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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (2. Band = 1. Abtheilung, 2. Hälfte): Die vier geistlichen Gebiete (Merseburg, Meissen, Naumburg-Zeitz, Wurzen), Amt Stolpen mit Stadt Bischofswerda, Herrschaft und Stadt Plauen, die Herrschaft Ronneburg, die Schwarzburgischen Herrschaften, die Reussischen Herrschaften, die Schönburgischen Herrschaften, die vier Harzgrafschaften: Mansfeld, Stolberg, Hohenstein, Regenstein, und Stift und Stadt Quedlinburg, die Grafschaft Henneberg, die Mainzischen Besitzungen (Eichsfeld, Erfurt), die Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen, das Erzbisthum Magdeburg und das Bisthum Halberstadt, das Fürstentum Anhalt — Leipzig: O.R. Reisland, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.26561#0472

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458

Das Erzbisthum Magdeburg.

templum, tibi post cantiones, quae a choro fiunt,
praelegitur ipsis de verbo ad verbum libellus d.
Lutheri das traubuchlein, quo finito post orationem
benedicuntur et dimittuntur.
VII. De visitatione aegrotorum. Cor-
poraliter aegrotos per vices in aedibus suis visi-
tamus, consolamur et si cupiunt, corpus et san-
guinem domini post absolutionem eis porrigimus.
Haec septem capita sunt fere huius nostrae
ecclesiae praecipuae caeremoniae seu ritus, quos
ut invenimus ita quoque ad hoc usque tempus
bona fide ac mediocri diligentia retinuimus et ob-
servavimus, ut testes nobis erunt omnes nostri pii,
candidi ac non supecti auditores. Offerimus autem

ea. nunc magnificis reverendis nobilibus atque
doctissimis dominis visitatoribus et rogamus obnixe,
ut si hos nostrae ecclesiae ritus approbaverint,
sua autoritate et mandato eos apud auditores
nostros confirmare, sin autem videbitur aliquid in
eis aut superfluum abolere aut deesse, augere aut
sane inconveniens seu inordinatum, quo minus
omnia decenter et κατὰ τάξιν (ut Paulus 1. Cor. 14
praecipit) fiant, mutare emendareque velint.
Johannes Praetorius Soltquellensis propria
manu script.
M. Lazarus Arnoldi Halberstatensis manu
propria subscripsit.

Querfurt.
Hilfsmittel: Acta historico-ecclesiastica VII (Thl. 37—42); Dietmann, Kursächsische
Priesterschaft 3, 373; Förstemann, in: Neue Mittheilungen aus dem Gebiete historisch-anti-
quarischer Forschungen I (1834), S. 125 ff.; Heine, Erhaltene Nachrichten über die Pfarr-
kirche S. Lamperti zu Querfurt, in: Zeitschrift des Harzvereins 13, 31 ff.; Derselbe, ebenda
20, 441 ff.
Archive: Magdeburg, St.A.
Querfurt war die Hauptstadt der reichsunmittelbaren Herrschaft Querfurt, welche nach
dem Aussterben der Edlen von Querfurt 1496 von Magdeburg als eröffnetes Lehen eingezogen
worden war.
Unter dem Erzbischof Albrecht blieb der Katholicismus längere Zeit erhalten. Erst seit
1542 gewann die Reformation Eingang. (Acta historico-ecclesiastica. Tom. VII, Thl. 37—42.)
In diesem Jahre hielt Mag. Valentin Pacaeus die erste evangelische Predigt in S. Lamberti.
Der Rath liess sich 1547 von Halle die von Jonas ausgearbeitete Kirchen-Ordnung zu-
senden. Die Abschrift, welche geschickt wurde, befand sich in Querfurt bis zum grossen
Brande von 1678, in welchem sie unterging. (Vgl. meine Ausführungen unter Halle.)
Über die Kirchenvisitation vom Jahre 1555 hat Förstemann in: Neue Mittheilungen aus dem
Gebiete historisch-antiquarischer Forschungen (thüring.-sächs. Verein), I (1834), 3, S. 125 ff., auf
Grundlage des Querfurter Amtshandelbuches berichtet. Vgl. weiter Dietmann, Kursächsische
Priesterschaft 3, 743, wo auch die in 8 Capitel eingetheilten Artikel abgedruckt sind, „über
welche die einzelnen pfarrherrn gefragt wurden“. Dieselben lauteten:
Im 1. capitel wurde gefraget:
1. Von des pfarrers beruf zu seinem pfarramte, wie er wisse, dass sein beruf recht
und göttlich sei.
2. Von wem die pfarre zu lehen gehe?
3. Wo er ordiniret, und dass er sein testimonium vorlege.
Im 2. capitel wurden die prediger von denen visitatorn gefraget:
1. Was sein recht amt sei?
2. Was die summa sei christlicher lehre und religion?
3. Von der einigen gottheit, wider die blindheit der Manichaer und heiden, die viel
götter haben, und die papisten, welche viel nothhelfer anrufen und ehren.
4. Von der heiligen dreifaltigkeit, wie die personen zu unterscheiden sein, ob
auch mehr personen zuzulassen.
 
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