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https://doi.org/10.11588/diglit.30659#0332
Leiningen-Hardenburg
Numero V: Vom Glöckner.
Puncta, darüber vögt, schultheis, kelner,g die von
der gemeind, auch pfarrer, caplan, schulmeister
unnd organist sollen befragt unndt gehört werden.
1. Ob unndt was sie vor einen glöckner haben?
2. Wie er heiße?
3. Von wannen er sey?
4. Wer hihn angenommen, anzunemerh unndt ab-
zusetzen habe?i |66r|
5. Ob er ein eigene wohnung hab, zum glockdinst
gehörig, junndt wer schuldig sey, solche zu bawen,
zu bestellen unndt zu erhalten?j
6. Ob er neben dem glockampt eine schreiberey,
schuldienstk oder andere handtierung habe?l
7. Was seine besoldung sey ahn liegenden gütern,
an früchten, wein, pfenning, zinsen, zehenden, klei-
nen unndt großen, unndt andern?
8. Was er für accidentalia haben von kindttauf-
fen, hochzeiten, leichen unndt begrebnußen?
9. Ob ein inventarium vorhanden uber das, so
ihme vertrauet ist, zu verwaren unndt in der kirchen
zu gebrauchen, ob er darüber bürgschafft geleistet?
10. Wen unndt wie offt er min tag unndt nachtm
hab zu leitten?
11. Ob er solche zeit fleißig haltte?
12. Ob er die uhr hab zu richten unndt ob er
darinn trew unndt fleißig sey?
13. Ob er oder die seinen dem pfarrer, caplan,
schulmeister, organisten oder andern zuwider, erger-
lich oder schädtlich sey mit wortten oder wercken?
g Entwurf: Kellner, juraten und.
h-h Entwurf: ein glöckner hab anzunemen, zu besolden.
i Frage 4 kommt im Entwurf an erster Stelle.
j-j Fehlt Entwurf.
k Fehlt Entwurf.
l Frage 6 kommt im Entwurf nach Frage 14.
m-m Entwurf: des tags.
n-n Fehlt Entwurf.
o Entwurf: dinst im jar.
p-p Entwurf: Wenn der Glöckner furgefordert, gehöret und
verabschiedet worden ist, mag iehme zugelassen.
q-q Fehlt Entwurf.
14. Ob er im chor helffe mit singen?
n15. Ob er calcant20 sey unndt orgeltretter uff
der orgel?n
16. Wer die abgengige glocken seil, schnur unndt
dergleiche schuldig sey zu kauffen unndt zu stellen?
|66v|
17. Ob er oder andere in der gemein die gedachte
glockenseill etwa pflegen abzulösen unnd in der
erndt oder im herbst zu gebrauchen, hew unndt
frücht einzuführen, weinfaß zu schroten,21 gebew
uffzuschlagen?
18. Wen sein dinsto ahn- unndt außgehe?
Bescheidt.
pEs mag auch der glöckner dieser jetzt notirter
puncten halben selbsten befragt unndt gehörtt wer-
den und ihme nach verwiesenen mängeln erlaubetp
werden, schrifftlich oder mündtlich seine
qbesoldungr unndq gravamina anzuzeigen.
Numero VI:
Von den mängeln, auch ärgerlichen sünden
unndt lastern,
so in jeglicher gemein fürgehen wider die h[eiligen]
zehen gebott Gottes, sdieser ordnung etc.st
Puncta, darauff vögte, schultheißen, kelner, jura-
ten, die von der gemein oder vom gericht, auch pfar-
rer, caplän, schulmeister, organist, glöckner samptt
unnd sonders zu fragen unndt zu hören sindt.u
r Sic! Vermutlich gemeint: Beschwerungen.
s-s Fehlt Dublette.
t Überschrift und Einleitung sind hier wieder, wie oben bei
Nummer I, vertauscht.
u Die Fragen zum Dekalog sind im Entwurf inhaltlich
identisch, aber fast alle mit leichten Abweichungen (an-
dere Verben oder Hilfsverben, andere Reihenfolgen in
den Aufzählungen u.ä.).
20 Treter [sc. des Blasebalges],
21 Schroten = schwere Lasten bewegen, verladen, vgl.
Grimm, DWb 15, Sp. 1789; vgl. oben S. 283.
