Leiningen-Hardenburg
10. Mandat zum Gottesdienstbesuch
5. März 1610a
Ahnn Superintendenten, Pfarrherrnn zue Durck-
heim etc.
Nach dem unßere gnedige Herrschafft nicht allein
bey jüngst vorge[nomme]nerb visitation underthenig
berichtet werden, sondern mann noch täglich uber
die damahlige beschehene offentliche verwarnung
wieder verhoffen gantz verdrießlich erfahren muß,
das die sonn- unndt feyertägliche wie auch wochen
predigtenn durch der mehrer theill der burger und
inwohner zu Durckheim, bevorab die pfrundter im
spittall und diejenige, die sich doch mehren theils
der gestiefften allmosen geniessen und ernehren,
gantz fahrleßig besucht und versaumbt werdenn,
darauß dann nicht allein sonderliche verachtung
Gottes wort gespuhrt, sondernn auch große ergernus
bey inn- unnd außlendischenn verursacht würdt,
also würdt hiemit auß sonderbahrem befelch unße-
rer gnedigenn herrschafft dem superintendenten zue
Durckheim, magistro Georgio Röhsnern, bevohlen,
uff negst künfftigenn sontagh zu endt der gehalte-
nen morgen predig eine ernstliche vermahnung zu
thun, sonderlich aber mit allem fleiß die arme, so die
allmosen abholen, wie auch ermelte pfründer im
spittal zu erinnernn, das sie mit mehrerm eiffer, alß
bißhero geschehenn, die predigtenn besuchenn
unndt sie alß altte, betagte leuth, so mit keiner
haußsorg oder anderer handtthierung noch gescheff-
tenn beladenn, andernn mit guttem exempel vor-
gehn unnd keine ärgernus geben sollenn.
a Textvorlage (Handschrift): LkA Speyer 60/23 fol. 176r—
177v.
Und damit solchem befelch umb soviel desto steiffer
nachgesetzt werde, soll ermelter superintendens
durch den glöck[n]er zue Durckheim alle predigtenn
gute und fleißige uffacht geben unnd wahrnehmmen
laßen, 176v wer jedes mahl under obgedachten per-
sonen und seinen kirch- und pfarverwandten die
predigt versaumpt, solches alßdann dem jenigenn,
da er keine erhebliche ursach fürzuwenden hatt,
vorfordernc und ihme uffs höchst verweißenn oder,
uff den fall daßelbig hernacher mehrmahlenn ge-
schehenn solte, alßdan nicht allein diejenige, so der
pfrunden und allmosen begehren, davon allerdings
außschliessen, sondern auch solches zur hieigenn
cantzley unvergeßendt berichten, darauff fernern
gebührenden ernst unnd einsehens gegenn den ver-
ächtern göttliches wortts habenn vorzunehmmen.
Datum Harttenburg, den 5ten Martii anno etc.
1610.
[Umschlag:] Befelch an pfarrhern zue Dürkheim,
daß er menniglichen, bevorab die pfründer im spit-
tall und die, so das allmosen geniesen, fleissig in
kirch zu gehen anmahnen soll.
Datiert Harttenburg, den 5ten Martii 1610.
b Unleserlich.
c Sic!
320
10. Mandat zum Gottesdienstbesuch
5. März 1610a
Ahnn Superintendenten, Pfarrherrnn zue Durck-
heim etc.
Nach dem unßere gnedige Herrschafft nicht allein
bey jüngst vorge[nomme]nerb visitation underthenig
berichtet werden, sondern mann noch täglich uber
die damahlige beschehene offentliche verwarnung
wieder verhoffen gantz verdrießlich erfahren muß,
das die sonn- unndt feyertägliche wie auch wochen
predigtenn durch der mehrer theill der burger und
inwohner zu Durckheim, bevorab die pfrundter im
spittall und diejenige, die sich doch mehren theils
der gestiefften allmosen geniessen und ernehren,
gantz fahrleßig besucht und versaumbt werdenn,
darauß dann nicht allein sonderliche verachtung
Gottes wort gespuhrt, sondernn auch große ergernus
bey inn- unnd außlendischenn verursacht würdt,
also würdt hiemit auß sonderbahrem befelch unße-
rer gnedigenn herrschafft dem superintendenten zue
Durckheim, magistro Georgio Röhsnern, bevohlen,
uff negst künfftigenn sontagh zu endt der gehalte-
nen morgen predig eine ernstliche vermahnung zu
thun, sonderlich aber mit allem fleiß die arme, so die
allmosen abholen, wie auch ermelte pfründer im
spittal zu erinnernn, das sie mit mehrerm eiffer, alß
bißhero geschehenn, die predigtenn besuchenn
unndt sie alß altte, betagte leuth, so mit keiner
haußsorg oder anderer handtthierung noch gescheff-
tenn beladenn, andernn mit guttem exempel vor-
gehn unnd keine ärgernus geben sollenn.
a Textvorlage (Handschrift): LkA Speyer 60/23 fol. 176r—
177v.
Und damit solchem befelch umb soviel desto steiffer
nachgesetzt werde, soll ermelter superintendens
durch den glöck[n]er zue Durckheim alle predigtenn
gute und fleißige uffacht geben unnd wahrnehmmen
laßen, 176v wer jedes mahl under obgedachten per-
sonen und seinen kirch- und pfarverwandten die
predigt versaumpt, solches alßdann dem jenigenn,
da er keine erhebliche ursach fürzuwenden hatt,
vorfordernc und ihme uffs höchst verweißenn oder,
uff den fall daßelbig hernacher mehrmahlenn ge-
schehenn solte, alßdan nicht allein diejenige, so der
pfrunden und allmosen begehren, davon allerdings
außschliessen, sondern auch solches zur hieigenn
cantzley unvergeßendt berichten, darauff fernern
gebührenden ernst unnd einsehens gegenn den ver-
ächtern göttliches wortts habenn vorzunehmmen.
Datum Harttenburg, den 5ten Martii anno etc.
1610.
[Umschlag:] Befelch an pfarrhern zue Dürkheim,
daß er menniglichen, bevorab die pfründer im spit-
tall und die, so das allmosen geniesen, fleissig in
kirch zu gehen anmahnen soll.
Datiert Harttenburg, den 5ten Martii 1610.
b Unleserlich.
c Sic!
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