Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (2. Band = 1. Abtheilung, 2. Hälfte): Die vier geistlichen Gebiete (Merseburg, Meissen, Naumburg-Zeitz, Wurzen), Amt Stolpen mit Stadt Bischofswerda, Herrschaft und Stadt Plauen, die Herrschaft Ronneburg, die Schwarzburgischen Herrschaften, die Reussischen Herrschaften, die Schönburgischen Herrschaften, die vier Harzgrafschaften: Mansfeld, Stolberg, Hohenstein, Regenstein, und Stift und Stadt Quedlinburg, die Grafschaft Henneberg, die Mainzischen Besitzungen (Eichsfeld, Erfurt), die Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen, das Erzbisthum Magdeburg und das Bisthum Halberstadt, das Fürstentum Anhalt — Leipzig: O.R. Reisland, 1904

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.26561#0086

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
72 Die vier geistlichen Gebiete Merseburg, Meissen,
8. Evangelium dominicale.
9. Den glauben deuzsch, alle drei geseze.
10. Nun bitten wir den heiligen geist, zwei
geseze.
11. Die predigt aus den evangeliis dominica-
libus.
12. Darauf ein kurzer psalm nach der zeit, oder
Vorleih uns frieden gnediglich,
Es wolt uns got gnedig sein,
Die lezten drei gesetz, im Nun bitten wir
den heiligen geist,
Und die andern hohen fest de tempore, item
Behalt uns herr bei deinem wort,
Die lezten sechs gesez im vater unser, so man
vor der predigt die ersten drei gesungen hat.
13. Vormanung an die communicanten.
14. Das sanctus aus dem Esaia.
15. Alsdan singet der priester das vater unser.
16. Darnach die wort des abentmals.
17. Darauf singet der chor Jesus Christus
unser heiland, oder Gott sei gelobet etc. Dieweil
das volk communicirt, und wan des volkes viel
ist bisweilen auch ein deuzsch agnus dei oder den
psalm Danket dem herrn dan er ist freundlich
oder Mit fried und freud etc. oder einen vers oder
zweene aus dem lateinischen hymno: Pange lingua
gloriosi corporis misterium.
18. Darauf singet der priester die collecten.
19. Und concludirt mit dem segen numeri 6.
Zur vesper.
1. Erstlich singet man das te deum laudamus
deuzsch oder sonst einen hymnum oder psalm
nach der zeit.
2. Darnach lesen zweene knaben das capitel
aus den episteln Pauli, einer deuzsch der ander
lateinisch.
3. Alsdan recitirt ein knab auswendig die
fünf heubtstück des catechismi.
4. Darauf singet man Nun bitten wir den
heiligen geist, zwei geseze.
5. Darauf volget die predigt, ein jar umbs
ander, das eine jar der kleine catechismus Lutheri,
das ander die epistolae dominicales.
6. Das magnificat mit seiner antiphon,
Christus unser heiland, oder sonst ein kurz gsang
nach der zeit und haben zue diesem mal drei ton
sextum, septimum et peregrinum.
7. Darnach concludirt man mit der collecten
und benedicamus.
Und solche gesang alle die deuzsch sein, wen
das volk versamlet ist, werden ein chor umb den
andern gesungen, also der schüler chor ein gesetz
singet und anhebt, darnach das volk den andern
chor helt, welches auch seinen eigenen cantorem
hat. Wan man aber orgel schlegt, werden drei
chor gehalten, und hebt die orgel alwegen an,

Naumburg-Zeitz, Wurzen. III. Naumburg-Zeitz.
ausgenommen zum et in terra heben die knaben
an und darnach die orgel, darauf der chor und
dan das volk. Wan aber auch die jungfrauen zu
chor singen, so werden vier chor gehalten, und
singen die drei chor alle gesetz der deuzschen
geseng, einen vers umb den andern, und schlegt
der organist ad tonum darein.
An den werken tagen
zum frue ampt.
Erstlich singet man einen deuzschen psalm
nach gelegenheit der zeit oder gemeiniglich feria:
wie volget.
2. Ach gott vom himmel.
3. Es spricht der unweisen.
4. Wo gott zum haus.
Feria 5. Wo gott der herr.
6. Erbarm dich mein.
7. Ein feste burg etc.
Darnach list man ein ganz capitel aus dem
alten und neuen testament ordentlich nach einander
und vorcleret aufs kurzest einen punct daraus und
vormahnet dan das volk zum gemeinen gebete.
Darnach singet man den gesang Zachariae
oder das da pacem deuzsch, einen tag umb den
andern, oder sonst einen kurzen gesang von der
zeit, als zue weinachten, Dank sagen wir alle etc.,
zue ostern, Jesus Christus unser heiland, zue
pfingsten, Nun bitten wir den heiligen geist etc.
Darnach list man die collecten und concludirt mit
dem benedicamus oder mit dem segen num. 6.
Zum tagampt, so man nicht pre-
digt, als am
Montag
Mitwoch
Freitag
Sonnabent.
1. Singet man erstlich einen psalm cum anti-
phona.
2. Darauf lesen zweene knaben ein capitel
oder ein stück davon aus den vier evangelisten
und apostel geschicht, einer lateinisch, der ander
deuzsch ordentlich nach einander.
Darauf so singet man
dan wieder am
Montag.
Canticum Zachariae benedictus.
Mitwoch.
Canticum Athanasii: Quicunquo vult salvus,
die helfte einen eine mitwoch umb die ander.
Freitag.
Symbolum Nicenum.
Sonnabent.
Canticum Ambrosii et Augustini. Te deum
laudamus.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften