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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]; Goeters, J. F. Gerhard [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (19. Band = Rheinland-Pfalz, 2, 1. Teilband): Die Reichsstädte Landau, Speyer und Worms - die Grafschaften Leiningen, Sayn und Wied - die Wild- und Rheingrafschaft - das Fürstentum Pfalz-Simmern - die Grafschaft Pfalz-Veldenz (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2008

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https://doi.org/10.11588/diglit.30659#0331
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9. Visitations- und Täuferordnung 1609

y2. Alle seine gravamina unnd beschwerungen
auch schrifftlichen ubergebe.
3. Soll ihm angezeigt werden, die visitatores wer-
den auch die schul besuchen.
Welches dan geschehen soll unndt in derselbigen die-
ßes verrichten:
1. Den Catalogum discipulorum von den praecep-
toribus erfordern.
2. Ordinem lectionum cuiusque classis begehren
unnd ersehen.
3. Sollen sie die discipulos examiniren.
4. Exercitium styli explorirn, da es von nöten.
5. Acht haben, daß nichts verdächtiges in die
schul ahn catechismis unndt andern büchern under
die jugendt eingeschoben werde.y
Numero IIII: Vom Organisten.
Puncta, daruff vögte, schultheißen, kelner, juraten,
die von der gemeind, wie auch pfarrer, caplan,
schulmeister unnd glöckner sollen gefragt unndt ge-
hört werden. |65r|
1. Ob sie ein organisten haben?
2. Wer denselben hab anzunemen, zu besolden
unnd zu beurlauben?
z3. Wo er seine wohnung hab unndt wer schuldig
sey, ihme solche zu bestellen?z
4. Wie er heiße?
5. Von wannen er sey?
a6. Wie altt er sey?a
7. Ob er ehelich oder ledig sey unndt ob er ein
ehrliche haußhaltung habe?

y-y Entwurf: Auch was er fur gravamina hab: Ob seine
schulgutter zehendtfrey oder beschweret seien? Ob seine
gefell gebig seien oder nicht? Wer sie strittig mache, wo
und warumb? Was er inn der gemein mit den burgern
gemein hab oder nicht.
Folgt im Entwurf auf Frage 12.
a-a Fehlt Entwurf.
b Entwurf: üppichen, ergerlichen,

8. Ob er unärgerlichen lebe oder in wirtsheusern
unnd andern uppigenb gesellschafften unnd glöchern
mit seinen instrumenten oder sonsten für sein per-
son sich finden laße?
9. Ob er fleißig sey in seinem dinst cunndt neben
dem schulmeister seine stunden in der schulen halte
unnd nichts versaume laut seiner bestallung?c
10. Ob er treulich mit der orgel umbgehe?
11. Ob er die sonn- unndt feyertag unnd dero-
selben abendt19 zur vesper sich in der kirchen uff der
orgel finden laße, auch auff die dinstag, wen hoch-
zeiten gehalten werden?
12. Was seine competentz sey unndt was vor ge-
fälle, stendige unnd unstendige, auch was vor lie-
gend güter er zu seinem dinst zu gebrauchen habe?
|65v|
13. Ob er neben dder orgel unndt schul noch an-
dere dinst hab zu versehend?e
14. Was vor accidentalia ihm zu seinem dinst
einfallen?
15. Wen sein dinst jars auß- unndt angehe?
Mag ihme nach gegebenem bescheidt unndt verwei-
ßung seiner mängel ufferlegt werden:
Bescheid.
1. Alle unndt jede stück seiner dinsten unndt liegen-
den gütern mit ihren beforchungen in specie unndt
schrifftlich zu ubergeben.
2. Auch seine gravamina schrifftlich zu uberlie-
fern.
f3. Mag auch selbst gefragt werden von seinem
namen, vatterlandt, studiis, literis, testimonialibus
unndt andern, wie vorgehendt dem schulmeister etc.
auch geschehen.f

c-c Fehlt Entwurf.
d-d Entwurf: dem orgel schlagen andere dinste in der schule
oder sonsten andere handtierunge habe?
e Frage 13 folgt im Entwurf auf Frage 7.
f-f Fehlt Entwurf.
19 Gemeint: die Vesper am Vorabend des Sonntages bzw.
Festes.

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