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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (3. Band): Die Mark Brandenburg, die Markgrafenthümer Ober-Lausitz und Nieder-Lausitz, Schlesien — Leipzig: O.R. Reisland, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.26784#0412

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392

Schlesien.

Breslau, Manuscr. (im St.-A. Breslau, Abschrift bei dem Ver. f. Gesch. u. Alterthum Schlesiens);
Köstlin, Johannes Hess, der Breslauer Reformator, in Ztschr. des Ver. f. Gesch. u. Alterthum
Schlesiens 6, S. 97 ff., 181 ff.; Grünhagen, Geschichte Schlesiens 2 (Gotha 1884, 1886), S. 18;
Koffmanne, in Correspondenzbl. 4. 1, S. 48 ff.; Zimmermann, Beiträge zur Beschreibung
von Schlesien. Brieg 1783—-96. Theil 11, S. 190, 197, 213, 207; Schickfuss, Neu vermehrte
Schles. Chron. Jena 1625. 3, S. 55, 59; Soffner, a. a. O. S. 1 ff.; Hensel, a. a. O. S. 131 ff.;
Henschel, a. a. O. S. 14 ff.; Konrad, Moibanus, S. 21 ff.; Derselbe, Silesiaca, S. 207 ff.;
Ebers, Armenwesen der Stadt Breslau. Breslau 1828; Fischer, Reformationsgeschichte der
Haupt- und Pfarrkirche zu St. Maria Magdalena in Breslau. Breslau 1817; Schmeidler,
Urkundl. Geschichte der evang. Hauptkirche zu St. Bernhardin. Breslau 1853; Derselbe, Die
evang. Haupt- und Pfarrkirche zu St. Elisabeth. Breslau 1857; Bauch, in Ztschr. des Ver. f.
Gesch. u. s. w. 16, S. 273; Konrad, ebenda 29, S. 133 ff.; Markgraf, Beiträge zur Ge-
schichte des evang. Kirchenwesens in der Stadt Breslau. Breslau 1877; Bauch, Zur Breslauer
Reformationsgeschichte in Ztschr. des Ver. f. Gesch. Schlesiens 41 (1907), S. 336 ff. Vgl. ferner
am Schlusse die Litteratur zum Armenwesen.
Archive: St.-A. Breslau; Stadt-Archiv Breslau; Staats-Archiv Danzig.
I. Die Stadt Breslau.
In der Stadt Breslau gewinnt die Reformation frühzeitig Eingang. 1523 erscheint die-
selbe festbegründet. Im Jahre 1524 erklärt der Magistrat, dass er nur noch die neue Lehre
zulassen wolle. Hess wird 1523 als evangelischer Geistlicher berufen; 1525 kam als zweiter
Prediger Moibanus hinzu. Über die schrittweise erfolgende Einführung der Reformen vgl.
Konrad, Silesiaca, S. 207 ff.; ferner Köstlin, a. a. O. 6, S. 206 ff. Die Nachricht von
einer durch Hess und Moibanus verfassten, von Luther revidirten und 1525 in Wittenberg
gedruckten Kirchenordnung ist unrichtig. 1526 sind nur einzelne Reformen in der Messe vor-
genommen worden, vgl. Köstlin, a. a. O. 6, S. 228. Wie dann später Moibanus in Überein-
stimmung mit Hess den Gottesdienst gestaltet hatte, ersieht man (abgesehen von der Schul-
ordnung von 1528) besonders aus verschiedenen Berichten des Moibanus (Köstlin, a. a. O.
S. 229 ff.). Vgl. auch Schmeidler, Elisabeth-Kirche, S. 215; Konrad, Moibanus, S. 28;
Klose, Abschn. XI, XXXII. Zu den ersten Drucken (z. B. dem Gesangbüchlein 1525, sowie
dem Druck von 1526: „Was dem gemeinen Volk nach der Predigt fürzulesen“) vgl. Koff-
manne, in Correspondenzbl. 1, S. 43 ff.; Ztschr. für Kirchengeschichte 4, S. 571. Für den
Abendmahlgottesdienst stellte Moibanus einen eigenen Messkanon auf, der in Schlesien weite
Verbreitung fand (Konrad, Moibanus, S. 31 ff.).
Über das Besoldungswesen vgl. Markgraf, a. a. O. S. 38 ff. Über das Armenwesen
vgl. Bauch, in Ztschr. des Ver. f. d. Gesch. Schlesiens 17 (1883), S. 284 ff.; Ebers, a. a. O.;
Markgraf, a. a. O. S. 39 ff.; Förster, Heinrich und Seyfried Riebisch, in Ztschr. des
Ver. f. d. Gesch. Schlesiens 41, S. 198.
Der Rath hatte das Kirchenregiment in die Hand genommen und, da auch nach der
Ansicht des Reformators Hess die wichtigsten kirchlichen Massregeln der obrigkeitlichen An-
ordnung bedurften, so finden wir selbstverständlich sehr bald kirchliche Ordnungen des Rathes.
Im Jahre 1528 erliess der Rath eine besondere Schul- und Kirchenordnung. Als ihre
Verfasser können Moibanus und Metzler gelten (vgl. Konrad, Moibanus, S. 46 ff. Dieselbe
ist abgedruckt von Schönborn in einer Festschrift des Magdalenen-Gymnasiums zur Feier von
Lilie’s und Sardebeck’s 25 jährigem Amtsjubiläum. Breslau 1860. Darnach erfolgt hier der
Abdruck. (Nr. 82.)
Im Jahre 1540 bestimmte der Rath die Zahl der evangelischen Feiertage (vgl. Klose,
Abschn. XL; Konrad, Moibanus, S. 30.
 
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