leichenschmaus.
276
7. Widmenner unndt widtfrawen sollen den bey-
schlaff nicht halttenn, ob sie woll miteinander ver-
lobtt sein, sie habenn dan zuvohr den segen göttlichs
worts in der kirchenn entpfangenn unndt gehört,
wie wir solchen unzeitigenn, unehrlichenn beyschlaff
samptt anderer leichtfertigkeit auch den jungen, als
knecht undt megdten, hiemit bey hochster straff
wollen verbotten habenn. |
8. Uff tröstrichenn2 soll man zusehn, damit kein
übermut getrieben werde undt man des thodts
unndt christlichen mitleidens vergeße, das kein per-
son mehr als ein halb mas wein verthue, wo etwas
drüber geschehe, soll der wirt mit 4 fl. straffgeltt
verfallenn seyen.
9. Leichpredigenn soll man nit versaumen, die abge-
storbenen ehrlich begrabenn unndt beleittenn undt
sich mit diesem begrabnus unndt newen gottesacker
unverechtlich genuegen lassenn bey straff 5 fl.
Domit diesenn erzehltenn articuln undt puncten ge-
lebtt unndt mit vleis darauff gesehenn werde, sollen
die uberfharer durch die Censoren oder Synodschef-
fen gemerckt undt des sontags nachmittag angezeigt
undt uff vorgehende wahrnung, sofernn dieselbig nit
stadthaben konnen, der Obrigkeit gerugt werdenn.
Undt bey ihren ehren, eydt unndt trewenn, domit
sie von Gott undt der Obrigkeit hierzu verpflichtt,
keinem durch die finger sehenn undt verschweigenn
etc.
[Umschlag:] Kirchenn Ordnung zu Westerburgk,
Anno [15]81 publiciret in sterbensleufften.
2 Vermutlich: Trinken beim Leichenschmaus.
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