Evangelische Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts

2. Protokoll des Konsistoriums 1573

fur bequem angesehen, solches auch in die andern
ampter gleichformig zu ziehen und [zu] halten. Je-
doch weil man des gemeinen volcks gelegenheit, wel-
che zeit ine am bequemesten sey etc., desfals nit
wißen konden, so soll solichs den pastorn sampt und
sonder im furhabenden examine mitt vleiß furgehal-
ten und ine bevolhen werden, das mit irem kirspels-
volck |173v] eygentlichen abzureden und uff vorha-
benden synoden6 gewisse erclerung, welcher tag am
dienlichsten zu bringen, etwas besonders daruf zu
schließen haben.
Die verordneten examinatores sollen auch ein ex-
tract des visitation prothocoll haben, darus eines je-
den pastors und kirspels furnemeste mengel und ge-

c Die folgenden Seiten fehlen.

brechen zu erlernen, uf wege, wie die zu endern, be-
dacht zu sein und einen jeden pastor nach gelegen-
heit umb abschaffung deren nach muglicheit einzu-
binden.
Alsobald solichs volenzogen, soll man sich eines ge-
meinen synodi entschließen, uff demselben, was je-
der gemein und allenthalben so wol uß dem
visitations prothocoll als auch in dem examine für
mengell befunden, referiren, daneben eines jeden le-
ben und wandell, auch was sonsten nach gelegenheit
venirt, further mitt vleiß inquiriren, die noch man-
gelh[aften] dingen mit gemeinen rath und zeithen
abschaffen und alles dasjhenig, so zu befurderung
Gottesc

6 Synode hier durchgängig im Sinne von synodus, d.h.
Sendgericht.

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