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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (3. Band): Die Mark Brandenburg, die Markgrafenthümer Ober-Lausitz und Nieder-Lausitz, Schlesien — Leipzig: O.R. Reisland, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.26784#0222

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202

Die Mark Brandenburg.

Vom begrebnus.
Es soll eine gute ordnung beim begräbnuss
beobachtet werden. „Wenn einer vom adel sich
in der kirchen wolte begraben lassen, soll solches
mit vorwilligung des vorstehers des grossen kastens
geschehen, und da eine grosse person verstürbe,
der kirchen drei schock, von einer kleinen aber
2 schock, altem gebrauch nach, verrichten.
Gleichergestalt, da jemand auf dem kirchhof sich
wollte begraben lassen, soll desselbigen ver-
storbenen freundschaft der kirchen, do es eine
grosse person, 1 schock, von einem kleinen aber
1/2 schock, altem gebrauch nach, verrichten. Und
soll der vorsteher des grossen kastens solch geld,
was von den begräbnissen gefällt, in die kirch-
rechnung bringen und berechnen.“
Beim begräbniss pflegt ein becken aufgestellt
zu werden. Die einnahmen werden unter die
armen vertheilt.

Von betteleiordnung.
[Die visitatoren stellen den erlass einer
bettelordnung dem rathe anheim.]
Was die oberkeit amtshalben in diesen geist-
lichen sachen zu thun schuldig.
Damit nu dem allen, wie obsteht, wirklich
muge nachgesetzt werden, machen sich die herren
visitatores keine zweifel, der herr hauptmann und
e. e. rath werden gute achtung darauf geben, das
der herr pfarrer und andere vor wandten der
kirchen und schulen, desgleichen die vorsteher
des grossen und kleinen kastens, auch hospitals,
sich nach der visitationsordnung halten, namentlich
jetzt aber die retardata eintreiben; die vorsteher
der drei kasten sollen alle jahre auf Purificationis
Mariae ire rechnungen abschliessen und die rech-
nungen vorlegen.
Montags nach Oculi 1579. [Siegel der Visi-
tatoren und des Hauptmanns].

Crevese.

Zahn, Geschichte des Klosters Crevese. 33. Jahresber. des Altmärk. Vereins. (1906.)
S. 1 ff., speziell S. 24 ff.
Die Reformation führte die Umwandlung des Benediktinerinnenklosters in ein evange-
lisches Jungfrauenstift herbei.
Der Rezess für das Benediktiner-Nonnenklosters Crevese vom 7. September 1541 ist
abgedruckt im 14. Jahresber. des Altmärk. Vereins, S. 26 ff., aus St.-A. Magdeburg, Cultus-
Archiv Crevese Nr. 7. (Vgl. auch St.-A. Berlin, Rep. 47, C. 1541.) (Nr. 22.)
Am 8. Nov. 1551 gaben die Visitatoren Anordnungen wegen der Pfarre zu Crevese.
Riedel I, 16, S. 386—388. (Nr. 23.) Vgl. St.-A. Magdeburg, Cultus-Archiv Crevese Nr. 8
und 9 (Weinlöben’s Conzept), St.-A. Berlin, Rep. 47, C. 1551—1629. In Magdeburg, St.-A. a. a. O.
Nr. 10, findet sich die Beschwerde des v. Bismark auf Crevese wegen Beeinträchtigung des
diesem Kloster zugestandenen Patronatsrechtes zu Osterburg 1600. Dieses Schreiben wurde
den Visitatoren zu Havelberg Mittwochs nach Mathaei 1600 übergeben.

22. Visitations-Rezess für das Benedictiner-Nonnenkloster Crevese. Vom 7. September 1541.
[Nach 14. Jahresber- des Altmärk. Vereins, S. 26 ff.]

Abscheid und ordenunge durch unsers gene-
digsten herrn, des churfursten to Brandenborg
etc., visitatores im junkfrowenkloster to Cre-
wessen der religion, ceremonien, hospitalitet,
pharrechts und anderer nodturft halven gemakt.
Nachdem de domina und junkfrowen duses
closters, unsers gnedigsten herrn, des churfursten
to Brandenborg etc., christlich kerkenordenunge
dorch de visitatores vorkundiget worden, schal
de domina und ganze vorsammelunge sich der-
sulven ordenunge, der lehre und kerkenceremonien
allenthalven vorholden und sick darweder nicht

setten, wo sick dann hochgedachter unser gnedig-
ster herre dessulven to ine vorsehen thut, und
schall der prawist und domina sunderlick be-
schaffen und darna sehen, dat gemelte kercken-
ordnung tom sonderlichsten dorch de junkfrowen
in de ovinge (Übung) bracht und ire gesenge,
gebede und kerckenceremonien darna reformiret
werden. Darin sunderlich duse wise to holden,
dat die junkfrowen alle dage, wen sie de prime
gesungen, schollen in ohre reventer alle tosamen
gahn und ut ine welcher solchs dorch de domina
oder priorissa opgelecht werd, einen edder twe
 
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