85. Instruktion zur Visitation. Vom 25. Mai 1583.
419
Zum ersten.
Von weme die pfarre zur lehen gehe,
Von seinem alter,
Was das predigambt für ein ambt sei,
Was gott fordere von seinen kirchendienern,
wie sie mit der haushaltung seiner geheimnus
sollen umbgehen,
Wie er zum predigambt berufen sei,
Wie und aus was ursachen er wisse, dass sein
beruef recht und gottlich sei,
Wo er ordiniret, und das er sein testimonium
vorlege,
Wieviel jahr er die pfarre gehabt.
Zum andern.
Von der lehr,
Was gottes wort sei,
Was die summa sei unser christlichen religion,
Wohero und aus was ursachen er wisse, das
die bucher der propheten und aposteln, welche
man nenne das alte und neue testament, wahr-
haftig gottes wort, und nicht weltliche ungewisse
bucher seint, darinnen man die seligkeit suchen
und sich genzlich darauf verlassen muge.
Welche gemeine offentliche schriften und
confessiones neben den prophetischen und apostoli-
schen schriften und den dreien haupt symbolis
das rechte corpus doctrinae, das ist summarischer
inhalt, furbilt und richtschnur der reinen lehr sei,
ob er seine lehr in allen seinen offentlichen pre-
digten, auch in bericht bei den schwachgleubigen
und kranken, vormuge prophetischer und apostoli-
scher schriften, den dreien haupt symbolis, der
augspurgischen unvorenderten confession, welche
Carolo quinto anno etc. 30 ubergeben, derselben
apologia, schmalkaldischen artikeln, grossen und
kleinen catechismos Lutheri, darauf sich die
anno etc. 80 publicirte formula concordiae grundet,
fur sich selbst halte und gleube und seiner be-
vohlenen kirchen vortrage und lehre.
Und sollen unsere visitatorn in vleiss haben,
das sie die pfarhern, capelläne und kirchendiener
zu obberurter regel und richtschnur reiner lehr
anweisen.
Ob er auch treulich daruber bis an sein ende
zu halten gedenke,
Von der einigen gottheit, wider die blindheit
der Manicheer und heiden, die viel gotter halten,
und die papisten soviel nothelfer anrufen und
ehren,
Woher man das erkenne, das nur ein gott sei,
Ob auch mehr dan ein gott sei,
Wer oder was gott sei,
Ob nur ein einige person in gottlichen wesen sei,
Von der heiligen dreifaltigkeit und zeug-
nussen, das drei personen seint,
Wie die personen zu unterscheiden sein,
Ob auch mehr personen zuzulassen,
Wer gott der vater sei,
Wer gott der sohn sei,
Wer gott der heilige geist sei,
Wie eine person von der andern unterschiden
werden,
Was einer jedern person eigenschaft sei,
Was jeder personen ambt und wolthaten
kegen uns sein,
Von der person Christi,
Von beiden naturen in Christo und ihren
eigenschaften,
Von der personlichen voreinigung der gott-
lichen und menschlichen naturen in Christo,
Von der person und gottlichen majestät der
menschlichen natur unsers hern Jesu Christi, zu
rechten des almechtigen kraft gottes eingesetzet,
Wie man den willen gottes erkennen solle
aus dem gesetz und evangelio,
Was die sunde sei, woher sie komme,
Von gottes ernsten zorn wider die sunde,
Von der erbsunde,
Was fur ein unterschied sei, zwischen tod-
sunde und teglicher sunde,
Von der sunde wider den heiligen geist.
Von der busse.
Was rechte busse sei,
Von freien willen,
Von gesetz und evangelio,
Was das evangelium sei,
Vom unterschiede des gesetzes und evangelii,
Was das gesetze gottes sei,
Vom dritten brauch des gesetzes,
Von Christi vordinst,
Vom glauben,
Von der gerechtigkeit des glaubens,
Ob die proposition recht sei, wir werden allein
durch den glauben gerecht fur gott,
Was gerechtigkeit sei, die vor gott gilt im
glauben,
Ob er von Osiandri irthumb wisse,
Worinne die papisten abgewichen sein vom
glauben und vordienst Christi,
Ob auch, und was fur wichtige ursachen die
stende der augspurgischen confession gehabt, dar-
umb sie billich zur reinen evangelischen warheit
getreten, und das pabstumb vorworfen,
Von den fruchten des glaubens,
Von guten werken,
Welchs gute werk sein,
Von belohnung guter werke,
Ob gute werk zuthun nötig sei,
Ob gute werk notig sein zur gerechtigkeit
und seligkeit,
58*
419
Zum ersten.
