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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (2. Band = 1. Abtheilung, 2. Hälfte): Die vier geistlichen Gebiete (Merseburg, Meissen, Naumburg-Zeitz, Wurzen), Amt Stolpen mit Stadt Bischofswerda, Herrschaft und Stadt Plauen, die Herrschaft Ronneburg, die Schwarzburgischen Herrschaften, die Reussischen Herrschaften, die Schönburgischen Herrschaften, die vier Harzgrafschaften: Mansfeld, Stolberg, Hohenstein, Regenstein, und Stift und Stadt Quedlinburg, die Grafschaft Henneberg, die Mainzischen Besitzungen (Eichsfeld, Erfurt), die Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen, das Erzbisthum Magdeburg und das Bisthum Halberstadt, das Fürstentum Anhalt — Leipzig: O.R. Reisland, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.26561#0096

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82 Die vier geistlichen Gebiete Merseburg, Meissen,
dass wir gern auf seinen wegen, in rechter lieb
und bruderlicher treue das uns die speis nicht
gereue, kyrieleison. Herr dein heiligen geist uns
immer lass, der uns geb zue halten rechte mass,
das dein arme christenheit, leb in fried und einig-
keit, kyrieleison.
So singet dan der priester zum volke.
Der herr sei mit euch.
Das volk antwortet,
Und mit deinem geist.
Alsdan list der priester die collecten wie volget.
Wir danken dir almechtiger gott, das due uns
durch diese heilsame gabe deines leibes und bluts
hast erquicket1) und bitten dein barmherzigkeit,
das due uns solches gedeien last zue starken
glauben gegen dir und zue brunstiger lieb unter
uns allen durch Jesum Christum deinen lieben
sohn unsern herrn, der mit dir und dem heiligem
geiste lebet und regirt wahrer gott in ewigkeit.
Darauf singt der ganze chor:
Amen.
Alsdan segnet der priester das volk wie num. 6
geschrieben stehet:
Der herr segne dich und behuete dich,
Der herr lass sein angesicht leichten uber dir,
und sei dir gnedig.
Der herr erhebe sein angesicht uber dich
Und geb dir friede.
Singet der chor dorauf:
Amen.
Am andern pfingsttage:
Versicul:
Due hochster tröster in aller noth
Hilf das wir nicht furchten schande noch tod.
Collecta.
Herr gott lieber vater, der due deiner gleu-
bigen herzen durch deinen heiligen geist erleuchtet
und gelehret hast, gib uns, das wir auch durch
denselbigen geist rechten vorstand haben, und zue
aller zeit seines trosts und craft uns freuen umb etc.
Epistola.
Die historia von diesem heiligem fest list
man heute an stat der epistel wie dieselbe der
evangelist Lucas am 10. cap. in der apostel ge-
schicht beschreibet und lautet also:
Und der herr hat uns geboten zue predigen
dem volk, und zeugen, das er ist verordnet von
gott ein richter der lebendigen und der todten2).
1) Dresden: „erquicket u. s. w.“ Das Weitere — in
ewigkeit fehlt.
2) Dresden: das Weitere aus Lucas 10 fehlt.

, Naumburg-Zeitz, Wurzen. III. Naumburg-Zeitz.
Von diesem zeugen alle propheten, das durch seinen
namen alle, die an ihn gleuben, vorgebung der
sunden empfahen sollen. Da Petrus noch diese
wort redet, fiel der heilig geist auf alle, die dem
wort zuehöreten, und die gleubigen aus der be-
schneidung, die mit Petro kommen waren, ent-
sazten sich, das auch auf die heiden die gabe des
heiligen geistes ausgegossen wart, dan sie höreten,
das sie mit zungen redeten und gott hoch preiseten,
da antwortet Petrus, mag auch jemand das wasser
wehren, dass diese nicht getauft werden, die den
heiligen geist empfangen haben, gleich wie auch
wir, und befahl sie zue teufen in dem namen
des herrn.
Evangelium Joan. 3.
Also hat got die welt geliebet, dass er seinen
einzigen sohn gab, auf das alle, die an ihn
gleuben1), nicht verloren werden, sondern das
ewige leben haben, dann got hat seinen sohn nicht
gesant in die welt, das er die welt richte, sondern
das die welt durch ihn selig werde. Wer an ihn
gleubet, der wird nicht gericht, wer aber nicht
gleubet, der ist schon gerichtet, den er gleubt
nicht an den namen des eingeborenen sohn gottes.
Das ist aber das gericht, das das licht in die
welt kommen ist, und die menschen liebeten die
finsternus mehr, dan das licht, dan ihre werk
waren böse. Wer arges thut, der hasset das licht
und kombt nicht an das licht, auf das seine werk
nicht gestrafet werden. Wer aber die warheit
thut, der kombt an das licht, das seine werk offen-
bar werden, dan sie seind in gott gethan.
Am dritten pfingsttage,
Epistola actorum 8.
Da aber die apostel höreten zue Hierusalem
das Samaria das wort gottes angenommen hatte2),
santen sie zue ihn Petrum und Johannem, welche
da sie hinabkamen, beten sie uber sie, das sie
den heiligen geist empfingen, dan er war noch
auf keinen gefallen, sondern waren allein getauft
in dem namen Jesu Christi. Da legten sie die
hende auf sie und sie empfingen den heiligen geist.
Evangelium Joan. 10.
Warlich warlich ich sage euch, wer nicht zur
thuer hinein gehet in den schafstall, sondern
steiget anders wo hinein, der ist ein dieb und
mörder3). Der aber zur thuer hineingehet, der
ist ein hirt der schafe, demselbigen thut der
thuerhueter auf, und die schafe hören seine stimme

1) Das Weitere aus Ev. Joan. fehlt.
2) Das Weitere aus Act. c. 8 fehlt in Dresden.
3) Das Weitere aus Ev. Joan. 10 fehlt in Dresden.
 
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