312
Numero V: Vom Glöckner.
Puncta, darüber vögt, schultheis, kelner,g die von
der gemeind, auch pfarrer, caplan, schulmeister
unnd organist sollen befragt unndt gehört werden.
1. Ob unndt was sie vor einen glöckner haben?
2. Wie er heiße?
3. Von wannen er sey?
4. Wer hihn angenommen, anzunemerh unndt ab-
zusetzen habe?i |66r|
5. Ob er ein eigene wohnung hab, zum glockdinst
gehörig, junndt wer schuldig sey, solche zu bawen,
zu bestellen unndt zu erhalten?j
6. Ob er neben dem glockampt eine schreiberey,
schuldienstk oder andere handtierung habe?l
7. Was seine besoldung sey ahn liegenden gütern,
an früchten, wein, pfenning, zinsen, zehenden, klei-
nen unndt großen, unndt andern?
8. Was er für accidentalia haben von kindttauf-
fen, hochzeiten, leichen unndt begrebnußen?
9. Ob ein inventarium vorhanden uber das, so
ihme vertrauet ist, zu verwaren unndt in der kirchen
zu gebrauchen, ob er darüber bürgschafft geleistet?
10. Wen unndt wie offt er min tag unndt nachtm
hab zu leitten?
11. Ob er solche zeit fleißig haltte?
12. Ob er die uhr hab zu richten unndt ob er
darinn trew unndt fleißig sey?
13. Ob er oder die seinen dem pfarrer, caplan,
schulmeister, organisten oder andern zuwider, erger-
lich oder schädtlich sey mit wortten oder wercken?
g Entwurf: Kellner, juraten und.
h-h Entwurf: ein glöckner hab anzunemen, zu besolden.
i Frage 4 kommt im Entwurf an erster Stelle.
j-j Fehlt Entwurf.
k Fehlt Entwurf.
l Frage 6 kommt im Entwurf nach Frage 14.
m-m Entwurf: des tags.
n-n Fehlt Entwurf.
o Entwurf: dinst im jar.
p-p Entwurf: Wenn der Glöckner furgefordert, gehöret und
verabschiedet worden ist, mag iehme zugelassen.
q-q Fehlt Entwurf.
14. Ob er im chor helffe mit singen?
n15. Ob er calcant20 sey unndt orgeltretter uff
der orgel?n
16. Wer die abgengige glocken seil, schnur unndt
dergleiche schuldig sey zu kauffen unndt zu stellen?
|66v|
17. Ob er oder andere in der gemein die gedachte
glockenseill etwa pflegen abzulösen unnd in der
erndt oder im herbst zu gebrauchen, hew unndt
frücht einzuführen, weinfaß zu schroten,21 gebew
uffzuschlagen?
18. Wen sein dinsto ahn- unndt außgehe?
Bescheidt.
pEs mag auch der glöckner dieser jetzt notirter
puncten halben selbsten befragt unndt gehörtt wer-
den und ihme nach verwiesenen mängeln erlaubetp
werden, schrifftlich oder mündtlich seine
qbesoldungr unndq gravamina anzuzeigen.
Numero VI:
Von den mängeln, auch ärgerlichen sünden
unndt lastern,
so in jeglicher gemein fürgehen wider die h[eiligen]
zehen gebott Gottes, sdieser ordnung etc.st
Puncta, darauff vögte, schultheißen, kelner, jura-
ten, die von der gemein oder vom gericht, auch pfar-
rer, caplän, schulmeister, organist, glöckner samptt
unnd sonders zu fragen unndt zu hören sindt.u
r Sic! Vermutlich gemeint: Beschwerungen.
s-s Fehlt Dublette.
t Überschrift und Einleitung sind hier wieder, wie oben bei
Nummer I, vertauscht.
u Die Fragen zum Dekalog sind im Entwurf inhaltlich
identisch, aber fast alle mit leichten Abweichungen (an-
dere Verben oder Hilfsverben, andere Reihenfolgen in
den Aufzählungen u.ä.).
20 Treter [sc. des Blasebalges],
21 Schroten = schwere Lasten bewegen, verladen, vgl.
Grimm, DWb 15, Sp. 1789; vgl. oben S. 283.
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