Von weme die pfarre zur lehen gehe,
Von seinem alter,
Was das predigambt für ein ambt sei,
Was gott fordere von seinen kirchendienern,
wie sie mit der haushaltung seiner geheimnus
sollen umbgehen,
Wie er zum predigambt berufen sei,
Wie und aus was ursachen er wisse, dass sein
beruef recht und gottlich sei,
Wo er ordiniret, und das er sein testimonium
vorlege,
Wieviel jahr er die pfarre gehabt.
Zum andern.
Von der lehr,
Was gottes wort sei,
Was die summa sei unser christlichen religion,
Wohero und aus was ursachen er wisse, das
die bucher der propheten und aposteln, welche
man nenne das alte und neue testament, wahr-
haftig gottes wort, und nicht weltliche ungewisse
bucher seint, darinnen man die seligkeit suchen
und sich genzlich darauf verlassen muge.
Welche gemeine offentliche schriften und
confessiones neben den prophetischen und apostoli-
schen schriften und den dreien haupt symbolis
das rechte corpus doctrinae, das ist summarischer
inhalt, furbilt und richtschnur der reinen lehr sei,
ob er seine lehr in allen seinen offentlichen pre-
digten, auch in bericht bei den schwachgleubigen
und kranken, vormuge prophetischer und apostoli-
scher schriften, den dreien haupt symbolis, der
augspurgischen unvorenderten confession, welche
Carolo quinto anno etc. 30 ubergeben, derselben
apologia, schmalkaldischen artikeln, grossen und
kleinen catechismos Lutheri, darauf sich die
anno etc. 80 publicirte formula concordiae grundet,
fur sich selbst halte und gleube und seiner be-
vohlenen kirchen vortrage und lehre.
Und sollen unsere visitatorn in vleiss haben,
das sie die pfarhern, capelläne und kirchendiener
zu obberurter regel und richtschnur reiner lehr
anweisen.
Ob er auch treulich daruber bis an sein ende
zu halten gedenke,
Von der einigen gottheit, wider die blindheit
der Manicheer und heiden, die viel gotter halten,
und die papisten soviel nothelfer anrufen und
ehren,
Woher man das erkenne, das nur ein gott sei,
Ob auch mehr dan ein gott sei,
Wer oder was gott sei,
Ob nur ein einige person in gottlichen wesen sei,
Von der heiligen dreifaltigkeit und zeug-
nussen, das drei personen seint,
Wie die personen zu unterscheiden sein,
Ob auch mehr personen zuzulassen,
Wer gott der vater sei,
Wer gott der sohn sei,
Wer gott der heilige geist sei,
Wie eine person von der andern unterschiden
werden,
Was einer jedern person eigenschaft sei,
Was jeder personen ambt und wolthaten
kegen uns sein,
Von der person Christi,
Von beiden naturen in Christo und ihren
eigenschaften,
Von der personlichen voreinigung der gott-
lichen und menschlichen naturen in Christo,
Von der person und gottlichen majestät der
menschlichen natur unsers hern Jesu Christi, zu
rechten des almechtigen kraft gottes eingesetzet,
Wie man den willen gottes erkennen solle
aus dem gesetz und evangelio,
Was die sunde sei, woher sie komme,
Von gottes ernsten zorn wider die sunde,
Von der erbsunde,
Was fur ein unterschied sei, zwischen tod-
sunde und teglicher sunde,
Von der sunde wider den heiligen geist.
Von der busse.
Was rechte busse sei,
Von freien willen,
Von gesetz und evangelio,
Was das evangelium sei,
Vom unterschiede des gesetzes und evangelii,
Was das gesetze gottes sei,
Vom dritten brauch des gesetzes,
Von Christi vordinst,
Vom glauben,
Von der gerechtigkeit des glaubens,
Ob die proposition recht sei, wir werden allein
durch den glauben gerecht fur gott,
Was gerechtigkeit sei, die vor gott gilt im
glauben,
Ob er von Osiandri irthumb wisse,
Worinne die papisten abgewichen sein vom
glauben und vordienst Christi,
Ob auch, und was fur wichtige ursachen die
stende der augspurgischen confession gehabt, dar-
umb sie billich zur reinen evangelischen warheit
getreten, und das pabstumb vorworfen,
Von den fruchten des glaubens,
Von guten werken,
Welchs gute werk sein,
Von belohnung guter werke,
Ob gute werk zuthun nötig sei,
Ob gute werk notig sein zur gerechtigkeit
und seligkeit,
58*