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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Bergholz, Thomas [Oth.]; Goeters, J. F. Gerhard [Oth.]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (19. Band = Rheinland-Pfalz, 2, 1. Teilband): Die Reichsstädte Landau, Speyer und Worms - die Grafschaften Leiningen, Sayn und Wied - die Wild- und Rheingrafschaft - das Fürstentum Pfalz-Simmern - die Grafschaft Pfalz-Veldenz (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2008

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https://doi.org/10.11588/diglit.30659#0353
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1. Anordnung evangelischer Predigt
9. August 1560a

Zu gedencken wo gisteren, anno domini 1560 uff
dem 9. tag augusti, der seindt1 von wegen unnsers
g[nädigen] heren zu Seyn gehalden worden bynnen
der stat Hachenburgk unnd eyn ersamer radt mit in
de rogen2 gesetzt, wo ettelliche anniversaria oder
jargezeit,3 we di dan eyn kyrchmeister verreichent,
auch ettelliche darbenebenn unnd deselbige neit wol
gehalden werden; der [sc. send] hatte vor gudt ange-
sehenn, daß deselbige uff eynen anderen, besseren
gottes deinst durch unnsern g. h. bestelt werden.

a Textvorlage (Handschrift): Fotografische Wiedergabe
des verschollenen Originals (Auskunft aus dem StadtA
Hachenburg vom 01.12.2006) bei: Römheld, 400 Jah-
re, S. 42f.

1 Der Send (von lat. synodus) = das Send- oder Sünd-
schöffengericht, ein regelmäßig tagendes Gericht, das
geistliche und/oder moralische Fälle behandelte, vgl.
Grimm, DWb 15, Sp. 571.

So haben auch ettellich mehe mal vorgeslagen,
das vor gemelte jargezeit eyn woche prediger, ne-
melich fridags ungeferlich umb VII uren na gelegen-
heit der zeit dem christlichen vulck zu gude, we bil-
lich, bestelt werde, und sulches auch eynen pastor
zu Stuw der competentia oder underhaldung keme,
we dan gisterenn auch uff deme seyndt tage clage
darvon geweissen. Sulches we vorgestehet alles an
unnsern g. herenn.

2 Die Rug oder Rüge = das Gericht, das Vergehen zu rü-
gen hat, vgl. Grimm, DWb 14, Sp. 1410.
3 Also die zu einem bestimmten Tag im Jahr anfallenden
Stiftungen, Spenden oder Gefälle, die für bestimmte
kirchliche oder gottesdienstliche Zwecke vorgesehen wa-
ren.

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